Hüftgelenksprothesen: Zwölf hessische Kliniken operieren überdurchschnittlich
AOK Hessen: Bei vielen planbaren Operationen gibt es deutliche Unterschiede bei den Behandlungsergebnissen/Auf Qualität achten
Beim Einsatz einer Hüftgelenksprothese wegen Gelenkverschleiß offenbaren sich je nach Klinik große Qualitätsunterschiede. In der Gruppe der Krankenhäuser, die bei der Auswertung am schlechtesten abschneiden, lag die Komplikationsrate bundesweit bei 10,4 Prozent - während sie bei den Krankenhäusern mit den besten Ergebnissen mit 3,2 Prozent sehr viel geringer war. Darauf weist die AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… Hessen anlässlich der Veröffentlichung aktueller Ergebnisse aus dem Verfahren zur Qualitätssicherung a) Qualitätssicherung in der gesetzlichen Krankenversicherung: Vertragsärzte, Krankenhäuser und… mit Routinedaten auch Sekundärdaten genannt, sind Daten, die routinemäßig von der gesetzlichen Krankenversicherung… (QSR) des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO Das WIdO (Wissenschaftliches Institut der AOK) liefert als Forschungs- und Beratungsinstitut der… ) hin.
Im Gesundheitsnavigator wird das Abschneiden der Kliniken mit leicht verständlichen Symbolen dargestellt: Drei AOK-Lebensbäume gibt es für Kliniken mit überdurchschnittlicher Qualität ist ein zentrales Versorgungsziel der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Im Rahmen der… , zwei für durchschnittlich abschneidende Kliniken und einen Lebensbaum für Kliniken mit unterdurchschnittlicher Qualität. Die besten Ergebnisse erbringen in Hessen insgesamt zwölf Kliniken und erreichen damit die höchste Bewertungskategorie:
- ATOS Orthopädische Klinik Braunfels
- Schön Klinik Lorsch
- Klinikum Bad Hersfeld, Orthopädie Bad Hersfeld
- GPR Klinikum Rüsselsheim
- Kreiskrankenhaus Weilburg
- Asklepios Schwalm-Eder-Kliniken, Klinikum Schwalmstadt
- Herz-Jesu-Krankenhaus Krankenhäuser sind Einrichtungen der stationären Versorgung, deren Kern die Akut- beziehungsweise… Fulda
- Spezialklinik Jugenheim / Kreisklinik Groß-Umstadt
- Stadtkrankenhaus Korbach
- Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Standort Gießen
- Agaplesion Markus Krankenhaus / Agaplesion Bethanien Krankenhaus Frankfurt
- Agaplesion Diakonie-Kliniken Kassel
Komplikationen im Fokus
Das WIdO hat für die Komplikationsrate unter anderem analysiert, wie oft nach einer Hüftgelenks-Implantation innerhalb eines Jahres ungeplante Revisions-Operationen erforderlich waren – etwa, weil sich nach dem Eingriff das Operationsgebiet entzündete oder sich die Prothese in der Zwischenzeit gelockert hatte. Dies war bundesweit bei 2,5 Prozent aller Eingriffe der Fall. Zudem wurde ausgewertet, wie oft es zu chirurgischen Komplikationen wie Infektionen durch die Prothese oder Verletzungen von Blutgefäßen kam. Hier lag die Rate der Komplikationen bei 2,9 Prozent. Analysiert wurde zudem der Anteil von Brüchen des Oberschenkelknochens innerhalb von 90 Tagen nach dem Eingriff. Solche Brüche kamen in 1,9 Prozent aller Fälle vor.
Hoffnung auf Reform
„Durch die anstehende Krankenhausreform wird sich die qualitätsorientierte Konzentration hoffentlich auch im Bereich der Endoprothetik beschleunigen, damit sich Patientinnen und Patienten überall und jederzeit darauf verlassen können, eine optimale Behandlung zu erhalten“, kommentiert Joachim Henkel, Krankenhaus-Chef der AOK Hessen, die Qualitätsunterschiede zwischen den Kliniken. Aktuell sei es vor einer solchen planbaren OP aber für Patientinnen und Patienten und für die einweisenden Ärztinnen und Ärzte auf jeden Fall lohnenswert, sich über die Qualitätsergebnisse der Kliniken in der jeweiligen Region zu informieren. „Hier ist der Gesundheitsnavigator der AOK eine wertvolle Informationsquelle, denn vergleichbare Qualitätsergebnisse auf Basis von Abrechnungsdaten der Krankenkassen Die 97 Krankenkassen (Stand: 26.01.22) in der gesetzlichen Krankenversicherung verteilen sich auf… gibt es bisher weder im Bundes-Klinik-Atlas noch in den anderen verfügbaren Krankenhaus-Vergleichsportalen.“
Daten zu vielen weiteren Eingriffen
Zusammen mit den Ergebnissen zu den Hüftgelenks-Implantationen aufgrund von Arthrose wurden heute auch Qualitätsergebnisse für zwölf weitere Behandlungen freigeschaltet, die im Rahmen des Verfahrens zur Qualitätssicherung mit Routinedaten (QSR) ausgewertet worden sind. Dies sind die Operation nach hüftgelenksnahen Oberschenkelbruch, Hüftprothesenwechsel, die Implantation eines künstlichen Kniegelenkes, Knieprothesenwechsel, Gallenblasenentfernung bei Gallensteinen, Blinddarmentfernung, Mandeloperation, Leistenbruch-OP, Operation bei gutartiger Prostatavergrößerung und zur Prostataentfernung bei Prostatakrebs, therapeutische Herzkatheter (PCI) bei Patienten ohne Herzinfarkt sowie kathetergestützte Aortenklappen-Implantationen (TAVI).