Hintergrund

Slowakei: Zentralisierte Versorgung

Das Gesundheitswesen der Slowakei beruht auf einem Pflichtversicherungssystem (SHI) mit drei konkurrierenden Krankenversicherungen – einer staatlichen Krankenkasse und zwei privaten Unternehmen. 2023 waren rund 55 Prozent der Bevölkerung bei der öffentlichen Kasse versichert.

Hauptstadt der Slowakei: Bratislava.
Bratislava - die Hauptstadt der Slowakei.

Inhalte im Überblick

Auf die Gesundheitsversorgung durch die soziale Krankenversicherung haben alle ständigen Einwohner der Slowakei Anspruch. Die einkommensabhängigen monatlichen Krankenversicherungsbeiträge für nicht erwerbstätige Einwohner übernimmt der Staat.

Das Gesundheitsministerium definiert als zentrale Verwaltungsbehörde für das Gesundheitswesen Das Gesundheitswesen umfasst alle Einrichtungen, die die Gesundheit der Bevölkerung erhalten,… den Umfang der Gesundheitsleistungen, legt Qualitätskriterien fest und beaufsichtigt Krankenkassen Die 97 Krankenkassen (Stand: 26.01.22) in der gesetzlichen Krankenversicherung verteilen sich auf… und Leistungsanbieter. Zudem sind viele Gesundheitseinrichtungen, darunter Universitätskliniken und spezialisierte Gesundheitszentren, direkt dem Ministerium unterstellt. Die Krankenversicherungen schließen mit den Anbietern der Gesundheitsleistungen Verträge über Qualität ist ein zentrales Versorgungsziel der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Im Rahmen der… , Preise und Umfang.

Die ambulante und stationäre Gesundheitsversorgung ist nach weitreichenden Reformen mit Privatisierungen in den 1990er-Jahren durch das Nebeneinander von öffentlichen Gesundheitseinrichtungen und privaten Leitungsanbietern gekennzeichnet. Niedergelassene Ärzte und Privatkliniken bieten viele Zusatzleistungen und spezialisierte Behandlungen an.

Die Gesundheitsausgaben Das Statistische Bundesamt erstellt im Rahmen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung eine… der Slowakei liegen mit 7,8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (2021) weit unter dem EU-Durchschnitt (11,0 Prozent). 2021 wurden fast 80 Prozent der Gesundheitsausgaben über das Sozialversicherungssystem finanziert. 19,4 Prozent der Ausgaben machten Zuzahlungen Zuzahlungen in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) sind eine Form der direkten finanziellen… aus, darunter vor allem die Eigenbeteiligung für ambulant verschriebene Medikamente und Direktzahlungen für nicht durch die Krankenversicherung abgedeckte Leistungen. Freiwillige private Zusatzversicherungen sind möglich, machten aber 2021 weniger als ein Prozent der Gesundheitsausgaben aus.

Die Versorgungsqualität in den staatlichen Gesundheitseinrichtungen und Krankenhäusern gilt als schlecht. Ein Grund dafür ist das Abwandern vieler Fachkräfte in den vergangenen Jahren. Ende 2024 spitzte sich die Situation in den Krankenhäusern zu. Mehr als 3.000 Krankenhausärzte kündigten im Dezember ihre Kündigung zum Jahresende an und weigerten sich, weiterhin unbezahlte Überstunden zu leisten. Die Regierung reagierte mit einem Notstandsgesetz, das noch im Dezember vom Parlament verabschiedet wurde. Es untersagte die Ärzteproteste gegen niedrige Löhne und zwang die Mediziner zur Weiterarbeit. Bei Zuwiderhandlung drohen bis zu 120 Tage Haft.

Kennzahlen

Bevölkerung (2023):

5,427 Millionen

Bevölkerungsanteil über 65 Jahre (2021):

17,4 Prozent

Geburtenrate (2022):

1,57

Lebenserwartung Frauen (2023):

82,3 Jahre

Lebenserwartung Männer (2023):          

75,1 Jahre

Gesundheitsausgaben insgesamt (2022):

8,476 Milliarden Euro

Pro-Kopf-Ausgaben Gesundheit (2021):

1.743 Euro

Anteil Gesundheitsausgaben am BIP (2021):

7,8 Prozent

Krankenhausbetten je 100.000 Einwohner (2022):

569,1

Ärzte je 10.000 Einwohner (2021):

37

Pflegekräfte je 10.000 Einwohner (2021):

57

 

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Aktualisiert am 26.03.2025