Artikel Prävention

Warum der Hitzeschutz in Deutschland immer wichtiger wird

05.06.2024 Maria Sinjakowa 8 Min. Lesedauer

Während viele Länder bereits Pläne für den Schutz gegen Hitze haben, ist Deutschland noch vielerorts unvorbereitet. Dabei lässt der Klimawandel die Temperaturen auch hierzulande immer höher steigen. Vor allem die Sommer sind für viele Menschen belastend. Für besonders verwundbare Bevölkerungsgruppen kann Hitze sogar tödlich sein. Dazu zählen ältere und chronische kranke Menschen. Maßnahmen, die sich an den Gegebenheiten vor Ort ausrichten, können Menschen vor Hitze schützen. Eine Pflegeeinrichtung aus München und die AOK Bayern sind bereits dabei, solche Maßnahmen umzusetzen.

Foto: Ein älterer Mann hält sich eine Wasserflasche an die Wange.
Individuelle Hitzeschutzpläne beinhalten unter anderem Empfehlungen zu Essen und Trinken.

Seit 27 Jahren war jeder Sommer in Deutschland zu warm. Der Bilanz des Deutschen Wetterdienstes aus dem vergangenen Jahr zufolge lag das Temperaturmittel im Sommer 2023 mit 18,6 Grad Celsius (°C) um 2,3 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 (16,3 °C). Experten gehen davon aus, dass auch 2024 mit deutlich zu hohen Temperaturen zu rechnen ist.

Je heißer es ist, desto häufiger sterben vor allem alte Menschen

Hitzewellen sind eine ernsthafte Bedrohung für die Gesundheit. Sie führen in Deutschland regelmäßig dazu, dass Todeszahlen steigen. Besonders betroffen sind ältere, vorerkrankte und pflegebedürftige Menschen. Dies zeigen die Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI). RKI-Schätzungen zufolge forderten die Monate Juni bis September 2023 insgesamt 3.200 Hitzetote. Acht von zehn Verstorbenen waren über 75 Jahre alt. Eine Untersuchung, die 2023 in der Zeitschrift Nature Medicine veröffentlicht wurde, hat den Zusammenhang zwischen den hohen Temperaturen und den Todeszahlen nachgewiesen. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Barcelona haben dafür Daten der statistischen Behörden der Europäischen Union (EU) und der Mitgliedsländer aus den Jahren 2015 bis 2022 ausgewertet. Sie haben gleichzeitig darauf hingewiesen, dass die Maßnahmen zum Schutz vor Hitze vor allem von vulnerablen Bevölkerungsgruppen nicht ausreichend gewesen seien. Besserten die Staaten ihre Schutzmaßnahmen nicht nach, drohten um das Jahr 2030 herum mehr als 68.000 Hitzetote pro Sommer – ab 2040 sogar 94.000 – so das Fazit der Forscherinnen und Forscher.

Die gesundheitlichen Risiken durch Hitze sind vielfältig: Sie reichen von Hitzschlag und Hitzeerschöpfung bis hin zu einer Verschlechterung von Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen. Bereits Sommertage können das allgemeine Wohlbefinden von älteren und pflegebedürftigen Menschen verringern. Hitzetage sind für sie allerdings besonders anstrengend. Noch anstrengender und körperlich sehr belastend sind Hitzewellen, da es an mehreren Tagen sehr heiß ist. Die Hitzeregulation des Körpers nimmt bei älteren Menschen ab. Sie schwitzen weniger und der Organismus kann weniger Wärme an die Umgebung abgeben. Die Gefahr der Überhitzung steigt. Außerdem verspüren ältere Menschen weniger Durst und können so schneller austrocknen.

