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Bundestagswahl 2025: Priorität für Qualität

23.01.2025 AOK Hessen

Für alle Akteure im Gesundheitswesen hat Qualität in der Versorgung Priorität. Aber trotz hoher Gesundheitsausgaben erleben Patientinnen und Patienten oftmals, dass Qualität und der Zugang zu Gesundheits- und Pflegeangeboten unzureichend sind. Die AOK Hessen fördert die Versorgungsqualität im Land und fordert weitere politische Schritte zur Verbesserung.

Foto: Eine Medizinische Fachangestellte ruft eine Patientin auf.

Reformstau führt zu Versorgungsdefiziten

Volle Notaufnahmen, überfüllte Facharztpraxen, lange Wartezeiten, zum Teil unnötige Untersuchungen sowie eine Benachteiligung von GKV-Versicherten bei der Terminvergabe – trotz politischer Lippenbekenntnisse sind in den vergangenen Jahren grundlegende Strukturreformen im Gesundheitswesen Das Gesundheitswesen umfasst alle Einrichtungen, die die Gesundheit der Bevölkerung erhalten,… ausgeblieben. An vielen Stellen in der Gesundheits- und Pflegeversorgung ist ein Reformstau entstanden, die Patientenversorgung hat sich nicht spürbar verbessert. Gleichzeitig fließen immer mehr Beitragsgelder in das Gesundheitswesen. Deutschland belegt bei den Gesundheitsausgaben Das Statistische Bundesamt erstellt im Rahmen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung eine… einen Spitzenplatz, kann bei der Versorgungsqualität aber nur Mittelmaß vorweisen. Nötig sind daher mehr Effizienz und Effektivität in der Versorgung. Der Ressourceneinsatz muss sich stärker am Patientennutzen und an Qualität ist ein zentrales Versorgungsziel der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Im Rahmen der… orientieren.

Qualitätsverträge der AOK Hessen

Die AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… Hessen setzt auf innovative und qualitätsorientierte Verträge für ihre Versicherten. Beispielhaft sind etwa der Qualitätsvertrag zur Geburtshilfe mit dem Universitätsklinikum Marburg oder der Qualitätsvertrag ProValue Endoprothetik zu nennen. Mit letzterem bietet die AOK Hessen in Zusammenarbeit mit drei hessischen Krankenhäusern endoprothetische Gelenkversorgung an. Und mit dem Qualitätsvertrag Weaning sollen bei dauerhaft beatmeten Patientinnen und Patienten Potenziale für eine Entwöhnung von der Dauerbeatmung frühzeitig erkannt und Maßnahmen zur außerklinischen Beatmung eingeleitet werden. Darüber hinaus bietet die AOK Hessen unter der Bezeichnung „AOK Priomed“ weitere qualitätsorientierte Versorgungsverträge an – etwa in den Bereichen Orthopädie und Kinderonkologie oder zum Online-Hautcheck.

Qualität im Mittelpunkt

Für die AOK Hessen steht die Behandlungsqualität der Patientinnen und Patienten im Mittelpunkt. Ein wichtiges Instrument in diesem Zusammenhang ist die Qualitätssicherung a) Qualitätssicherung in der gesetzlichen Krankenversicherung: Vertragsärzte, Krankenhäuser und… mit Routinedaten auch Sekundärdaten genannt, sind Daten, die routinemäßig von der gesetzlichen Krankenversicherung… , kurz QSR. In diesem Verfahren wird die Behandlungsqualität von Kliniken mithilfe statistischer Auswertungen von Daten gemessen, die ohnehin für die Abrechnung erhoben werden. Diese Ergebnisse fließen auch in den AOK-Gesundheitsnavigator und dienen als Grundlage für Qualitätsauszeichnungen für einzelne Kliniken. In ähnlicher Form wird Qualitätssicherung auch in der ambulanten ärztlichen Versorgung umgesetzt. Bei dem Projekt „Qualität in Arztnetzen – Transparenz mit Routinedaten“ (QuATRo) werden ambulante Qualitätsindikatoren aus Routinedaten erhoben und vergleichbar gemacht. Die gewonnenen Erkenntnisse können vor Ort gemeinsam mit den Gesundheitspartnern umgesetzt werden. 2024 erhielten sechs Arztnetze in Hessen das QuATRo-Siegel für herausragende Versorgungsqualität in Silber und in Gold.

AOK für mehr Spezialisierung und bessere Koordination

Die AOK Hessen und die AOK-Gemeinschaft sehen dringenden Handlungsbedarf für qualitäts- und effizienzsteigernde Strukturreformen und haben mit dem Positionspapier zur Bundestagswahl umfangreiche Vorschläge erarbeitet. Zentraler Punkt ist, dass das staatliche Mikromanagement und zentrale Vorgaben in der Gesundheitsversorgung reduziert werden. Es braucht stattdessen mehr Gestaltungsmöglichkeiten für die Selbstverwaltung und die einzelnen Krankenkassen Die 97 Krankenkassen (Stand: 26.01.22) in der gesetzlichen Krankenversicherung verteilen sich auf… . Und mit einer Spezialisierung und Konzentration von Kliniken würden nicht nur die Qualität für Patienten steigen, sondern auch die Kosten sinken. So gibt es in den Ballungsgebieten Rhein-Main und Kassel Parallelstrukturen mit teilweise geringen Fallzahlen vor allem in der Kardiologie, Gefäßmedizin und Orthopädie. Hier ergeben sich im Sinne einer besseren Versorgungsqualität Möglichkeiten einer besseren Arbeitsteilung durch Konzentration und Spezialisierung. Dies eröffnet auch die Chance, Personal zielgerichteter einzusetzen. In diesem Kontext sollten auch Vorgaben zu Mindestmengen berücksichtigt werden. Zu begrüßen ist, dass diese 2025 bei einigen Eingriffen nach oben hin angepasst wurde. Generell gilt: Die Versorgungslandschaft ist stark fragmentiert, Versorgungsangebote sind zu wenig koordiniert. Ein ganzheitlicher Versorgungsansatz über Sektorengrenzen hinweg findet nur in Ausnahmefällen statt. Ein wichtiges Instrument hierfür wäre die Krankenhausreform, deren Umsetzung jetzt kommen muss.

Hessen auf gutem Weg

Ermutigend ist, dass das Land Hessen die Notwendigkeit von Strukturreformen sieht und mit der Weiterentwicklung der Krankenhausstrukturen mehr Qualität in der Behandlung in den Fokus nimmt. Das neue Onkologiekonzept in Hessen ist hier beispielgebend und eine echte Erfolgsgeschichte. Im neuen Konzept werden an Krebs erkrankte Menschen über die Sektorengrenzen hinaus dort behandelt, wo besonders viel Know-how und Expertise ist: in onkologischen Kompetenzzentren und kooperierenden Kliniken.

Politische Öffentlichkeitsarbeit

Norbert Staudt

AOK Hessen