Selbsthilfeförderung
Aus der eigenen Betroffenheit heraus entwickeln chronisch kranke Menschen in Selbsthilfegruppen eine Kraft, die sich positiv auf ihre Lebensqualität auswirkt. Deshalb unterstützt die AOK die gesundheitsbezogene Selbsthilfe seit mehr als 30 Jahren – und damit nicht erst, seit der Gesetzgeber 2008 die Krankenkassen auch gesetzlich dazu verpflichtet hat.

Die Rolle der Selbsthilfe im Gesundheitssystem
Rund 3,5 Millionen Menschen engagieren sich in Deutschland in insgesamt etwa 100.000 gesundheits- und sozialorientierten Selbsthilfegruppen Viele Kranke und ihre Angehörigen engagieren sich in Selbsthilfegruppen, um Unterstützung bei der… . Die gesundheitliche Selbsthilfe ergänzt die professionelle Gesundheitsversorgung und ist aus dem deutschen Gesundheitssystem nicht mehr wegzudenken.
Die gesetzliche Grundlage der Förderung ist der Paragraf 20h im Fünften Sozialgesetzbuch Das Sozialgesetzbuch (SGB) fasst die wichtigsten Sozialgesetze zusammen und soll „zur Verwirklichung… (SGB V). Die zur Verfügung zu stellenden Fördergelder für die Selbsthilfe gemäß Paragraf 20h SGB V erhöhen sich jährlich entsprechend der prozentualen Veränderung der monatlichen Bezugsgröße In der Sozialversicherung beziehen sich wichtige Grenzwerte auf die Bezugsgröße, in der… nach Paragraf 18 Absatz 1 SGB IV. Alle Krankenkassen Die 97 Krankenkassen (Stand: 26.01.22) in der gesetzlichen Krankenversicherung verteilen sich auf… und -verbände der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) stellen 2025 gemeinsam 101,4 Millionen Euro für die Arbeit der Selbsthilfe zur Verfügung. Das sind 1,36 Euro pro GKV-Versicherten. Die AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… -Gemeinschaft mit einem Marktanteil von 37 Prozent der GKV-Versicherten beteiligt sich mit rund 37,5 Millionen Euro an der Unterstützung der Selbsthilfe auf der Bundes-, Landes- und regionalen Ebene. Zu Gute kommen diese Mittel den Selbsthilfeorganisationen, den Selbsthilfekontaktstellen und den Selbsthilfegruppen, um den Austausch der Betroffenen zu stärken und ihre Interessen zu vertreten.
Kurz erklärt
Selbsthilfegruppen: Gesundheitsbezogene Selbsthilfegruppen sind freiwillige Zusammenschlüsse von betroffenen Menschen, deren Aktivitäten sich auf eine gemeinsame Bewältigung von Krankheiten, Krankheitsfolgen und/oder auch psychischen Problemen richten, von denen sie entweder selbst oder als Angehörige betroffen sind. Sie werden nicht von professionellen Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeitern (zum Beispiel Ärztinnen und Ärzten, anderen Gesundheits- oder Sozialberufen) geleitet. Dies schließt eine gelegentliche Hinzuziehung von Expertinnen und Experten zu bestimmten Fragestellungen nicht aus (siehe A.2.2 und A.5.3 des Leitfadens).
Selbsthilfeorganisationen: Gesundheitsbezogene Zusammenschlüsse von Selbsthilfegruppen auf Landes- oder Bundesebene, die auf bestimmte Krankheiten oder Krankheitsfolgen ausgerichtet sind und die im Vergleich zu Selbsthilfegruppen meist größere Mitgliederzahlen aufweisen (siehe A.2.1 und A.5.2 des Leitfadens).
Selbsthilfekontaktstellen: Selbsthilfekontaktstellen arbeiten als örtlich, landesweit oder bundesweit ausgerichtete professionelle Beratungseinrichtungen mit hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zur Unterstützung von Selbsthilfegruppen und Selbsthilfeorganisationen (s. A.2.3. und A.5.4. des Leitfadens).
Weitere Infos zu den Selbsthilfekontaktstellen
2025 sollen seitens der GKV 70 Prozent der Fördersumme (70,9 Millionen Euro) für die Pauschalförderung bereitgestellt werden (Infos zu den generellen Fördervoraussetzungen). 14,2 Millionen Euro fließen in diesem Jahr in die pauschale Förderung der Bundesverbände der Selbsthilfe und die Bundeskontaktstelle NAKOS. Der AOK-Bundeverband beteiligt sich mit 5,2 Millionen Euro an der Pauschalförderung Bund. Die restlichen Fördermittel (ca. 30 Prozent) fließen in die Projektförderung der Selbsthilfeorganisationen, -kontaktstellen und -gruppen. Auf der Bundesebene erhält der AOK-Bundesverband für die Unterstützung der Bundesorganisationen rund 1,2 Millionen Euro von der AOK-Gemeinschaft. Zum Teil geben einzelne AOKs weitere Zuschüsse an den AOK-Bundesverband.
Transparenzberichte der AOK
Zwei Förderstränge in der Selbsthilfeförderung
Die Unterstützung der Selbsthilfe erfolgt auf allen Ebenen über zwei Förderstränge:
Im Zentrum der Selbsthilfe-Förderung des AOK-Bundesverbandes steht die Unterstützung der Betroffenen und ihrer Familien und Angehörigen. Um die Gesundheitskompetenz der Betroffenen und damit das Leben mit einer chronischen Erkrankung oder Behinderung Nach der sozialrechtlichen Definition liegt eine Behinderung vor, wenn die körperlichen Funktionen,… zu verbessern, unterstützt der AOK-Bundesverband verschiedene Themenfelder mit besonderer Ausrichtung auf diese vulnerable Gruppe. Auch die elf Landes-AOKs vor Ort unterstützen die Selbsthilfe auf vielfältige Weise. Auf Bundes- und Landesebene gibt es sowohl für die Pauschal- als auch für die Projektförderung eigene Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner.