Blickwinkel Prävention

Debatte: Kliniken bringen die Prävention voran

12.12.2023 Olaf Haberecht 3 Min. Lesedauer

Krankenhäuser sehen die Gesundheitsförderung für Mitarbeitende und Patienten als ihre Aufgabe an. Doch die Prävention ist nicht ausreichend gegenfinanziert, kritisiert Dipl.-Med. Olaf Haberecht.

Foto einer Physiotherapeutin, die mit einem alten Mann mit einer Hantel trainiert
Trotz finanzieller Engpässe sollten gesundheitsfördernde Maßnahmen in Krankenhäusern nicht in Vergessenheit geraten.

Gesundheitskompetenz verbessern

Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen unterliegen aktuellen Trends. Längst zeigen sich auch hier die Auswirkungen des demografischen Wandels, des Fachkräftemangels und der hohen Arbeitsbelastung in zunehmenden Krankenständen, hoher Fluktuation und vorzeitigen Beendigungen der Erwerbstätigkeit.
 
Gesundheitseinrichtungen haben direkten Zugang zu den Zielgruppen von Gesundheitsförderung. Das Bestreben nach einer besseren Gesundheit wird durch das betriebliche Gesundheits­management, die Sicherstellung der Qualität der Gesundheitsversorgung, die Verbesserung der Beziehungen zwischen Gesundheitseinrichtungen und -diensten, Gemeinden und der Umwelt sowie die Steigerung der Bedingungen und der Zufriedenheit von Patientinnen und Patienten sowie Angehörigen und Mitarbeitenden realisiert. Im Idealfall führt die Mitarbeiterorientierung zu einem Angebot von gesundheitsfördernden Maßnahmen. Die Patientenorientierung soll bewirken, Menschen besser über ihren Gesundheitszustand und die Möglichkeiten einer gesunden Lebensführung zu informieren. Zudem werden sie stärker in den Behandlungsprozess einbezogen. Das ist verbunden mit Angeboten zur Gesundheitsbildung, die die Gesundheitskompetenz verbessern.

„Prävention ist ein Stiefkind des Gesundheitswesens.“

Olaf Haberecht

Vorstandsvorsitzender des Deutschen Netzes Gesundheitsfördernder Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen (DNGfK)

Prävention trotz finanzieller Engpässe

Porträt von Dipl.-Med. Olaf Haberecht
Dipl.-Med. Olaf Haberecht ist Vorstandsvorsitzender des Deutschen Netzes Gesundheitsfördernder Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen (DNGfK).

Viele Krankenhäuser befinden sich allerdings in einer prekären finanziellen Situation. Da die Abrechnung über somatische Fälle erfolgt, ist die Prävention nicht ausreichend gegenfinanziert. Prävention mit entsprechender Gesundheitsbildung und darauf aufbauender Gesundheitskompetenz ist ein Stiefkind des Gesundheitswesens. Das Deutsche Netz Gesundheitsfördernder Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen (DNGfK) sieht den Aufbau einer organisationalen Gesundheitskompetenz und eines Qualitätsmanagements als einen Lösungsweg an. Wir verstehen es als unsere Aufgabe, die Rahmenbe­dingungen zur Verhaltens- und Verhältnisprävention, zur Gesundheitsbildung und Gesundheitskompetenz zu schaffen. Gemeinsames Ziel ist die Integration der Gesundheitseinrichtungen und Krankenhäuser im Rahmen der angestrebten Ambulantisierung und sektoralen Versorgung im Aufbau von „Gesunden Regionen“.

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