Pressemitteilung

Weiter hoher Krankenstand in Mecklenburg-Vorpommern

09.09.2024 AOK Nordost 4 Min. Lesedauer

Gesundheitsbericht der AOK Nordost

Der Krankenstand in Mecklenburg-Vorpommern ist überdurchschnittlich hoch und sogar gegenüber dem Vorjahr leicht gestiegen. Nach Sachsen-Anhalt und Thüringen ist MV das Bundesland mit dem bundesweit dritthöchsten Krankenstand. Das ist das Ergebnis des Gesundheitsberichts der AOK Nordost für das erste Halbjahr 2024.

Der Krankenstand Der Krankenstand beziffert die Zahl der arbeitsunfähig geschriebenen Kranken bezogen auf 100… aller AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… -versicherten Beschäftigten in den Betrieben Mecklenburg-Vorpommerns lag im ersten Halbjahr dieses Jahres bei 7,5 Prozent. Im ersten Halbjahr 2023 betrug der Krankenstand der AOK-Mitglieder in Betrieben in Mecklenburg-Vorpommern noch 7,4 Prozent. Damit gehört MV im ersten Halbjahr dieses Jahres nach Sachsen-Anhalt (7,7 Prozent) und Thüringen (7,6 Prozent) zu den drei Bundesländern mit dem höchsten Krankenstand. Auf 100 Versicherte in Betrieben in Mecklenburg-Vorpommern kamen im ersten Halbjahr 116,5 Arbeitsunfähigkeitsmeldungen. Die Zahl der Krankschreibungen überschritt damit den Vorjahreswert um 3,3 Prozent.
 

Juliane Venohr

„Hinzu kommt eine Dunkelziffer an Karenztagen bei Versicherten, die ohne Attest bis zu drei Tage zu Hause bleiben können. Diese werden nicht an die Krankenkassen Die 97 Krankenkassen (Stand: 26.01.22) in der gesetzlichen Krankenversicherung verteilen sich auf…  gemeldet“, erläutert Juliane Venohr, Leiterin der Landesdirektion der AOK Nordost in Mecklenburg-Vorpommern. Die AOK Nordost ist mit rund 400.000 Versicherten die größte Krankenkasse in MV.

Die Regionalzahlen für MV liegen über dem Bundesdurchschnitt: Der Krankenstand aller AOK-Mitglieder im Bundesgebiet betrug im ersten Halbjahr 2024 6,6 Prozent. Im Jahr zuvor lag der bundesweite Krankenstand im Vergleichszeitraum bei 6,5 Prozent.

Mehr als die Hälfte aller AOK-Mitglieder (52,9 Prozent) meldete sich 2024 einmal oder mehrfach krank. Im ersten Halbjahr 2023 lag dieser Wert bei 52,6 Prozent. Im Durchschnitt blieben die Erkrankten 11,7 Kalendertage der Arbeit fern. Im Jahr 2022 waren das noch 2,5 Tage mehr. „Insgesamt melden sich die Menschen häufiger, aber kürzer krank“, erläutert Venohr. Dies könne auch mit einem sensibleren Umgang bei Atemwegserkrankungen seit der Corona-Pandemie zusammenhängen.

Die geringsten Fehlzeiten wiesen Beschäftigte in der Hochschullehre- und Forschung (3,8 Fehltage im Schnitt), in der Softwareentwicklung (5 Fehltage) sowie in Geschäftsführer- und Vorstände (6,1 Fehltage) auf.

„Die Arbeitgeber sind in der Pflicht, ein gesundes Arbeitsumfeld zu schaffen. Wir als AOK Nordost beraten und unterstützen Unternehmen in der Region mit branchenspezifischen Maßnahmen zur Gesunderhaltung der Beschäftigten“, betont Juliane Venohr.

Atemwegserkrankungen häufigster Grund für Krankschreibungen
Erkrankungen der Atemwege waren mit 24,2 Prozent der häufigste Grund, weshalb Beschäftigte ihrer Arbeit nicht nachgehen konnten, gefolgt von Muskel- und Skeletterkrankungen mit 13,3 Prozent, Verdauungserkrankungen mit 7,7 Prozent und Erkrankungen der Psyche mit 5,9 Prozent.

 

Höchste Fehlzeiten in körperlich anstrengenden Berufen
Die höchsten Fehlzeiten nach Berufsgruppen hatten Beschäftigte in MV in der Baustoffherstellung, bei Straßen- und Tunnelwärtern (beide 21,1 Fehltage im Durchschnitt), sowie bei Forstwirten (20,6 Fehltage). In diesen körperlich anstrengenden Berufen waren die Beschäftigten im ersten Halbjahr rund 50 Prozent häufiger krankgeschrieben als im Durchschnitt aller Berufsgruppen.

Hinweise für die Redaktionen:
Die Ausführungen zu den krankheitsbedingten Fehlzeiten in der Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern basieren auf einer landesbezogenen Analyse der Arbeitsunfähigkeitsmeldungen aller erwerbstätigen AOK-Mitglieder. Bei den Auswertungen wurden sowohl Pflicht- als auch freiwillig Versicherte berücksichtigt und in den entsprechenden Kennzahlen als Gesamtgröße verwendet.

Datenbasis der Auswertungen sind sämtliche Arbeitsunfähigkeitsfälle, die der AOK von Januar bis Juni 2024 gemeldet wurden. Im Zusammenhang mit Schwangerschaften und Kinderkrankengeldfällen auftretende Fehlzeiten wurden dabei nicht berücksichtigt.

Die Arbeitsunfähigkeitszeiten werden von den Krankenkassen so erfasst, wie sie auf den Krankmeldungen angegeben sind. Auch die Wochenenden und Feiertage gehen dabei in die Berechnung mit ein, soweit sie in den Zeitraum der Krankschreibung fallen.

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Pressesprecher

Dirk Becker

AOK Nordost