Lexikon

Diagnosis Related Groups (DRG)

"Diagnosebezogene Fallgruppen" sind ein leistungsorientiertes Vergütungssystem für allgemeine Krankenhausleistungen, bei dem stationäre Behandlungsfälle nach pauschalierten Preisen vergütet werden. Die erstmals in den 1980er-Jahren in den USA entwickelten DRGs haben sich in verschiedenen Ausprägungen international als Vergütungssystem in Krankenhäusern durchgesetzt.

DRGs bilden ein Patientenklassifikationssystem, mit dem einzelne stationäre Behandlungsfälle anhand bestimmter Kriterien (zum Beispiel Diagnose nach dem ICD-Schlüssel/ICD 10, durchgeführte Operationen, Schweregrad der Erkrankung, Alter des Patienten) zu Fallgruppen zusammengefasst werden. Die Zuweisung eines Behandlungsfalls zu einer Fallgruppe erfolgt in einem definierten Verfahren. Es werden solche Behandlungsfälle zusammengefasst, die medizinisch ähnlich und hinsichtlich des Behandlungskostenaufwands möglichst homogen sind. Auf diesem Weg sollen die Fallpauschalen möglichst korrekt die durchschnittlichen Kosten für eine Behandlung abdecken, die laut Diagnose nötig sind.

Mit dem Fallpauschalengesetz hat der Gesetzgeber ab 2003 die Abrechnung stationärer Leistungen mittels DRG für deutsche Krankenhäuser verbindlich eingeführt. Grundlage für die Entwicklung der in deutschen Krankenhäusern anzuwendenden DRG, der sogenannten G-DRG, war das australische AR-DRG-System. Der heutige Fallpauschalen-Katalog für Deutschland mit über 1.200 abrechenbaren Fallpauschalen (Stand: 12/2024) bildet das komplexe Behandlungsgeschehen ab und wird durch das vom GKV-Spitzenverband, dem Verband der privaten Krankenversicherung und der Deutschen Krankenhausgesellschaft getragene Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK) jährlich weiterentwickelt.

Der jährlich veröffentlichte DRG-Katalog enthält neben einer konkreten Leistungsbeschreibung auch die Bewertungsrelation jeder einzelnen DRG. Die tatsächliche Vergütungshöhe errechnet sich im Einzelfall aus dem Produkt von Bewertungsrelation und Basisfallwert (Landesbasisfallwert). Die bundesweit unterschiedlichen Landesbasisfallwerte wurden im Zuge der Einführung der DRGs zwischen 2010 und 2014 in fünf gleichen Konvergenzschritten an einen Korridor um einen bundesweit einheitlichen Basisfallwert Der Landesbasisfallwert dient im Rahmen der Krankenhausfinanzierung der Berechnung der Kosten, die… (Bundesbasisfallwert) angeglichen.

Bereits seit dem Jahr 2020 werden die Pflegepersonalkosten der Krankenhäuser aus den DRG-Fallpauschalen ausgegliedert (das entspricht etwa 20 Prozent des gesamten Vergütungsvolumens) und parallel zu den DRG-Fallpauschalen über ein krankenhausindividuelles Pflegebudget finanziert. Die DRGs ohne Pflegepersonalkosten firmieren unter dem Begriff aG-DRG („a“ für "ausgegliedert"). Anfang 2025 hat der Gesetzgeber mit dem Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz (KHVVG) eine Vorhaltevergütung eingeführt. Damit werden voraussichtlich ab 2027 nur noch 40 Prozent der für die Krankenhäuser zur Verfügung stehenden Gesamtvergütung Jede Krankenkasse zahlt an die Kassen(zahn)ärztlichen Vereinigungen für die vertrags(zahn)ärztliche… über Fallpauschalen finanziert. 

§ 17 b Krankenhausfinanzierungsgesetz
Krankenhausvergütung Jedes Krankenhaus verhandelt grundsätzlich jährlich mit den Krankenkassen sein Jahresbudget zur…
www.g-drg.de