Kapitaldeckung
Kapitaldeckung, auch Anwartschaftsdeckung genannt, ist ein von der Versicherungswirtschaft verwendetes Ansparverfahren zur Finanzierung von Risiken. In der gesetzlichen Sozialversicherung
Die Sozialversicherung in ihrer heutigen Form geht auf die "Kaiserliche Botschaft" von 1881 und die…
gilt hingegen die Umlagefinanzierung
ist ein Finanzierungsverfahren, das in verschiedenen Zweigen der Sozialversicherung angewendet wird.…
. Mit dem im Oktober 2012 in Kraft getretenen Pflege
Kann die häusliche Pflege nicht im erforderlichen Umfang erbracht werden, besteht Anspruch auf…
-Neuausrichtungsgesetz wurde allerdings nach dem Vorbild der "Riester-Rente" eine steuerlich geförderte ergänzende Pflegeversicherung
Die Pflegeversicherung wurde 1995 als fünfte Säule der Sozialversicherung eingeführt. Ihre Aufgabe…
eingeführt, die auf dem Kapitaldeckungsprinzip beruht. In der Privaten Krankenversicherung (PKV) dient es der Deckung der im Alter steigenden Krankheitskosten
Krankheiten verursachen
direkte Kosten: sie umfassen alle Kosten, die für medizinische Leistungen…
(Alterungsrückstellungen
Das Kapitaldeckungsverfahren der PKV bietet aus volkswirtschaftlicher Perspektive keine grundsätzlichen Vorteile gegenüber der in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) praktizierten Umlagefinanzierung. Denn auch für das Kapitaldeckungsverfahren gilt nach Gerhard Mackenroth, einem der geistigen Väter der großen Rentenreform von 1957, "dass aller Sozialaufwand immer aus dem Volkseinkommen einer laufenden Periode gedeckt werden muss". Das gilt auch für die Erträge aus einem Kapitalfonds, die von den jeweiligen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen abhängig sind. Das Kapitaldeckungsverfahren ist auf ein ausgewogenes Verhältnis von "Entsparen" zu "Sparen" angewiesen. Der für die Alterssicherung aufgebaute Fonds kann nur dann ohne Verluste für die ältere Generation aktiviert werden, wenn die ansparende Generation mit ihren Prämien entsprechend hohe Beträge zur Refinanzierung des Fonds einschießt. Sind die notwendigen "Entsparsummen" größer als die "Sparsummen", die die "Sparer" auf dem Finanzmarkt zu kaufen bereit oder in der Lage sind, kommt es zu einer Entwertung der akkumulierten Rückstellungen. Dieser als Einschmelzen von Ersparnissen (asset meltdown) gefürchtete Effekt kann nach einer Faustregel der Finanzwirtschaft nur vermieden werden, wenn auf einen "Entsparer" mindestens 1,2 "Sparer" kommen. Angesichts der geburtenstarken Jahrgänge 1955 bis 1965 droht diese Relation ab 2020 auf 1:1 abzusinken.