Viele Beschäftigte sind guter Dinge
Ein großer Teil von Mitarbeitenden in Unternehmen geht davon aus, dass die aktuellen Probleme in der Gesellschaft noch lange anhalten. Dennoch blicken sie eher optimistisch auf die Zukunft des eigenen Betriebes, wie der aktuelle Fehlzeiten-Report zeigt.
Der Wandel trifft uns alle. Deutschland ist derzeit mit einer Vielzahl von Herausforderungen und Krisen konfrontiert: Unterbrochene Lieferketten, die Nachwehen der Covid-19-Pandemie, die kriegsbedingten Folgen an den Energiemärkten, der Klimawandel oder auch die Angst vor einem wirtschaftlichen Abschwung lösen bei vielen Menschen Gefühle der Unsicherheit aus. Allgemein wird diese Entwicklung mit dem Begriff „Zeitenwende“ beschrieben. Doch was meint dieser Begriff, der von der Gesellschaft für deutsche Sprache im Jahr 2022 zum Wort des Jahres gekürt wurde? Nach dem Historiker Professor Ralf Rotte geht es dabei darum, dass Erfahrungen, die Menschen aktuell machen, aufgrund eines fundamentalen gesellschaftlichen, politischen, ökonomischen oder technologischen Wandels nicht mehr den Erwartungen entsprechen, die sie auf Basis früherer Erfahrungen gemacht haben. Er spricht in diesem Zusammenhang davon, dass „der Erfahrungsraum von Zeitgenossen auseinanderfällt“. In der Folge gebe es keine Fortschreibung von bestehenden Erfahrungen mehr.
Krank wegen Ängsten
Die daraus folgende Unberechenbarkeit hat vielfältige Auswirkungen und kann beispielsweise bei Beschäftigten Sorgen, Unsicherheiten und Ängste auslösen. Dies kann zu unterschiedlichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen und daraus resultierenden beruflichen Fehlzeiten führen. Es braucht daher eine Krisenfestigkeit des Unternehmens: Denn gerade in Zeiten des Wandels sind Betriebe auf leistungsstarke und gesunde Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angewiesen, die notwendige Veränderungsprozesse umsetzen und gestalten.
Positive Bewertung
Doch wie ist es um die Krisenfestigkeit von Unternehmen bestellt? Nach einer im Fehlzeiten-Report 2023 veröffentlichten repräsentativen Umfrage des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) bewertet die Mehrheit der Beschäftigten das Krisenmanagement ihres Unternehmens insgesamt positiv (52,2 Prozent). 82,3 Prozent der Befragten sind zudem der Ansicht, dass ihr Betrieb auch schwierige Phasen durchstehen kann. Und 59 Prozent der Befragten sind zuversichtlich, dass das Management einen guten Job machen würde, wenn das Unternehmen von einer tiefgreifenden Krise betroffen wäre.
Befragung: Beschäftigte zeigen sich zuversichtlich
Zukunftsfähigkeit stärken
Das Krisenmanagement ist ein Baustein, die die Zukunftsfähigkeit einer Organisation bestimmt. Weitere Elemente sind ebenfalls wichtig wie das Innovationsmanagement oder vorhandene Mitbestimmungs- und Entscheidungsstrukturen. Die WIdO-Befragung zeigt, dass je besser die Zukunftsfähigkeit der eigenen Organisation insgesamt beurteilt wird, desto geringer sind die organisationsbezogene Zukunftsangst sowie die gesundheitlichen Belastungen der Beschäftigten.
Resilienz entwickeln
Nahezu alle Beschäftigten sind von den derzeitigen Veränderungen im Erwerbsleben betroffen. Organisationen können dann optimistisch in die Zukunft blicken, wenn sie eine Resilienz entwickeln, die hilft, negative Effekte auf die Gesundheit der Beschäftigten zu vermeiden. Hierzu gehört eine Führung, die Orientierung und Stabilität gewährleistet und ihre Teammitglieder unterstützt, deren Kommunikation transparent ist, die den sozialen Zusammenhalt fördert und die Arbeitsorganisation flexibel an die betriebliche Situation anpasst.
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