AOK-Welt: Neues aus den Regionen
Ob kranke Azubis oder Hilfe für pflegende Angehörige – aus den AOKen gibt es viel zu berichten.
AOK PLUS
Schon Azubis haben viele Beschwerden
Auch Auszubildende haben bereits mit vielen gesundheitlichen Leiden zu kämpfen. Eine Analyse von Abrechnungsdaten aus den Jahren 2017 bis 2022 durch die AOK PLUS ergab, dass in Sachsen und Thüringen knapp ein Drittel von ihnen 2022 unter einer psychischen Erkrankung oder Verhaltensstörung litt. Stark zugenommen haben im Vergleich zu 2017 Depressionen (plus 27 Prozent in Sachsen und 14 Prozent in Thüringen) sowie Angstzustände (plus 36 und 28 Prozent). Mutmaßlich wirkten sich Geschehnisse wie die Corona-Pandemie, der Klimawandel und der Ukraine-Krieg auf die Psyche der jungen Menschen aus, so Beratungsärztin Dr. Carolin Gebauer.
Bei Erkrankungen der Wirbelsäule und des Rückens sind die Zahlen zwar rückläufig, doch litten 2022 in Sachsen 21,8 Prozent und in Thüringen 22,4 Prozent der Lehrlinge unter Rückenschmerzen. Migräne beziehungsweise chronischer Kopfschmerz kam bei 12,1 Prozent der 15 bis 29 Jahre alten Azubis in Sachsen und bei 13,5 Prozent in Thüringen vor.
AOK Bayern/Niedersachsen
Bessere Unterstützung für pflegende Angehörige
Um die Gesundheit pflegender Angehöriger zu stärken, hat die AOK Bayern gemeinsam mit der AOK Niedersachsen und der Leibniz Universität Hannover das Innovationsfondprojekt „GARDA – Gesundheitsökonomische Analyse der Belastung pflegender Angehöriger“ gestartet.
Das Projekt wird für drei Jahre mit insgesamt rund 900.000 Euro vom Gemeinsamen Bundesausschuss gefördert. Zunächst werden GKV-Routinedaten ausgewertet, um die Krankheitslast der pflegenden Angehörigen zu erheben. Ergänzend werden rund 20.000 von ihnen zu ihrer Situation befragt. Daraufhin werden krankheits- und situationsspezifische Bedarfe ermittelt und mit Experten diskutiert. Am Ende sollen konkrete bundesweite Handlungsempfehlungen für die Entwicklung gezielter Leistungsangebote stehen.
Aktionstag
Vorlesen verbindet
Die AOKs beteiligen sich wieder am bundesweiten Vorlesetag, der am 17. November zum 20. Mal stattfindet. Die von der Wochenzeitung „Die Zeit“, der Stiftung Lesen und der Deutschen Bahn Stiftung initiierte jährliche Aktion steht diesmal unter dem Motto „Vorlesen verbindet“. So wie 2022 eine dritte Klasse der Grundschule am Koppenplatz werden wieder Kids aus Berliner Schulen oder Kitas in den Räumen des AOK-Bundesverbandes erwartet. Dort las vergangenes Jahr Pressesprecher Dr. Kai Behrens den jungen Gästen vor.
AOK Rheinland/Hamburg
Kopfschmerz-Diagnosen in 20 Jahren vervierfacht
Die Zahl der Krankschreibungen aufgrund von Kopfschmerzen hat sich Analysen der AOK Rheinland/Hamburg zufolge innerhalb von 20 Jahren vervierfacht. Bei Berufstätigen unter 20 Jahren fallen die Schmerzattacken am häufigsten so stark aus, dass sie eine Arbeitsunfähigkeit (AU) zur Folge haben: In dieser Gruppe verzeichnet die Statistik 20,7 AU-Fälle pro Jahr je 100 Versicherte. Bei den 20- bis 29-Jährigen sind es 11,2 AU-Fälle. Der Wert sinkt bis auf 3,4 AU-Fälle je 100 Versicherte über 60 Jahren.
AOK NordWest
Mehr Medikamente gegen ADHS verordnet
Immer mehr Kinder in Westfalen-Lippe und Schleswig-Holstein bekommen Arzneien gegen die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung ADHS. Das zeigt eine Auswertung der AOK NordWest auf Basis von Statistiken des GKV-Spitzenverbandes. Danach stellten 2022 die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte in Westfalen-Lippe Kindern und Jugendlichen bis 19 Jahre 129.192 Verordnungen dazu aus (Schleswig-Holstein: 48.654). Das sind 9,4 Prozent (Schleswig-Holstein: 12,2 Prozent) mehr als ein Jahr zuvor. Von ADHS waren deutlich mehr AOK-versicherte Jungen als Mädchen betroffen.
„Die Diagnose ist besonders bei Kindern nicht leicht zu stellen“, sagt AOK-Vorstandschef Tom Ackermann. „Ist die Krankheit aber erkannt, ist sie meist gut zu behandeln.“
Mitwirkende des Beitrags
Autor
Datenschutzhinweis
Ihr Beitrag wird vor der Veröffentlichung von der Redaktion auf anstößige Inhalte überprüft. Wir verarbeiten und nutzen Ihren Namen und Ihren Kommentar ausschließlich für die Anzeige Ihres Beitrags. Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht, sondern lediglich für eventuelle Rückfragen an Sie im Rahmen der Freischaltung Ihres Kommentars verwendet. Die E-Mail-Adresse wird nach 60 Tagen gelöscht und maximal vier Wochen später aus dem Backup entfernt.
Allgemeine Informationen zur Datenverarbeitung und zu Ihren Betroffenenrechten und Beschwerdemöglichkeiten finden Sie unter https://www.aok.de/pp/datenschutzrechte. Bei Fragen wenden Sie sich an den AOK-Bundesverband, Rosenthaler Str. 31, 10178 Berlin oder an unseren Datenschutzbeauftragten über das Kontaktformular.