AOK-Analyse: Beschäftigte in Niedersachsen fast 25 Tage krankgeschrieben
40 Prozent aller Fehltage 2024 durch Langzeiterkrankungen von mehr als sechs Wochen

Durchschnittlich 25 Tage sind AOK-versicherte Beschäftigte in Niedersachsen im vergangenen Jahr krankheitsbedingt an ihrem Arbeitsplatz ausgefallen. Der Krankenstand lag 2024 bei 6,8 Prozent (Bund: 6,5), die Fehlzeiten summierten sich auf mehr als 32 Millionen Tage. Das zeigt eine aktuelle Analyse des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO). Dr. Jürgen Peter, Vorstandsvorsitzender der AOK Niedersachsen: „Rund 70 Prozent der AU-Fälle dauerten maximal sieben Tage und nur drei Prozent aller Fälle waren Langzeiterkrankungen von mehr als sechs Wochen. Diese hatten jedoch einen sehr großen Einfluss auf die Gesamtausfallzeiten in den Betrieben – sie verursachten 40 Prozent aller Fehltage.“
Atemwegserkrankungen erneut häufigster Grund für Krankschreibungen
- Erkrankungen der Atemwege waren der häufigste Grund für Krankschreibungen und für ein Viertel aller AU-Fälle verantwortlich. Allerdings verursachten sie mit rund 6 Fehltagen pro Fall die kürzesten Ausfallzeiten und hatten an den gesamten AU-Tagen nur einen Anteil von 14 Prozent.
- Muskel-Skelett-Erkrankungen hatten den höchsten Anteil an den Ausfallzeiten. Auf sie waren knapp 20 Prozent der Arbeitsunfähigkeitstage zurückzuführen. Das lag vor allem am hohen Anteil der Langzeit-Erkrankungen von mehr als sechs Wochen.
- Auch psychische Erkrankungen spielten beim Krankenstand Der Krankenstand beziffert die Zahl der arbeitsunfähig geschriebenen Kranken bezogen auf 100… eine große Rolle: Obwohl sie landesweit nur knapp 5 Prozent aller AU-Fälle ausmachten, entfielen auf sie fast 13 Prozent aller Fehltage. Die durchschnittliche Arbeitsunfähigkeit liegt nach der Definition des Gemeinsamen Bundesausschusses dann vor, wenn der Versicherte aufgrund… je Fall lag bei knapp 29 Tagen. AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… -Chef Peter: „Unabhängig vom individuellen und therapeutischen Bedarf kann hier Betriebliche Gesundheitsförderung Seit dem Inkrafttreten des GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetzes zum 1. April 2007 sind die bisherigen… gute Ansätze bieten – um die Widerstandsfähigkeit und psychische Belastbarkeit der Belegschaft zu stärken, Mitarbeitende gesund zu erhalten und langfristig an die Unternehmen zu binden.“
Krankheitsbedingte Ausfallzeiten 2024 erneut auf hohem Niveau
Der Durchschnittswert von 24,7 Krankheitstagen liegt auf dem Niveau des Jahres 2023 (25 Tage) und etwas unter dem bisherigen Höchststand des Corona-Jahres 2022 (26 Tage). Der damalige Spitzenwert war vor allem auf eine große Zahl von Erkältungskrankheiten und auf mehrere Infektionswellen mit der Omikron-Variante des Coronavirus zurückzuführen. Auch die Einführung der elektronischen Krankschreibung (eAU Mit dem dritten Bürokratieentlastungsgesetz hat der Gesetzgeber 2019 die Einführung einer… ) spielt eine Rolle. Sie ermöglicht ein vollständigeres Bild der AU-Meldungen.
Deutliche Unterschiede zwischen Berufsgruppen
Die meisten krankheitsbedingten Fehlzeiten hatten Berufe in der Ver- und Entsorgung mit 42 AU-Tagen. Auch soziale Tätigkeiten wie Berufe in der Altenpflege wiesen hohe Krankenstände auf (36,6 Tage). Die niedrigsten Krankenstände gab es u.a. in der Hochschullehre und –forschung (7 Tage), der Unternehmensberatung (10,7 Tage) oder der Softwareentwicklung (10,6 Tage).