Pflegeeinrichtungen tragen eine besondere Verantwortung

Viele pflegebedürftige und chronisch kranke Menschen leben in Pflegeeinrichtungen. Diesen kommt daher eine besonders wichtige Rolle zu, wenn es darum geht, ihre Bewohnerinnen und Bewohner vor Hitze zu schützen. Individuelle Hitzeschutzpläne helfen Maßnahmen zu etablieren, um beispielsweise Wetterbedingungen zu überwachen oder Innenräume kühl zu halten. Die Pläne beinhalten aber auch Empfehlungen zu den Themen Essen und Trinken, Kleidung und Hygiene, Aktivitäten und Bewegung, medizinische Versorgung sowie Aufklärung und Sensibilisierung.

Einen solchen Hitzeschutzmaßnahmenplan gibt es in München bereits seit 2020. Gemeinsam mit sechs Pflegeeinrichtungen der Stadt haben das Institut und die Poliklinik für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin des Universitätsklinikums München Empfehlungen aus der Praxis für die Praxis entwickelt. Der Maßnahmenplan bietet Pflegeeinrichtungen ein praxisnahes Werkzeug, um die Gesundheit der Bewohnerinnen und Bewohner während Hitzeperioden effektiv zu schützen. Zu den Kooperationspartnern zählten unter anderem das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit. Finanziert wurde das Projekt vollständig durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit im Rahmen der Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel.

Das Haus SeniorenWohnen hat sich bereits gegen Hitze gewappnet

Foto: Robert Weigert, Pflegedienstleiter „SeniorenWohnen Pasing-Westkreuz"
Robert Weigert, Pflegedienstleiter „SeniorenWohnen Pasing-Westkreuz"

Das Haus „SeniorenWohnen Pasing-Westkreuz“ war eine der Einrichtungen, die den Plan mitentwickelt haben. „Wir hatten ein großes Interesse an dem Projekt. Das Thema Hitze tritt jedes Jahr auf und das Projekt bot uns die Chance, unsere Maßnahmen zu überdenken, sie evaluieren zu lassen und uns weitere Gedanken darüber zu machen, was in unserer Einrichtung noch möglich wäre“, sagt Robert Weigert. Er ist Pflegedienstleiter der Einrichtung, die im Münchener Stadtviertel Pasing 212 Plätze in der vollstationären Pflege und 22 Plätze im beschützenden Bereich bietet. Die Wohnanlage aus den 1980er Jahren wurde 2014 saniert und umgebaut. Trägerin ist die Sozialservice-Gesellschaft. Sie ist eine gemeinnützige GmbH und hundertprozentige Tochter des Bayerischen Roten Kreuzes.

„Unser Haus ist eher alt. Es feiert dieses Jahr sein vierzigstes Jubiläum. Die neueren Häuser haben Glasfassaden. Das haben wir nicht. Dafür haben wir dickere Wände. Und wenn sie mal aufgeheizt sind, ist es viel schwieriger, die Hitze wieder rauszukriegen. Sich über solche Themen Gedanken zu machen, war für uns auch ein Anreiz, an dem Projekt teilzunehmen.“ Eingebracht hat sich das Haus mit Maßnahmen, die es bereits seit Jahren erfolgreich umsetzt. Robert Weigert zufolge betreffen sie vor allem Aspekte wie Abkühlen von Räumen oder die Versorgung von Bewohnerinnen und Bewohnern mit Flüssigkeit. „Bei uns ist es ganz klar geregelt: Wenn die Temperaturen steigen, macht der Nachtdienst früh um fünf Uhr alle Fenster und Türen so weit wie möglich auf, damit die Raumtemperatur sinkt. Wenn der Frühdienst um sieben Uhr kommt, macht er die Fenster wieder zu und die Rollos runter. Wenn man das konsequent durchzieht, ist die Raumtemperatur erträglicher“, meint Weigert. Aus seiner Sicht ist es bei Hitzeschutz besonders wichtig, dass alle Berufsgruppen, die Bewohnerinnen und Bewohner versorgen, zusammenarbeiten – also Pflege- und Küchenpersonal, Hauswirtschafts- und Betreuungskräfte. „Wenn Bewohnerinnen und Bewohner beim schönen Wetter rausgehen wollen, achten wir darauf, dass wir das vormittags machen und dafür schattige Außenbereiche wählen.“

