Krebsfrüherkennung: Teilnahme in Brandenburg um sieben Prozent gestiegen
Die Quoten der Teilnahme an den Krebsfrüherkennungs-Untersuchungen für gesetzlich Versicherte sind 2023 deutlich gestiegen. Das zeigen die Ergebnisse einer Analyse, die die AOK Nordost zusammen mit der Landesarbeitsgemeinschaft Onkologische Versorgung Brandenburg (LAGO) am 28. November, dem Tag der Krebsvorsorge, vorstellen.
Bezogen auf alle fünf Untersuchungen zur Krebs-Früherkennung Im Rahmen der Prävention dienen Maßnahmen der Früherkennung dazu, Krankheiten bereits im Frühstadium… ist die Teilnahmequote in Brandenburg im Jahr 2023 gegenüber dem Vorjahr um 6,7 Prozent gestiegen. Besonders groß fiel der Anstieg bei der Teilnahme an Koloskopien (Darmspiegelungen) zur Darmkrebsvorsorge mit einem Plus von 14,8 Prozentpunkten aus. Beim Mammographie-Screening zur Früherkennung von Brustkrebs betrug die Steigerung 5,1 Prozentpunkte. Auch bei den Untersuchungen zur Früherkennung von Prostatakrebs wuchs die Teilnahmequote um 4,7 Prozentpunkte zu. Bei diesen drei Vorsorgeuntersuchungen liegen die Teilnahmequoten in Brandenburg nun über dem Niveau von 2019, dem Jahr vor der Corona-Pandemie.
Lediglich bei der Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs und beim Hautkrebs-Screening liegen die Teilnahmequoten trotz Steigerungen noch unter den Werten von 2019. Die Grafik im Anhang zeigt die Entwicklung der Teilnahmequoten an allen Krebsfrüherkennungs-Untersuchungen in Brandenburg seit 2019.
„Viele Menschen sind während der Pandemiejahre aus Angst vor Ansteckung nicht zur Früherkennung gegangen. Es ist erfreulich, dass diese Entwicklung nun scheinbar überwunden ist. Die vielen Appelle, versäumte Untersuchungen nachzuholen, zeigen Erfolg,“ sagt Prof. Michael Kiehl, Vorsitzender der LAGO Brandenburg. Die frühe Erkennung von Krebs oder Krebsvorstufen könne die Chance auf Heilung deutlich erhöhen.
Mit nur drei Klicks zur empfohlenen Krebsvorsorge
„Trotz der positiven Entwicklung gibt es bei sämtlichen Früherkennungs-Untersuchungen noch erhebliches Steigerungspotential. Mit dem Tag der Krebsvorsorge am 28. November wollen wir alle Versicherten dazu aufrufen, die empfohlenen Vorsorgeuntersuchungen auch wahrzunehmen. Wir bieten persönliche Beratung vor Ort, aber auch interessante Online-Kurse, um das persönliche Krebsrisiko zu senken. Auf unserer Website zum Tag der Krebsvorsorge finden Versicherte zudem den Vorsorg-O-Mat, der in wenigen Klicks eine personalisierte Empfehlung für die passenden Vorsorgeuntersuchungen anzeigt“, sagt Dr. Maria Albota, Medizinerin bei der AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… Nordost.
Große regionale Unterschiede bei Teilnahme am Hautkrebs-Screening
Die Initiatoren stellen zum diesjährigen „Tag der Krebsvorsorge“ am 28. November das Hautkrebs-Screening in den Mittelpunkt. Hier sind die Teilnahmequoten im Vergleich zu den anderen Früherkennungs-Untersuchungen am geringsten. So haben in Brandenburg nur 27 Prozent der anspruchsberechtigten Versicherten im Zeitraum von 2021 bis 2023 eine Hautkrebsvorsorge in Anspruch genommen. Männer sind dabei seltener als Frauen zur Vorsorge Für die medizinische Vorsorge und die Rehabilitation gilt der Grundsatz ambulant vor stationär – das… gegangen.
Zudem gibt es große regionale Unterschiede. Im Landkreis Prignitz lag die Teilnahmequote am Hautkrebs-Screening mit 38 Prozent am höchsten, gefolgt von Elbe-Elster (36 Prozent). Am niedrigsten lag die Quote in den Landkreisen Oberspreewald-Lausitz (16 Prozent) und Spree-Neiße. (22 Prozent). Die Teilnahmequote aller Landkreise und kreisfreien Städte in Brandenburg zeigt die Grafik im Anhang. Auswertungen der AOK Nordost belegen, dass sozial benachteiligte Menschen die Hautkrebsvorsorge, aber auch andere Früherkennungsuntersuchungen signifikant seltener wahrnehmen.
Alle Bevölkerungsschichten mit Vorsorgeuntersuchungen vertraut machen
„Diese großen regionalen Unterschiede zeigen ganz klar: Es bleibt wichtig, dass wir die Menschen aller Bevölkerungsschichten mit dem Wissen und den Angeboten zur Vorsorge erreichen. Dafür engagieren wir uns als LAGO mit unseren zahlreichen Mitgliedern und Partnern“, sagt Prof. Michael Kiehl, Vorsitzender der LAGO Brandenburg.
Hinweise für Journalistinnen und Journalisten:
Für die Analyse hat das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) Routinedaten aller gesetzlich Versicherten in Brandenburg ausgewertet. Hierzu zählen „kollektivvertragliche“ Daten der vertragsärztlichen Versorgung nach §§ 295 und 87 SGB V, die wesentliche Teile der ambulanten Versorgung widerspiegeln. Für Brandenburg wurden dabei die Jahre 2019 bis 2023 ausgewertet. Die Anzahl der durchgeführten Früherkennungsuntersuchungen wurde dabei ins Verhältnis gesetzt zur Anzahl der Versicherten, die Anspruch auf die jeweilige Untersuchung haben.