Pressemitteilung

Krebsfrüherkennung: Teilnahme in Berlin um sieben Prozent gestiegen

27.11.2024 AOK Nordost 3 Min. Lesedauer

Tag der Krebsvorsorge am 28. November

In einem Behandlungszimmer liegt ein junger Mann und wird von einem Arzt untersucht. Der junge Mann blickt aus dem Bild heraus, vermutlich auf ein Messgerät. Der junge Mann wirkt entspannt. Er hat die Arme locker hinter seinem Kopf verschränkt.

In Berlin sind die Quoten der Teilnahme an Untersuchungen einer Krebsfrüherkennung für gesetzlich Versicherte 2023 deutlich gestiegen. Das zeigen die Ergebnisse einer Analyse, die die AOK Nordost und die Krebsgesellschaft Berlin zum Tag der Krebsvorsorge am 28. November vorstellen. 

Bezogen auf alle fünf Früherkennungsuntersuchungen ist die Teilnahmequote in Berlin im Jahr 2023 gegenüber dem Vorjahr um 6,7 Prozent gestiegen. Besonders groß fiel der Anstieg bei der Teilnahme an Koloskopien (Darmspiegelungen) zur Darmkrebsvorsorge und beim Mammographie-Screening mit einem Plus von jeweils 9,5 Prozentpunkten aus.  Auch bei den Untersuchungen zur Früherkennung Im Rahmen der Prävention dienen Maßnahmen der Früherkennung dazu, Krankheiten bereits im Frühstadium… von Prostatakrebs wuchs die Teilnahmequote um 4,1 Prozentpunkte. Bei diesen drei Vorsorgeuntersuchungen liegen die Teilnahmequoten in Berlin nun über dem Niveau von 2019, dem Jahr vor der Corona-Pandemie.

Lediglich bei der Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs und beim Hautkrebs-Screening liegen die Teilnahmequoten trotz Steigerungen noch unter den Werten von 2019. Die Grafik im Anhang zeigt die Entwicklung der Teilnahmequoten an allen Krebsfrüherkennungs-Untersuchungen in Berlin seit 2019.

„Insgesamt gehören die Einbrüche der Pandemiejahre, als viele Menschen aus Angst vor Ansteckung nicht zur Vorsorge Für die medizinische Vorsorge und die Rehabilitation gilt der Grundsatz ambulant vor stationär – das… gegangen sind, endgültig der Vergangenheit an. Die vielen Appelle, versäumte Untersuchungen nachzuholen, haben gefruchtet“, sagt Barbara Kempf, Geschäftsführerin der Berliner Krebsgesellschaft.Die frühe Erkennung von Krebs oder Krebsvorstufen könne die Chance auf Heilung deutlich erhöhen.

Mit nur drei Klicks zur empfohlenen Krebsvorsorge

„Trotz der positiven Entwicklung gibt es bei sämtlichen Früherkennungs-Untersuchungen noch erhebliches Steigerungspotential. Mit dem Tag der Krebsvorsorge am 28.November wollen wir alle Versicherten dazu aufrufen, die empfohlenen Vorsorgeuntersuchungen auch wahrzunehmen. Im Centrum für Gesundheit in Berlin bieten wir eine persönliche Beratung vor Ort an, aber auch interessante Online-Kurse, um das persönliche Krebsrisiko zu senken. Auf unserer Website zum Tag der Krebsvorsorge finden Versicherte zudem den Vorsorg-O-Mat, der in nur drei Klicks eine personalisierte Empfehlung für die passenden Vorsorgeuntersuchungen anzeigt“, sagt Dr. Maria Albota, Medizinerin bei der AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… Nordost.

Hautkrebsvorsorge: Nicht einmal jeder und jede Dritte nimmt sie wahr

Die Initiatoren stellen zum diesjährigen „Tag der Krebsvorsorge“ am 28. November das Hautkrebs-Screening in den Mittelpunkt. Hier sind die Teilnahmequoten im Vergleich zu den anderen Früherkennungs-Untersuchungen am geringsten. So haben in Berlin nur 29 Prozent der anspruchsberechtigten Versicherten im Zeitraum von 2021 bis 2023 eine Hautkrebsvorsorge in Anspruch genommen.

Dabei zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern. So haben rund 31 Prozent der gesetzlich versicherten Berliner Frauen eine Hautkrebsvorsorge wahrgenommen, aber nur 27 Prozent der Berliner Männer. Anders ausgedrückt: Auf acht Berliner Frauen, die zur Hautkrebsvorsorge gehen, kommen nur sieben Berliner Männer.

„Die regelmäßige Teilnahme an Check-ups ist eine wichtige Säule der Hautkrebs-Prävention Prävention bezeichnet gesundheitspolitische Strategien und Maßnahmen, die darauf abzielen,… . Denn in den meisten Fällen ist Hautkrebs heilbar, wenn er früh genug erkannt wird. Wir rufen daher die Berlinerinnen und Berliner dazu auf, dieses Angebot stärker wahrzunehmen“, sagt Barbara Kempf von der Krebsgesellschaft Berlin. Gesetzlich Versicherte ab 35 Jahren können das Hautkrebs-Screening gegen Vorlage ihrer Gesundheitskarte alle zwei Jahre beim Haus- oder Hautarzt durchführen lassen.

AOK Nordost unterstützt Hautkrebs-Präventionsprogramm in Kitas

Da jeder Sonnenbrand im Kindesalter das Hautkrebsrisiko im Erwachsenenalter erhöht, unterstützt die AOK Nordost als Teil des „GKV-Bündnis“ das Präventionsprojekt SunPass der Landeskrebsgesellschaft Berlin. Seit 2022 wurden in dem Projekt Erzieherinnen und Erzieher in 39 Berlin Kitas im richtigen Umgang mit der Sonne geschult. Spielplätze der "SunPass"-Einrichtungen bieten durch Schattenplätze und Sonnensegel ausreichend Schutz vor zu viel Sonne.

„Sonnenschutz ist Hautkrebsprävention. Durch unser Präventionsprojekt SunPass lernen schon Kita-Kinder spielerisch, wie sie selbst auf ausreichenden Sonnenschutz achten können. Um nur ein Beispiel zu nennen: In der Kita wird eine „Sonnenschutzecke“ eingerichtet, in der Kinder und Beschäftigte jeden Tag den aktuellen UV-Wert ablesen können, um dann entsprechende Sonnenschutzmaßnahmen umzusetzen“, sagt Barbara Kempf von der Krebsgesellschaft Berlin. Jedes Jahr erreicht die Krebsgesellschaft   mit ihrer Aufklärung zur Hautkrebsprävention rund 1.700 Kinder und rund 10.000 Eltern, Geschwisterkinder und weitere Familienangehörige.

Hinweise für Journalistinnen und Journalisten:

Für die Analyse hat das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) Routinedaten aller gesetzlich Versicherten in Berlin ausgewertet. Hierzu zählen „kollektivvertragliche“ Daten der vertragsärztlichen Versorgung nach §§ 295 und 87 SGB V, die wesentliche Teile der ambulanten Versorgung widerspiegeln. Für Berlin wurden dabei die Jahre 2019 bis 2023 ausgewertet. Die Anzahl der durchgeführten Früherkennungsuntersuchungen wurde dabei ins Verhältnis gesetzt zur Anzahl der Versicherten, die Anspruch auf die jeweilige Untersuchung haben.

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Dirk Becker

AOK Nordost