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Buchrezensionen

20.11.2024 Beate Ebbers 3 Min. Lesedauer

G+G stellt jeden Monat Bücher und Podcasts aus den Themenbereichen Gesundheitspolitik, Pflege, Versorgung und Wissenschaft vor.

Foto: In einer riesigen Bücherwand stehen hunderte Bücher.
Welche neuen Bücher und Podcasts gibt es im Gesundheitsbereich – G+G stellt sie vor.

Künstliche Intelligenz

Buchcover: Schriftzug "Künstliche Intelligenz und ethische Verantwortung"

Diskussion über Chancen und Grenzen 

Forschende verschiedener Fachrichtungen bieten in diesem Band fundierte Einsichten in die KI-gestützte Entscheidungs- und Urteilsfindung in sozialer Arbeit, Medizin und Politik. In deutscher und englischer Sprache stellen sie Praktiken vor, in denen Algorithmen schon in Anwendung oder Planung sind und diskutieren ihre Chancen und Grenzen. Dabei gehen sie der Frage nach, wie sich Privatheit schützen, Gerechtigkeit beachten und Gleichheit gewährleisten lässt. Wertvoll ist der Blick auf die Herausforderungen KI-gestützter Prognosen für das Gesundheitswesen.

Michael Reder, Christopher Koska (Hrsg.): Künstliche Intelligenz und ethische Verantwortung. Bielefeld, Verlag transcript, 2024, 264 Seiten, 37 Euro

Emotionen

Buchcover: Gefühle der Zukunft vor lila Hintergrundgrafik

Plädoyer für einen sinnvollen Umgang mit KI

Self-Tracking-Tools, Chatbots, Sprachmodelle und Roboter sind in der Lage, Gefühlsausdrücke zu simulieren und Gefühle zu erfassen. Mit konkreten Beispielen aus dem Alltag beleuchtet die Philosophin Eva Weber-Guskar Nutzen, Risiken und Perspektiven dieser Anwendungen. Ihre erhellenden Einsichten verdeutlichen, dass sie für unser Handeln und Urteilen durchaus problematisch sein können. Ist es daher sinnvoll, Roboter zu entwickeln, die selbst fühlen können? Nein, meint die Autorin, und erörtert die Gründe, die dagegen sprechen. Ihr Buch bietet wertvolle Denkanstöße für eine verantwortungsvolle Entwicklung emotionaler KI.

Eva Weber-Guskar: Gefühle der Zukunft. Berlin, Ullstein, 2024, 272 Seiten, 20,99 Euro

Digitalisierung

Buchcover: Eine Frau sitzt am Schreibtisch, misst Blutdruck, schaut ein Video auf dem Laptop und macht sich Notizen.

 

Algorithmen verändern Gesundheitsverständnis

Self-Tracking-Apps messen Schlafphasen, KI-Systeme erstellen Prognosen und Chatbots helfen, Krankheitssymptome zu erkennen. Wie verändert die neue Technik Verständnis und Umgang mit Gesundheit und Krankheit? Wie sehr verlassen wir uns auf gemessene oder errechnete Daten? Spielt das subjektive Wohlempfinden noch eine Rolle? 

Wissenschaftler aus Philosophie und Soziologie suchen in diesem Sammelband nach Antworten. Aus unterschiedlichen Perspektiven blicken sie auf verschiedene Sichtweisen von Gesundheit und Krankheit und analysieren Grenzverschiebungen unter dem Einfluss der Digitalisierung. Anhand von Beispielen arbeiten sie die Folgen heraus, die sich aus einer rein normierten, datenbasierten Gesundheitsbewertung ergeben. Im Fokus steht das Verhältnis zum eigenen Körper, die Bewältigung von Krankheiten oder das Arzt-Patienten-Verhältnis. Für umso wichtiger halten die Autoren die digitale Bildung, um die neuen Techniken bewerten zu können.

Karsten Weber, Thomas Zoglauer (Hrsg.): Gesundheit und Krankheit im Zeitalter der Digitalisierung. Bielefeld, Verlag transcript, 2024, 240 Seiten, 40 Euro

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