Geschichte der Qualitätssicherung in Pflegeheimen
Seit den Anfängen im Jahr 2008 hat die Qualitätssicherung in Pflegeheimen große Fortschritte gemacht. Dennoch müssen die Instrumente zur Qualitätsmessung kontinuierlich und systematisch evaluiert und optimiert werden, wie Untersuchungen des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) zeigen.
Mit dem „Pflege-TÜV“ hat der Gesetzgeber erstmals 2008 eine Grundlage für die Qualitätssicherung in der vollstationären Langzeitpflege geschaffen. Auslöser dafür waren nicht zuletzt gravierende Pflegemängel, mit denen einzelne Einrichtungen in die Schlagzeilen gerieten.
Nach Inkrafttreten des Pflege-Weiterentwicklungsgesetzes waren Pflegeheime zu einer jährlichen externen Qualitätsprüfung verpflichtet – dem Pflege-TÜV. Die Einrichtungen hatten die Ergebnisse der Öffentlichkeit in „Pflege-Transparenzberichten“ über ein Notensystem zur Verfügung zu stellen.
Indikatoren zur Messung und Darstellung der Ergebnisqualität eingeführt
Die meisten Heime erzielten eine „Eins“. Auf der Suche nach einem Heim half dieses Qualitätssicherungssystem deshalb kaum weiter. Mit dem Pflege-Neuausrichtungsgesetz von 2012 besserte der Gesetzgeber nach und führte Indikatoren zur Messung und Darstellung der Ergebnisqualität ein. Sie dienen dem internen Qualitätsmanagement und sind Grundlage der externen Prüfungen. Dieser Ansatz wurde mit dem Pflegestärkungsgesetz II 2016 konkretisiert und weiterentwickelt. Zudem stellte der Gesetzgeber die Weichen zur Gründung eines Qualitätsausschusses aus Kostenträgern und Leistungserbringern, beratend flankiert durch Betroffenenverbände und Medizinischen Dienst.
Neues Verfahren Anfang 2022 gestartet
Qualitätsausschuss und Richtlinien des GKV-Spitzenverbandes sowie des Medizinischen Dienstes schufen die Grundlagen für das heute gültige Qualitätssicherungsverfahren in der stationären Langzeitpflege. Der Start für das neue Verfahren war zunächst für Juli 2021 geplant. Die Corona-Pandemie verzögerte die Einführung: Seit Januar 2022 findet das Regelwerk zur Qualitätssicherung nun Anwendung.
Seit damals hat die Qualitätssicherung in der Pflege große Fortschritte gemacht, bestätigt Dr. Antje Schwinger, Leiterin des Forschungsbereichs Pflege am Wissenschaftlichen Institut der AOK (WIdO) und eine der Herausgeberinnen des Pflege-Reports. „Aber das reicht noch nicht“, so Schwinger, denn die Instrumente zur Qualitätsmessung müssten kontinuierlich und systematisch evaluiert und optimiert werden.
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