Luxemburg: Niedrige Eigenbeteiligungen
Luxemburg hat ein staatliches Gesundheitssystem. Die gesetzliche nationale Krankenversicherungskasse (Caisse Nationale de Santé, CNS) garantiert die Gesundheitsversorgung aller Beschäftigten und ihrer Angehörigen sowie für die Empfänger staatlicher Unterstützungsleistungen. Finanziert wird das Sozialversicherungssystem zu 60 Prozent durch paritätisch gezahlte Beiträge von Arbeitnehmern und Arbeitgebern. 40 Prozent stammen aus Steuermitteln. Der öffentliche Anteil zählt zu den höchsten in der EU. Die Beiträge werden an das „Gemeinsame Zentrum für soziale Sicherheit“ (CCSS) gezahlt.

Die Patienten können Ärzte und Therapeuten frei wählen. Allgemeinmediziner sind dabei ein Grundpfeiler des luxemburgischen Gesundheitssystems. Sie steuern eine aufeinander abgestimmte, kontinuierliche und ineinandergreifende medizinische Betreuung der Patienten. Neben der Notfallversorgung in Krankenhäusern gibt es Ärztehäuser, die auch außerhalb der üblichen Praxisöffnungszeiten geöffnet sind.
Die gesetzliche Krankenversicherung In der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) sind grundsätzlich alle Arbeiter und Angestellten… übernimmt die Kosten für ärztliche und zahnärztliche Leistungen, Krankenhausbehandlungen, Erholungskuren und Rehabilitation Die Weltgesundheitsorganisation versteht unter Rehabilitation alle Maßnahmen, die darauf abzielen,… , Therapien, Krankentransport, Sehhilfen, biomedizinische Analysen, Medikamente und Medizinprodukte Medizinprodukte sind Apparate, Instrumente, Vorrichtungen, Stoffe und Zubereitungen aus Stoffen oder… , Organtransplantationen und Palliativ-Pflege Kann die häusliche Pflege nicht im erforderlichen Umfang erbracht werden, besteht Anspruch auf… . Zudem haben alle Versicherten das Recht auf eine elektronische Patientenakte Mit der ePA können Patientinnen und Patienten sowie die an Ihrer Behandlung beteiligten Ärztinnen… und bei Bedarf auf eine Begleitperson bei Behandlungen.
Wegen des hohen Leistungsniveaus des staatlichen Systems geben Privathaushalte in Luxemburg im EU-Vergleich wenig für Gesundheitsversorgung aus. Die Eigenbeteiligung lag 2021 bei neun Prozent (EU: 15 Prozent). Trotzdem verfügen etwa zwei Drittel der Bevölkerung über eine freiwillige Zusatzkrankenversicherung. Deren Leistungen entsprachen 2021 jedoch nur 3,9 Prozent der Gesundheitsausgaben Das Statistische Bundesamt erstellt im Rahmen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung eine… .
Obwohl die Pro-Kopf-Gesundheitsausgaben in Luxemburg mit 4.182 Euro (2021) über dem Unionsschnitt liegen, gab das Land dank seiner starken Wirtschaftsleistung 2021 nur 5,7 Prozent des Bruttoinlandsproduktes für Gesundheit aus (EU-Schnitt: 11,0 Prozent).
Eine Besonderheit ist die Beschäftigtenstruktur des kleinen EU-Landes: Fast jeder zweite luxemburgische Arbeitnehmer ist ein Grenzgänger. Deshalb ist auch rund ein Drittel der CNS-Versicherten Berufspendler aus dem Ausland, hauptsächlich aus den Nachbarländern Belgien, Frankreich und Deutschland. Die CNS übernimmt auch die Kosten für Gesundheitsleistungen, die die in Luxemburg beschäftigten Grenzgänger in ihren Heimatorten in Anspruch nehmen. Das machte 2021 etwa 97 Prozent aller Leistungsausgaben außerhalb Luxemburgs und 16 Prozent der gesamten Gesundheitsausgaben aus.
Kennzahlen
Bevölkerung (2023): | 10,583 Millionen |
Bevölkerungsanteil über 65 Jahre (2021): | 14,8 Prozent |
Geburtenrate (2022): | 1,31 |
Lebenserwartung Frauen (2023): | 85,8 Jahre |
Lebenserwartung Männer (2023): | 80,7 Jahre |
Gesundheitsausgaben insgesamt (2023): | 4,586 Milliarden Euro |
Pro-Kopf-Ausgaben Gesundheit (2021): | 4.182 Euro |
Anteil Gesundheitsausgaben BIP (2021): | 5,7 Prozent |
Krankenhausbetten je 100.000 Einwohner (2022): | 399,5 |
Ärzte je 10.000 Einwohner (2021): | 30 |
Pflegekräfte je 10.000 Einwohner (2021): | 117 |