Einfache Maßnahmen helfen, mit heißen Temperaturen umzugehen

Die Einrichtung arbeitet vor allem mit Möglichkeiten, die sie hat und die gut funktionieren. So lassen sich in den Hitzeperioden unkompliziert Obst und Gemüse bestellen, die viel Wasser enthalten und auch gut schmecken. „An heißen Tagen arbeiten wir viel mit Obst und Getränken. Gerade bei Bewohnerinnen und Bewohnern, die wenig trinken, bieten wir mit Melonen, Gurken, auch mit Eis oder Kaltschalen erfrischende Alternativen, die sie gleichzeitig mit genug Flüssigkeit versorgen“, erklärt der Pflegedienstleiter.

Die Einrichtung sei inzwischen ein eingespieltes Team. Bei den Besprechungen seien alle Verantwortlichen des Hauses dabei: die Küche, die Haustechnik, die Pflegedienst- und die Einrichtungsleitung. „Sobald die Information vom Deutschen Wetterdienst hereinkommt, dass Temperaturen in den kritischen Bereich rutschen, wissen alle, was zu tun ist“, so Weigert. In Teams würde dann kurz besprochen und daran erinnert, welche Maßnahmen angebracht und wie sie an Bewohnerinnen und Bewohner zu kommunizieren sind und dann gehe es in die Umsetzung.

Die Maßnahmen, die die Einrichtung ergreife, kommen sehr gut an, meint Weigert. Das habe die Einrichtung evaluiert. „Es ist schöner eine Melone zu essen, als ein Glas Wasser zu trinken. Das kommt auch Kolleginnen und Kollegen zugute.“ Die Formel ist dabei ganz einfach: Wenn die Bewohnerinnen und Bewohner ausreichend trinken, mit Flüssigkeit auch Mineralien zu sich nehmen, dann viel schwitzen, seien sie einfach viel agiler. Es komme dadurch auch zu weniger Notsituationen und die Arbeitsbelastung sei nicht mehr so hoch.

Das Haus SeniorenWohnen bietet seinen Beschäftigten außerdem Schulungen an, die über das Thema Hitze aufklären. „Unsere Bewohnerinnen und Bewohner haben verschiedene Erkrankungen und nehmen viele unterschiedliche Medikamente. Wir sensibilisieren unsere Pflege- und Betreuungskräfte dafür, alle im Blick zu behalten, auch diejenigen, die ihren Alltag noch selbstständig meistern“, so Weigert.

AOK Bayern unterstützt Unternehmen, Gesundheit und Kima unter einen Hut zu bringen

Foto: Sandra Böhm, Referentin für das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) bei der AOK Bayern
Sandra Böhm, Referentin für das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) bei der AOK Bayern

Ob Beratung, Workshops oder Schulungen, Sandra Böhm unterstützt Unternehmen aus München und Umgebung, wenn sie etwas für den Klimaschutz und die Gesundheit ihrer Beschäftigten tun möchten. Sie ist Referentin für das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) bei der AOK Bayern und weiß, dass sich Gesundheit und Klima gegenseitig bedingen: „Wenn Menschen etwas für die Umwelt tun, also zum Beispiel mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren, dann tun sie gleichzeitig etwas für Ihre Gesundheit, weil sie sich mehr bewegen. Wir sprechen hier von Co-Benefits“, erläutert Böhm, worauf die AOK ihren Fokus legt.

