Spanien: Dreigeteiltes System
Das gesetzliche spanische Gesundheitssystem besteht aus drei Teilversicherungen: Neben dem allgemeinen nationalen Gesundheitssystem (Sistema Nacional de Salud, SNS) gibt es gesonderte Systeme für Beamte, Streitkräfte und Justiz sowie zwei Sozialversicherungen für Unfälle und Berufserkrankungen. Mehr als 95 Prozent aller Spanier haben Anspruch auf SNS-Versorgung. Ausgenommen sind Freiberufler und Selbstständige.

Der nationale Gesundheitsdienst wird aus Sozialversicherungsbeiträgen und Steuern finanziert und bietet kostenlose Gesundheitsversorgung für alle sozialversicherungspflichtig Beschäftigten und ihre Angehörigen. Zahnarztbehandlungen und 40 Prozent der Kosten für nicht in einem Krankenhaus Krankenhäuser sind Einrichtungen der stationären Versorgung, deren Kern die Akut- beziehungsweise… verschriebene Medikamente müssen dagegen in der Regel selbst bezahlt werden. Rentner und Arbeitslose sind weitgehend von der Zuzahlung befreit.
Der Gesundheitsdienst verfügt über ein landesweites Netz an Krankenhäusern und Gesundheitszentren mit ärztlichen Gemeinschaftspraxen. In den Gesundheitszentren finden die Patienten die ärztliche Grundversorgung mit Allgemeinärzten, Geburtshilfe, Krankenpflege, Kinderheilkunde, Sozialarbeit und Physiotherapie. Neben den Ärzten in den Gesundheitszentren gibt es niedergelassene Allgemeinärzte. Zahnärzte sind fast ausschließlich privat tätig.
Die Patienten haben das Recht auf freie Wahl ihres Hausarztes. Die Primärärzte überweisen Patienten bei Bedarf an Fachärzte oder ins Krankenhaus. Auch die örtlichen Kliniken verfügen über 24 Stunden geöffnete Unfall- und Notfall In Notfällen gewährleistet der Rettungsdienst lebensrettende Maßnahmen und den Transport kranker und… -Abteilungen.
Das Gesundheitsministerium in Madrid ist für nationale Regelungen und übergeordnete Gesundheitsplanung zuständig. 17 regionale Gesundheitsbehörden setzen in ihren Bereichen die konkrete Gesundheitsversorgung und deren Finanzierung um. Koordiniert werden die Tätigkeiten auf regionaler und nationaler Ebene durch einen SNS-Rat, dem der spanische Gesundheitsminister und die 17 regionalen Ressortchefs angehören.
In jeder Verwaltungsregion gibt es mindestens ein großes öffentliches Krankenhaus. Insgesamt decken rund 800 Krankenhäuser in öffentlicher Trägerschaft 80 Prozent der stationären Versorgung ab. Privatkrankenhäuser sind eher kleiner und leisten in vielen Fällen über Kooperationsverträge mit den öffentlichen Einrichtungen Spezialbehandlungen oder übernehmen Patienten bei großem Andrang.
Trotz des hohen Standards der öffentlichen Gesundheitsversorgung sind vor allem wohlhabende Einwohner oft privat versichert, um vor allem Wartezeiten für Krankenhausbehandlungen zu umgehen.
Kennzahlen
Bevölkerung (2023): | 47,432 Millionen |
Bevölkerungsanteil über 65 Jahre (2021): | 20,1 Prozent |
Geburtenrate (2022): | 1,16 |
Lebenserwartung Frauen (2023): | 85,6 Jahre |
Lebenserwartung Männer (2023): | 80,1 Jahre |
Gesundheitsausgaben Das Statistische Bundesamt erstellt im Rahmen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung eine… insgesamt (2022): | 131,114 Milliarden Euro |
Pro-Kopf-Ausgaben Gesundheit (2021): | 2.771 Euro |
Anteil Gesundheitsausgaben BIP (2021): | 10,7 Prozent |
Krankenhausbetten je 100.000 Einwohner (2022): | 294,3 |
Ärzte je 10.000 Einwohner (2021): | 45 |
Pflegekräfte je 10.000 Einwohner (2021): | 63 |