Hintergrund

Ambulante Behandlung in Krankenhäusern

Seit der Einführung ambulanter Operationen im Jahr 1993 hat sich in Krankenhäusern ein breites Spektrum ambulanter Leistungen etabliert. Die jährlichen Zahlen ambulanter Patientinnen und Patienten übersteigen häufig die der stationären Fälle – doch sie könnten und sollten noch höher sein.

Amulante Behandlung in Krankenhäusern

Die stationäre und die ambulante Versorgung geschehen in Deutschland aus historischen Gründen in zwei voneinander getrennten Sektoren mit je eigener Bedarfsplanung und Vergütungssystematik. Dank des medizinischen Fortschritts können heute jedoch viele bislang stationäre Behandlungen auch ambulant vorgenommen werden. Damit können Krankenhausaufenthalte für Patientinnen und Patienten vermieden werden. Fachärztinnen und -ärzte, die an Krankenhäusern arbeiten, können im Sinne der sektorenübergreifenden Versorgung ambulante Aufgaben übernehmen, um den niedergelassenen Sektor zu entlasten. Die Politik ist seit vielen Jahren bestrebt, die Vernetzung beider Bereiche voranzutreiben.

Seit 1993 dürfen Klinikärztinnen und -ärzte ambulant operieren

Erste Ansätze zu einer sektorenübergreifenden Versorgung brachte das Gesundheits-Reformgesetz (GRG) von 1989 mit sich. Krankenkassen Die 97 Krankenkassen (Stand: 26.01.22) in der gesetzlichen Krankenversicherung verteilen sich auf… , Klinikträger und Kassenärzte sollten demnach in dreiseitigen Verträgen die Bedingungen für gemeinsame Arbeitsbereiche festlegen. So sollten sie beispielsweise ein gemeinsames Konzept für Not- und Bereitschaftsdienste entwickeln. Zudem sollten „allgemeine Bedingungen“ für ambulante Behandlungen in Kliniken erarbeitet werden. Mit dem Gesundheitsstrukturgesetz etablierte der Gesetzgeber mit dem Bereich des Ambulanten Operierens (AOP) 1993 erstmals eine konkrete Form ambulanter Krankenhausbehandlung Versicherte in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) haben Anspruch auf vollstationäre… . Damit sollten unnötige Klinikaufenthalte vermieden und die Zusammenarbeit niedergelassener Ärztinnen und Ärzte mit Krankenhäusern verbessert werden. Der GKV-Spitzenverband Mit dem GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz wurden die Organisationsstrukturen in der gesetzlichen… , die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) und die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) vereinbaren jedes Jahr einen Katalog ambulant durchführbarer Operationen samt einheitlicher Vergütungen für Krankenhäuser und Vertragsärztinnen und -ärzte.

Mit dem GKV-Gesundheitsreformgesetz von 2000 wurde das Ambulante Operieren erstmals um mehrere Indikationen und Behandlungen ausgebaut. Der Katalog für das Jahr 2024 wurde infolge des Auftrages aus dem MDK-Reformgesetz gegenüber der Fassung des Vorjahres um 171 Eingriffe erweitert. 

Mit dem KHVVG erhalten die Planungsbehörden außerdem mehr Möglichkeiten, Kliniken zur ambulanten Behandlung zu ermächtigen, insbesondere dort, wo es um sogenannte Sicherstellungshäuser geht.

Hybrid-DRGs

Um die Ambulantisierung weiter voranzutreiben, hat das BMG Ende 2023 für eine Auswahl von Leistungen des AOP-Kataloges die „spezielle sektorengleiche Vergütung“ eingeführt. Die neue Pauschale ging 2024 an den Start und gilt seit Anfang 2025 regelhaft für die Abrechnung bestimmter Behandlungen, unabhängig davon ob sie im Krankenhaus Krankenhäuser sind Einrichtungen der stationären Versorgung, deren Kern die Akut- beziehungsweise… , ambulant, mit einer Übernachtung oder vertragsärztlich in einer Praxis erbracht wurde. Die Höhe der Vergütung Die Leistungserbringer im Gesundheitswesen werden nach unterschiedlichen Systemen vergütet. Die… bewegt sich zwischen dem Vergütungsniveau des Einheitlichen Bewertungsmaßstabes (EBM), der für Leistungen der vertragsärztlichen Versorgung gilt, und der entsprechenden DRG, die für die Vergütung stationärer Leistungen herangezogen wird.

Das BMG hat einen Leistungskatalog Als Leistungskatalog werden die Leistungsarten der Krankenkassen bezeichnet, auf die ihre… zunächst per Verordnung Einige Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung bedürfen einer schriftlichen Anweisung durch… festgelegt – über die weitere Entwicklung verhandeln die Vertreter der Kliniken, der Ärzteschaft und der Versicherten auf Bundesebene.

Sektorenübergreifende Versorgungseinrichtungen

Mit dem KHVVG wird zudem eine neue Kategorie von Versorgungseinrichtungen eingeführt: „Sektorenübergreifende Versorgungseinrichtungen“ (SüV) sind Krankenhäuser, die wohnortnah eine stationäre Krankenhausbehandlung mit ambulanten und pflegerischen Leistungen verbinden. Ihre Standorte bestimmen die Landesplanungsbehörden.