Auch das Thema Hitze rücke immer mehr in den Mittelpunkt und spielt im gesamten Gesundheitsförderungsprozess eine wichtige Rolle. Nach Böhms Worten fließen die Fragen zum Klima und Hitzeschutz in die Mitarbeiterbefragungen ein, die im Prozess zur Bedarfsanalyse herangezogen werden. „Ergibt die Analyse, dass es beim Thema Hitze Handlungsbedarf besteht, arbeiten wir gemeinsam mit dem Unternehmen dies in Maßnahmenworkshops auf“, erläutert die BGM-Expertin. „Dabei geht es darum, zum einen verhältnispräventive Maßnahmen zu entwickeln. Also, was kann der Arbeitgeber tun, um Arbeitsbedingungen zu verbessern – zum Beispiel für Beschattung sorgen, Folien an den Fenstern anbringen oder Wasserspender aufstellen. Zum anderen, geht es um die Frage, was muss die Mitarbeiterin oder der Mitarbeiter selber beachten – etwa mehr trinken oder sich gesunde, kühlende Pausen gönnen, wenn es zu heiß wird.“

Böhm berichtet, dass das Interesse der Unternehmen an Klimathemen steigt. „Das ist auch nicht überraschend. Denn es sind Themen, die unsere Gesellschaft bewegen. Dazu kommt, dass auch Kunden und potenzielle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter künftig genauer schauen werden, was das Unternehmen in Sachen Klima- und Arbeitnehmerschutz macht. Allein, um attraktiv für Kunden und Bewerber zu bleiben, müssen sich Unternehmen mit dem Thema Klima und Gesundheit beschäftigen.“

„Mitarbeitergesundheit wird über Nachhaltigkeitsfaktoren an Bedeutung gewinnen“

Nach Ansicht von Böhm gibt es noch einen weiteren Grund, warum sich Unternehmen in Deutschland mit dem Thema auseinandersetzen müssen. Seit 2024 besteht aufgrund neuer Bestimmungen der Europäischen Union (EU) die sogenannte ESG-Pflicht. Die drei Buchstaben stehen für die Begriffe environmental, social und governance. Sie bilden die Grundlage für Nachhaltigkeitsberichterstattung, die in der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) der EU geregelt ist. Die Pflicht wird stufenweise eingeführt. Ab 2026 müssen dann fast alle Unternehmen, auch kleine und mittlere, einen Nachhaltigkeitsbericht vorlegen.

„Die ESG-Kriterien werden perspektivisch für alle Unternehmen essenziell. Die soziale Verantwortung und Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und zur Förderung der Mitarbeiterzufriedenheit, die im Begriff „social“ enthalten sind, werden für alle Unternehmen eine nicht wegzudenkende Rolle spielen. Hier wollen wir mit dem Betrieblichen Gesundheitsmanagement noch stärker ansetzen, um diesen sozialen Aspekt von Unternehmen gezielt zu fördern und auszubauen“, sagt die BGM-Referentin. Ziel von BGM-Maßnahmen sei es, nicht nur Arbeitsbedingungen zu verbessern und eine gesunde Arbeitsweise zu etablieren, sondern auch psychische Gesundheit sowie das soziale Miteinander im Unternehmen zu stärken. „Wir sehen in den ESG-Kriterien eine große Chance, dem Thema Mitarbeitergesundheit über die Nachhaltigkeitsfaktoren neuen Schwung zu verleihen. Denn gesunde und zufriedene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben für jedes Unternehmen eine essenzielle Bedeutung.“

In den Regionen fungiert die AOK als Lotse

Nicht nur in der Arbeitswelt unterstützt die AOK, wenn es um Themen Nachhaltigkeit und Gesundheit geht. Auch in Lebenswelten wie Kommunen ist die AOK aktiv – etwa in der Pflegeberatung. „Es geht uns darum, Menschen zu den wichtigsten Aspekten, die die Pflege betreffen, zu sensibilisieren. Hitzeschutz ist einer davon. Wir informieren sie auch über die Möglichkeiten, die sie nutzen können, wenn sie spezielle Anliegen zu einem bestimmten Aspekt haben. Da wir nicht immer die individuellen Herausforderungen kennen, geben wir allgemeine Empfehlungen und fungieren dann als Lotsen zu den jeweiligen Fachpersonen", erzählt Daniela Kowalzyk. Sie leitet bei der AOK Bayern den Fachbereich Pflegeberatung. Gemeinsam mit 78 Kolleginnen und Kollegen hilft sie, Menschen die sich an die AOK mit ihren Anliegen wenden. Das Thema Hitze fließt ab Mai in die Beratungen mit ein.

