Hintergrund

Ärztliche Versorgung

Die ärztliche Versorgung ist das Herzstück des Gesundheitswesens, ob im ambulanten Bereich oder im Krankenhaus. Ende 2023 gab es nach Angaben der Bundesärztekammer (BÄK) insgesamt 428.474 berufstätige Ärztinnen und Ärzte. Der Großteil von ihnen (221.936) war im Klinikbereich beschäftigt. Im ambulanten Bereich arbeiteten 2023 laut BÄK 168.285 Mediziner. Für viele Patienten ist der niedergelassene Arzt der erste Ansprechpartner im Gesundheitswesen.

Foto: Eine Ärztin spricht mit einer Patientin. Beide sitzen sich an einem Schreibtisch gegenüber.

Vertragsärztliche Versorgung

Um Patienten behandeln zu dürfen, benötigen Ärzte in Deutschland eine Approbation Die Approbation bezeichnet die staatliche Zulassung zur Berufsausübung für die Heilberufe des…  (lat. für 'Genehmigung'), also eine staatliche Berufsausübungserlaubnis. Damit niedergelassene Ärzte die Behandlung eines gesetzlich Versicherten bei den Krankenkassen Die 97 Krankenkassen (Stand: 26.01.22) in der gesetzlichen Krankenversicherung verteilen sich auf… abrechnen können, brauchen sie zusätzlich eine Zulassung Die Berechtigung, zulasten der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) Leistungen zu erbringen, setzt…  als Vertragsarzt. Dazu müssen sie Mitglied einer der 17 Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) sein. Die vertragsärztliche Versorgung leisten

  • niedergelassene Mediziner,
  • psychologische Psychotherapeuten Ausübung von Psychotherapie ist nach dem Psychotherapeutengesetz vom 1. Januar 1999 die mittels…  und
  • sogenannte ermächtigte Ärzte, also beispielsweise Klinikärzte mit einer vertragsärztlichen Zulassung.

Ende 2023 nahmen laut Kassenärztlicher Bundesvereinigung (KBV) 187.441 Mediziner und Psychotherapeuten an der vertragsärztlichen Versorgung teil, ein Plus von 1,2 Prozent gegenüber 2022.

Die KVen haben den gesetzlichen Auftrag, die vertragsärztliche Versorgung sicherzustellen. Sie müssen dafür sorgen, dass in allen Regionen für alle Facharztgruppen ein gleichmäßig verteiltes Leistungsangebot besteht. Diese Verteilung regeln die KVen gemeinsam mit den Krankenkassen in der Bedarfsplanung.

Dazu passend

Die Zahl der berufstätigen Ärztinnen und Ärzte steigt seit Jahren langsam an, die der Niedergelassenen ist rückläufig. In den kommenden Jahren werden viele Mediziner in den Ruhestand gehen.
Niedergelassene Ärzte benötigen eine Zulassung als Vertragsarzt, wenn sie die Behandlungen von gesetzlich Versicherten mit den Krankenkassen abrechnen wollen.

Wie wird die vertragsärztliche Versorgung vergütet?

Wie in der gesamten gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) gilt auch in der vertragsärztlichen Versorgung das Sachleistungsprinzip Durch das Sachleistungsprinzip erhalten die GKV-Versicherten medizinische Leistungen, ohne selbst in… : Der Vertragsarzt rechnet die Behandlungen nicht mit dem Patienten ab, sondern über seine KV mit den Krankenkassen.

Grundsätzlich wird das Vergütungssystem für vertragsärztliche Behandlungen in sogenannten Kollektivverträgen auf Bundes- und Landesebene geregelt. Krankenkassen und Ärzte haben außerdem die Möglichkeit, Leistungen und deren Vergütung Die Leistungserbringer im Gesundheitswesen werden nach unterschiedlichen Systemen vergütet. Die… auch außerhalb von Kollektivverträgen in sogenannten Selektivverträgen zu vereinbaren.

Auf Bundesebene vereinbaren die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und der GKV-Spitzenverband Mit dem GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz wurden die Organisationsstrukturen in der gesetzlichen… die Grundlagen des Vergütungssystems. In den Regionen verhandeln die KVen gemeinsam mit den Landesverbänden der Krankenkassen die genaue Vergütungshöhe.

In Selektivverträgen können Krankenkassen mit einzelnen Medizinern oder Gruppen von Leistungserbringern besondere Versorgungsmodelle oder Leistungen vereinbaren, um etwa auf einen besonderen regionalen Behandlungsbedarf Seit der Reform der vertragsärztlichen Vergütung 2009 wird die morbiditätsbedingte Gesamtvergütung,… einzugehen. Beispiele dafür sind Modelle zur Integrierten Versorgung (IV) und strukturierte Behandlungsprogramme Disease-Management-Programme (DMP) sind strukturierte Behandlungsprogramme für chronisch kranke… , also Disease-Management-Programme (DMP).

Seit 2007 können Kassen und Ärzte einzelne Bereiche auch aus der Regelversorgung ausgliedern. Ein Beispiel ist die hausarztzentrierte Versorgung Die hausarztzentrierte Versorgung wurde mit dem GKV-Modernisierungsgesetz 2004 zunächst als… : In sogenannten Hausarztverträgen werden hausärztliche Leistungen aus dem Kollektivvertrag Kollektivverträge, auch Gesamtverträge genannt, sind von den Landesverbänden der Krankenkassen und… herausgenommen und anders vergütet.

Qualitätssicherung in der ärztlichen Versorgung

Wie Krankenhäuser sind auch niedergelassene Ärzte gesetzlich dazu verpflichtet, sich an Maßnahmen zur Qualitätssicherung a) Qualitätssicherung in der gesetzlichen Krankenversicherung: Vertragsärzte, Krankenhäuser und…  zu beteiligen, um die Qualität ist ein zentrales Versorgungsziel der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Im Rahmen der… der vertragsärztlichen Versorgung zu erhalten und zu verbessern. Vertragsarztpraxen und Medizinische Versorgungszentren Seit 2004 können neben niedergelassenen Vertragsärzten in Einzelpraxen oder Praxisgemeinschaften… (MVZ) müssen ein praxisinternes Qualitätsmanagement-System (QMS) betreiben, mit dem in erster Linie die Qualität organisatorischer Abläufe in der Praxis gesichert werden soll. Die KVen müssen stichprobenartig überprüfen, ob sich die Ärzte an die QMS-Pflicht halten.

Dazu passend

Für viele Patienten ist der niedergelassene Vertragsarzt der erste Ansprechpartner, wenn es um Fragen rund um das Thema "Gesundheit" geht. Es gibt verschiedene gesetzliche Regelungen, die darauf abzielen, die Qualität der vertragsärztlichen Versorgung zu sichern und zu verbessern.

Wie verdient der Arzt sein Geld?

Den Großteil ihres Umsatzes erwirtschaften Vertragsärzte mit der Behandlung der gesetzlich Versicherten. Hinzu kommen die Behandlungen von Privatversicherten. Diese werden nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) direkt mit dem Patienten abgerechnet. Im Gegensatz zur Behandlung von GKV-Versicherten gilt bei der Erbringung privatärztlicher Leistungen das Kostenerstattungsprinzip.

Die GOÄ kommt auch zum Tragen, wenn ein gesetzlich Versicherter bei einem Vertragsarzt Leistungen in Anspruch nimmt, die nicht von den Krankenkassen übernommen werden. Hierzu zählen die sogenannten Individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL "Individuelle Gesundheitsleistungen", kurz IGeL, sind Diagnose- und Behandlungsmethoden, die nicht… ). Das sind Behandlungen, die entweder nicht von der Allgemeinheit der Versicherten bezahlt werden, wie zum Beispiel Reiseschutzimpfungen, oder Behandlungen, deren Nutzen nicht nachgewiesen ist.

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