AOK ermöglicht gezielte Diagnostik bei krebskranken Kindern
Die AOK Niedersachsen hat mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum und dem Universitätsklinikum Heidelberg einen Vertrag zur gezielten Behandlung von krebskranken Kindern geschlossen – jungen Patienten, für die es keine etablierten Therapieoptionen mehr gibt. In Niedersachsen erkranken jedes Jahr zwischen 150 bis 250 Kinder und Jugendliche an Krebs, bundesweit sind jährlich etwa 500 krebskranke Mädchen und Jungen von Rückfällen betroffen.
„Mit diesem Versorgungsvertrag ermöglichen wir den Kindern und ihren Eltern die beste verfügbare Diagnostik und Therapieempfehlung“, betont Dr. Jürgen Peter, Vorstandsvorsitzender der AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… Niedersachsen. „Die Vernetzung von großer wissenschaftlicher Kompetenz und optimalen Abläufen gewährleistet Qualität ist ein zentrales Versorgungsziel der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Im Rahmen der… und Schnelligkeit.“ Tumorproben werden von den behandelnden kinderonkologischen Zentren direkt nach Heidelberg geschickt. Die AOK übernimmt die Kosten für die umfangreichen Untersuchungen.
Schnelle Analyse von Tumoren wird sichergestellt
Die Heidelberger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Krebsforschungszentrums und der Universität Heidelberg sind in der Genomforschung und Präzisionsbehandlung von kindlichen Tumoren international führend.
Tumoren bei Kindern unterscheiden sich deutlich von denen bei Erwachsenen und verteilen sich auf sehr viele unterschiedliche Arten. Die Heidelberger Experten arbeiten eng mit den Kinderonkologischen Zentren zusammen. So wird die Expertise gebündelt; neue Therapieansätze können in Studien untersucht werden. Im Projekt wird eine schnelle Analyse sichergestellt - besonders wichtig, weil Tumoren bei Kindern oft schneller wachsen und aggressiver sind.
Neue Behandlungsoptionen und Forschung möglich
Durch die gezielte Diagnostik können für Kinder, bei denen die Standardtherapien nicht mehr anschlagen, mögliche Behandlungsoptionen gefunden werden. Auf der anderen Seite können unnötige Therapien vermieden werden, für deren Wirksamkeit es keine Anhaltspunkte gibt und die oft zu unnötigen schweren Belastungen für die Betroffenen führen. Zudem können genetische Erkrankungen mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung von bösartigen Tumoren identifiziert werden. Durch die Verbindung von Patientenversorgung und Forschung wird im INFORM-Projekt unter Federführung des Hopp-Kindertumorzentrums zudem die Basis für neue, zielgerichtete Behandlungen von Kindern mit Krebserkrankungen geschaffen.
„Bislang wurde unsere molekulare Krebsdiagnostik allein durch Drittmittel, private Spenden und zeitweise auch durch Projektförderung des Bundeministeriums für Bildung und Forschung ermöglicht“, sagt Prof. Dr. Olaf Witt, Direktor des Hopp-Kindertumorzentrums Heidelberg (KiTZ). „Durch den neuen Versorgungsvertrag können diese Aktivitäten jetzt verstetigt werden.“
Das Projekt:
Die Abkürzung INFORM steht für Individualized Treatment For Relapsed Malignancies in Childhood (Individualisierte Therapie für Rückfälle von bösartigen Tumoren bei Kindern). Koordiniert wird INFORM von Wissenschaftlern des Hopp-Kindertumorzentrums Heidelberg (KiTZ), einer gemeinsamen Einrichtung des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), des Universitätsklinikums Heidelberg, der Universität Heidelberg sowie der Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie (GPOH).