Die AOK schult ihre Beraterinnen und Berater und stattet sie mit Materialien aus, die sie an die Ratsuchenden weitergeben können. „In den meisten Fällen geht es um banale Sachen, die aber oft für das Wohlbefinden der Menschen entscheidend sind. Zum Beispiel sensibilisieren wir ältere Menschen dafür, sich der Hitze fernzuhalten und während der heißesten Zeit des Tages zu vermeiden, nach draußen zu gehen oder anstrengende Aktivitäten auszuüben. Es geht aber auch um die leichte wasserhaltige Ernährung, lockere Kleidung oder kalte Umschläge, die dabei helfen, heiße Temperaturen erträglicher zu machen. Wir empfehlen zum Beispiel auch, sich in der Hausarztpraxis beraten zu lassen, inwieweit die eingenommenen Medikamente sich mit der Hitze vertragen, welche Auswirkungen hohe Temperaturen in dem ganz individuellen Fall haben können und worauf dabei zu achten ist.“

Foto: Ein aufgespannter gelber Schirm steht unter einem blauen Himmel.
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„Stärke der AOK liegt in der Vernetzung regionaler Akteure“

Die Pflegeberaterin sieht den Fokus ihrer Arbeit vor allem in der Einbindung und Vernetzung von regionalen Playern. Dazu gehört es, in den Pflegestützpunkten zu besprechen, wie in den Hitzeperioden in den Regionen vorzugehen ist. Gegen Hitzewellen könnten sogenannte Hitzeaktionspläne helfen, also Konzepte für Hitzeschutz. Die Gesundheitsministerkonferenz 2020 hat die Kommunen aufgerufen, bis 2025 flächendeckend solche Pläne angepasst an örtliche Gegebenheiten zu erarbeiten. Wie viele Städte und Kommunen solche Pläne bereits entwickelt haben, ist nicht bekannt. „Unser Ziel ist es, das Thema in den Regionen gemeinsam aufzugreifen und an runden Tischen zu bespielen. Dieser Austausch ist für alle sehr wichtig. Denn die Pflegeberaterinnen und -berater müssen wissen, welche Möglichkeiten zum Hitzeschutz es in der Region gibt – zum Beispiel, ob kostenloses Trinkwasser oder Schutzräume existieren, wo sich Menschen abkühlen können“, sagt Kowalzyk. Die AOK biete den Kommunen die Zusammenarbeit an. Da sie seit Jahren zu allen sozialen Leistungen berate, verfüge die AOK über einen großen Erfahrungsschatz, den sie den Verantwortlichen vor Ort zur Verfügung stellen könne. Daniela Kowalzyk betont: „Uns liegt auch viel daran, dass wir überall in den Regionen von der Qualität der Beratung gleich aufgestellt sind. Auch dafür ist der Austausch wichtig.“

Der AOK-Expertin zufolge ist außerdem die Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Einrichtungen von Bedeutung. „Wir sind als AOK auch mit Universitäten und Technischen Hochschulen im Gespräch, zum einen, weil sie Konzepte ausprobieren und pilotieren wollen." Zum anderen biete das neue Gesundheitsdatennutzungsgesetz (GDNG) eventuell die Möglichkeit, die Krankenkassendaten zu nutzen, um vulnerable Gruppen zu identifizieren und zu erreichen. Anhand dieser Daten lassen sich zudem bestimmte Entwicklungen beobachten und aus den Ergebnissen neue Strategien oder Maßnahmen ableiten – auch für den Hitzeschutz.

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