Ernährungsmanagement macht Schule
Seit 2015 setzt das Sankt Elisabeth Hospital in Gütersloh ein strukturiertes Ernährungsmanagement ein. Empfehlungen für eine gute und vollwertige Ernährung enden nicht mit dem Krankenhausaufenthalt, sondern beinhalten auch Informations- und Rezeptmaterial für zuhause.
Positive Erfahrungen mit einem strukturiertem Ernährungsmanagement macht das Sankt Elisabeth Hospital in Gütersloh seit 2015. „Bei uns wird nahezu jeder Patient schon bei der Aufnahme auf Mangelernährung untersucht“, sagt Dr. Claudia Schröder-Böwingloh, die als Ernährungsmedizinerin für die Koordinierung des Managements verantwortlich ist.
Mithilfe des Screeningtools Nutritional Risk Screening 2002 ermitteln Pflegekräfte in einem Vorscreening, ob es Anzeichen für eine Mangelernährung gibt. Ist dies der Fall, gelangen die Patientinnen und Patienten in die Obhut von Schröder-Böwingloh und drei Diätassistentinnen, die im Hauptscreening eine weitergehende Untersuchung vornehmen.
Maßnahmen eingehend überprüfen
Für jeden mangelernährten Patienten wird eine individuelle, an seinen Krankheits- und Ernährungszustand angepasste Therapie nach dem Stufenschema der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM) ausgearbeitet. „Patienten, die normal essen und trinken können, erhalten bei uns eine hochkalorische, eiweißreiche Kost zunächst ohne Supplements.
Reicht das nicht, bieten wir kalorien- und eiweißreiche Trinkshakes als Zwischenmahlzeit. Diese werden in unserer Küche frisch aus Obst und Milchprodukten hergestellt und in der Regel sehr gut angenommen. Vollbilanzierte fertige Trinksupplements kommen erst bei ausgeprägter Mangelernährung und bestimmten Indikationen zum Einsatz“, sagt Schröder-Böwingloh. Auch die Sonden- oder parenterale Ernährung werden bei Bedarf verordnet. Anhand von Ess- und Trinkprotokollen, Gewichtskontrollen, Blutuntersuchungen und Rückmeldungen wird geschaut, ob die Maßnahmen greifen oder ob nachjustiert werden muss.
Fachübergreifende Zusammenarbeit stärken
Damit die Behandlung nicht mit der Entlassung aus dem Krankenhaus endet, werden den Patienten Informations- und Rezeptmaterial mit auf den Weg gegeben und sie auf die Möglichkeit der ambulante Ernährungsberatung aufmerksam gemacht.
„Das Ernährungsmanagement hat sich bei uns auf allen Gebieten bewährt. Wir haben die Liegezeit unserer Patienten verkürzt, die Zahl teurer Folgebehandlungen verringert, unsere fachübergreifende Zusammenarbeit gestärkt und Außenwirkung verbessert“, fasst Schröder-Böwingloh die Vorteile zusammen.
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