Weniger Menschen mit COPD in Mecklenburg-Vorpommern
Aktualisierter Gesundheitsatlas zeigt Rückgang der Lungenkrankheit seit 2017

Wenn der sogenannte Raucherhusten mit einem Gefühl von Atemnot einhergeht, kann häufig eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) dahinterstecken. Der Anteil der Menschen ab 40 Jahren in MV mit einer COPD ist von 2017 im Vergleich zu 2023 um knapp acht Prozent zurückgegangen.Das zeigen aktuelle Daten, die heute im Gesundheitsatlas Deutschland des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) veröffentlicht wurden.

Insgesamt waren demnach im Jahr 2023 rund 66.900 Menschen in MV von einer COPD betroffen. Im Jahr 2017 waren es noch 68.000. Damit hat sich die Zahl der Patientinnen und Patienten mit COPD in den letzten sechs Jahren absolut betrachtet um 1.100 Betroffene reduziert. Wenn Veränderungen der Alters- und Geschlechtsstruktur der Bevölkerung berücksichtigt werden, ergibt sich für 2017 eine Krankheitshäufigkeit von 6,8 Prozent, während es 2023 nur noch 6,3 Prozent waren (Abbildung 1). Das bedeutet für den Vergleichszeitraum einen relativen Rückgang der COPD-Krankheitshäufigkeit von knapp acht Prozent.

Das Wissenschaftliche Institut der AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… hat die Zahlen der AOK-Versicherten für den Gesundheitsatlas mit einem statistischen Verfahren auf die gesamte Bevölkerung von MV hochgerechnet.
Weiterhin gilt: Männer sind mit zunehmendem Alter deutlich häufiger betroffen als Frauen. In der Altersgruppe 55 bis 79 hat jeder elfte Mann aus MV eine COPD – aber nur jede sechszehnte Frau. Bei den über 80-Jährigen ist es jeder siebte Mann und jede elfte Frau.
Schärfere Regeln zum Rauchen zeigen Wirkung
„Dass insgesamt weniger Menschen rauchen, ist ein wichtiger Grund für den Rückgang der Zahlen“, erläutert Hendrik T. Hermann, der bei der AOK Nordost unter anderem Disease-Management-Programme wie „AOK-Curaplan COPD“ betreut. Schärfere Regelungen zum Rauchverbot, die schrittweise Erhöhung der Tabaksteuer und Schockfotos auf den Zigarettenpackungen zeigen demnach Wirkung. Dennoch sei das noch kein Grund zur Entwarnung. „Die Krebsregister zeigen zwar bei Männern für Lungenkrebs seit 2017 ebenfalls einen Rückgang, was die Neuerkrankungen betrifft. Bei den Frauen stiegen die Zahlen jedoch leicht. Lungenkrebs und COPD sind quasi Geschwister derselben Eltern. Deshalb klären wir als Gesundheitskasse unsere Versicherten weiter zu den Folgen des Rauchens auf“, so Hermann.
Rauchen wurde in den 70er-Jahren für Frauen chic
Dass die Anzahl an Lungenkrebs erkrankter Frauen nicht zurückgeht, bei Männern aber schon, erklärt Hermann wie folgt: „Jetzt schlägt es sich in den Statistiken nieder, dass es in den 70er Jahren gerade für Frauen chic wurde, zu rauchen. Auch bei COPD sehen wir, dass im Alter der Anteil der erkrankten Frauen zunimmt, wenn auch nicht so stark wie bei den Männern.“
Der Tabakatlas des Deutschen Krebsforschungszentrums zeigt: Zwischen 1997 und 2009 nahm die Raucherquote bei 25- bis 69-jährigen Männern um rund 12 Prozentpunkte ab. Bei den Frauen dieser Altersgruppe aber nur um rund 3 Prozentpunkte. Wahr ist aber auch: Es rauchen immer noch deutlich mehr Männer. Und es erkranken auch immer noch deutlich mehr Männer an COPD und an Lungenkrebs.
Mit dem Rauchen aufzuhören, lohnt sich für Männer und Frauen, und zwar in jedem Alter: Innerhalb von drei bis neun Monaten nach dem Rauchstopp verbessern sich Husten und Atemwegsbeschwerden. Medikamentöse Therapien, zum Beispiel bei Herz-Kreislauferkrankungen, schlagen besser an. „Innerhalb weniger Jahre, in denen man rauchfrei lebt, sinkt zudem das Erkrankungsrisiko für viele Krebsarten“, sagt Hermann.
Rauchen größter Risikofaktor für Lungenerkrankung
COPD ist eine Lungenerkrankung, bei der die Atemwege dauerhaft verengt sind. Patientinnen und Patienten haben dadurch ein Gefühl von Atemnot. Sie gehört laut RKI zur Gruppe der häufigsten Todesursachen in Deutschland und weltweit. Zugleich gilt sie als eine in vielen Fällen vermeidbare Erkrankung. Denn der wichtigste beeinflussbare Risikofaktor für die Entstehung der COPD ist das Rauchen. Die eingeatmeten Partikel rufen eine Entzündung des Lungengewebes hervor, die langfristig zu einer chronischen Verengung der Bronchien und damit zu einem erhöhten Atemwiderstand führt. Aber auch weitere Faktoren wie das Einatmen anderer Schadstoffe oder chronisch wiederkehrende Atemwegsinfekte können zum Entstehen der Krankheit wird in der Medizin als Abweichung von Gesundheit oder Wohlbefinden verstanden. Allerdings stößt die… beitragen und diese verschlimmern.
Für Betroffene bietet die AOK Nordost das strukturierte Behandlungsprogramm „AOK-Curaplan COPD“ an. Ziel ist es, durch leitliniengerechte und strukturierte Behandlung eine optimale Versorgungsqualität sicherzustellen, krankheitsbedingte Risiken zu minimieren und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.
Rauchfrei werden mit der AOK Nordost
Mit dem Rauchen aufzuhören, ist eine Herausforderung. Bereits innerhalb weniger Stunden nach der letzten Zigarette können die ersten Entzugserscheinungen wie Reizbarkeit oder Unruhe dafür sorgen, dass Betroffene wieder zur Zigarette greifen. Die AOK Nordost begleitet ihre Versicherten deshalb und steht ihnen beratend zur Seite, damit sie den Weg zum Nichtraucher oder zur Nichtraucherin erfolgreich gehen können. Mehr Informationen lesen Sie hier: „Rauchfrei Ausstiegsprogramm“.