Einwurf: Echte Vielfalt auf dem Teller
Jedes Kind soll eine Chance haben, sich gesund zu ernähren, sagt Cem Özdemir. Der Ernährungsminister will deshalb die Verpflegung in Kitas und Schulen verbessern.
Im Sommer war ich dabei, als Schülerinnen und Schüler in Berlin-Neukölln ihren eigenen Gemüseacker angelegt haben. Es ist ein tolles Beispiel, wie wir Kinder und Jugendliche für gutes Essen, Natur und Nachhaltigkeit begeistern können. Denn wie wir uns ernähren und unsere Lebensmittel herstellen und verarbeiten, hat Folgen für unser Wohlbefinden und unsere Umwelt. Hinzu kommt, dass früh erlernte Ernährungsgewohnheiten bis ins Erwachsenenalter wirken.
Außerdem ist unser Essen nicht einfach nur alltägliche Energiezufuhr. Es ist verbunden mit Tradition, Geselligkeit und hoffentlich auch Genuss. Zugleich können sich darin auch ungleiche Lebenschancen und Lebenserwartungen widerspiegeln. Fast zwei Millionen Kinder bundesweit sind übergewichtig oder adipös und damit anfälliger für Herz-Kreislauferkrankungen und Diabetes. Ihre Lebenschancen und Gesundheit dürfen uns als verantwortungsbewusste Gesellschaft nicht gleichgültig sein. Die Ernährungsstrategie der Bundesregierung soll auch dazu beitragen, dass jedes Kind eine faire Chance hat, sich gesund zu ernähren und aufzuwachsen. Dabei stützen wir uns auf die Expertise aus Wissenschaft, Wirtschaft, Gesundheitswesen und Zivilgesellschaft.
„Fast zwei Millionen Kinder bundesweit sind übergewichtig oder adipös und damit anfälliger für Herz-Kreislauferkrankungen und Diabetes.“
Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft
Auch die Perspektive der Bürgerinnen und Bürger haben wir eingeholt. Es soll allen Menschen möglich sein, sich selbstbestimmt gesund und nachhaltig zu ernähren – unabhängig von Einkommen, Bildung oder Herkunft. Rund 16 Millionen Menschen essen täglich in Gemeinschaftseinrichtungen wie Kitas und Schulen, aber auch Kantinen oder Krankenhäusern. Das ist eine große Chance für echte Vielfalt auf dem Teller – und damit auch für mehr pflanzliche, regionale, saisonale und ökologisch produzierte Lebensmittel. „Eine Bildungsrepublik kann am Mittagessen scheitern“, sagte einst der Soziologe Ralf Dahrendorf treffend.
Alle Kinder sollen lernen können, dass gesund und nachhaltig auf dem Teller gut zusammenpassen – und dass das schmeckt. Wir tun uns damit als Gesellschaft selbst einen großen Gefallen, denn die Zukunft der Kinder ist auch unsere Zukunft.
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