Interview Prävention

„Wissenschaft und Politik verfolgen unterschiedliche Ziele“

17.11.2023 Silke Heller-Jung 4 Min. Lesedauer

In der Rubrik „Neues aus der Uni“ stellt G+G-Digital Institute und Lehrstühle vor. Dieses Mal mit drei Fragen an Prof. Dr. Michael Laxy, Inhaber der Professur für Public Health und Prävention an der Technischen Universität München.

Foto: Blick in einen Hörsaal, in dem viele Studierende sitzen. Vorne steht ein Mikrofon.
Wo steht die Forschung, welche neuen Erkenntnisse gibt es – G+G interviewt jeden Monat Institutsleiter und Lehrstuhlinhaber von Universitäten und Hochschulen.
Foto: Porträtbild von Michael Laxy, Leiter der Professur für Public Health und Prävention an der Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaften

Herr Professor Laxy, was ist derzeit Ihre wichtigste wissenschaftliche Fragestellung?

Prof. Dr. Michael Laxy: Mein Forschungsschwerpunkt liegt auf der Evaluation von Interventionen zur Prävention und Behandlung nicht übertragbarer Krankheiten. Dazu führen wir unterschiedliche Projekte durch. Zum Beispiel untersuchen wir derzeit die langfristigen gesundheitlichen und ökonomischen Folgen von verschiedenen Besteuerungsszenarien für Softdrinks in Deutschland. Außerdem führen wir eine Studie durch, die Evidenz dazu generiert, ob App-basierte Lebensstilinterventionen eine effektive and skalierbare Strategie für die Prävention von Typ-2-Diabetes sind. Ein drittes Beispiel ist die Beurteilung von Innovationen, wie dem Screening für Typ-1-Diabetes oder der Behandlung von Adipositas mit neuen, wirksamen, aber kostenintensiven Medikamenten, aus ökonomischer Perspektive.

Zur Person

Prof. Dr. Michael Laxy studierte Public Health, Epidemiologie, Ökonomie und Sportwissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München, der Fernuniversität Hagen und der Technischen Universität München. Nach Stationen am Helmholtz Zentrum München, der University of Cambridge und am Center of Disease Control and Prevention in Atlanta/USA wurde er im Dezember 2020 auf die Professur für „Public Health und Prävention“ an der Technischen Universität München berufen.

Wie fördern Sie die Kooperation wissenschaftlicher Disziplinen und die Netzwerkbildung?

Prof. Dr. Laxy: Public Health ist eine höchst interdisziplinäre Forschungsdisziplin. Für die Generierung von qualitativ hochwertiger Evidenz arbeiten an meiner Professur WissenschaftlerInnen mit unterschiedlichem Hintergrund. Auch in unseren Projekten arbeiten wir mit verschiedenen nationalen und internationalen Partnern aus den Bereichen der Sozialwissenschaften, insbesondere der Ökonomie, der Epidemiologie, der Medizin und der Versorgungsforschung zusammen.

Ist die Politik gut beraten, wenn sie auf die Wissenschaft hört?

Prof. Dr. Laxy: Absolut. Wichtig ist es anzuerkennen, dass Wissenschaft und Politik unterschiedliche Ziele verfolgen und dass wissenschaftliche Evidenz immer nur ein Aspekt unter vielen für Entscheidungsträger ist. Ich denke aber, dass insbesondere Erkenntnisse aus dem Bereich Public Health einen sehr wichtigen Beitrag für evidenzbasierte Entscheidungen im Sinne von „Health-in-all-Policies“ liefern können.

Forschungsschwerpunkte:

  • Public Health und Gesundheitsökonomie
  • Prävention und Versorgung nicht übertragbarer Krankheiten


Jahresetat:

  • Grundausstattung (Sach- und Personalmittel): keine Angabe
  • Drittmittel: rund 800.000 Euro


Zahl und Qualifikation der Mitarbeitenden:

  • 1 Universitätsprofessor
  • 11 wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
  • 1 Gastwissenschaftlerin
  • 1 Mitarbeiterin in der Administration

 

Kontaktdaten:

Technische Universität München
TUM School of Medicine and Health
Professur für Public Health und Prävention
Georg-Brauchle-Ring 60/62
80992 München
Telefon: 089 28924977
E-Mail: michael.laxy(at)tum.de
Web: https://www.sg.tum.de/php/startseite/

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