Estland: Zentralisiert und digitalisiert
Estland hat ein zentralisiertes Gesundheitswesen und ein staatliches Krankenversicherungsmodell. Es wird größtenteils über Lohnsteuereinnahmen finanziert. Die allgemeine Krankenversicherung schließt die Mehrheit der Einwohner ein. 2023 waren 96 Prozent der estnischen Bevölkerung sozialversichert.

Estlands Krankenversicherungskasse (EHIF) ist eine halbautonome öffentliche Einrichtung. Sie verwaltet den Großteil der öffentlichen Mittel für das Gesundheitswesen Das Gesundheitswesen umfasst alle Einrichtungen, die die Gesundheit der Bevölkerung erhalten,… und ist zuständig für die Organisation der Gesundheitsdienstleistungen.
Alle großen Krankenhäuser in Estland sind in öffentlicher Hand. Sie bieten neben der stationären Versorgung auch das Gros der ambulanten fachärztlichen Behandlungen und Pflege Kann die häusliche Pflege nicht im erforderlichen Umfang erbracht werden, besteht Anspruch auf… an. Zugleich gibt es niedergelassene Arzt Die ärztliche Berufsausübung, die Ausübung der Heilkunde, setzt nach der Bundesärzteordnung eine… - und Zahnarztpraxen sowie Anbieter spezialisierter ambulanter und dauerhafter Pflege.
Estland hat nach der Unabhängigkeit 1991 auf eine konsequente Digitalisierung der staatlichen Verwaltung gesetzt. So ist das Land auch EU-Vorreiter und Vorbild bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens. E-Rezept, elektronische Patientenakten und ein nationales Gesundheitsportal gehören seit fast 20 Jahren zum Alltag der Menschen. Telemedizinische Leistungen sind seit 2012 Teil der ambulanten Versorgung.
Über das Gesundheitsportal kann seit 2009 jeder Bürger und jede Bürgerin seine eigenen Daten einsehen, Termine bei niedergelassenen Ärzten online buchen und sich über Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten informieren. Basis dafür ist eine nationale Infrastruktur, die alle digitalen Gesundheitsdienste integriert und den Zugang zu Patientendaten regelt. An das Gesundheitsnetzwerk ENHIS sind alle Ärzte, Krankenhäuser und Apotheken angeschlossen. In Estland ist auch die sekundäre Nutzung von Gesundheitsdaten für wissenschaftliche Untersuchungen oder Statistiken erlaubt.
Kennzahlen
Bevölkerung (2022): | 1,3 Millionen |
Anteil Bevölkerung über 65 Jahre (2022): | 20,4 Prozent |
Geburtenrate (2021): | 1,41 |
Lebenserwartung Frauen (2023): | 82,9 Jahre |
Lebenserwartung Männer (2023): | 73,5 Jahre |
Gesundheitsausgaben Das Statistische Bundesamt erstellt im Rahmen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung eine… insgesamt (2023): | 2,848 Milliarden Euro |
Pro-Kopf-Ausgaben Gesundheit (2021): | 2.124 Euro |
Anteil Gesundheitsausgaben BIP (2021): | 7,5 Prozent |
Krankenhausbetten je 100.000 Einwohner (2022): | 419,1 |
Ärzte je 10.000 Einwohner (2020): | 34 |
Pflegekräfte je 1.000 Einwohner: | 65 |