Pressemitteilung

Krebsfrüherkennung: Teilnahme in MV um sieben Prozent gestiegen

27.11.2024 AOK Nordost 3 Min. Lesedauer

Tag der Krebsvorsorge am 28. November

Ein Raum mit großen Glasfenstern, davor steht eine ältere Frau zusammen mit einem jüngeren Arzt. Ihm hängt ein Stethoskop um den Hals. Beide gucken auf ein Tablet, das der Arzt in der Hans hält.

In Mecklenburg-Vorpommern sind die Quoten für die Teilnahme an einer Untersuchung zur Krebs-Früherkennung für gesetzlich Versicherte im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Das zeigen die Ergebnisse einer Analyse, die die AOK Nordost und die Krebsgesellschaft MV zum Tag der Krebsvorsorge am 28. November vorstellen.

Bezogen auf alle fünf Früherkennungsuntersuchungen ist die Teilnahmequote in MV im Jahr 2023 gegenüber dem Vorjahr um 6,9 Prozent gestiegen. Besonders groß fiel der Anstieg bei der Teilnahme an Koloskopien (Darmspiegelungen) zur Darmkrebsvorsorge aus mit einem Plus von 13 Prozentpunkten. Beim Mammographie-Screening zur Früherkennung Im Rahmen der Prävention dienen Maßnahmen der Früherkennung dazu, Krankheiten bereits im Frühstadium… von Brustkrebs betrug die Steigerung 6,4 Prozentpunkte. Auch bei den Untersuchungen zur Früherkennung von Prostatakrebs wuchs die Teilnahmequote um 3,7 Prozentpunkte. Bei diesen drei Vorsorgeuntersuchungen liegen die Teilnahmequoten in MV nun über dem Niveau von 2019, dem Jahr vor der Corona-Pandemie.

Lediglich bei der Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs und beim Hautkrebs-Screening liegen die Teilnahmequoten trotz Steigerungen noch unter den Werten von 2019. Die folgende Grafik zeigt die Entwicklung der Teilnahmequoten an allen Krebsfrüherkennungs-Untersuchungen in MV seit 2019.

„Insgesamt gehören die Einbrüche der Pandemiejahre, als viele Menschen aus Angst vor Ansteckung nicht zur Vorsorge Für die medizinische Vorsorge und die Rehabilitation gilt der Grundsatz ambulant vor stationär – das… gegangen sind, hoffentlich endgültig der Vergangenheit an. Die Appelle, versäumte Untersuchungen nachzuholen, haben gefruchtet“, sagt Prof. Christian Junghanß, Vorsitzender der Krebsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern. Die frühe Erkennung von Krebs oder Krebsvorstufen könne die Chance auf Heilung deutlich erhöhen.

Mit nur drei Klicks zur empfohlenen Krebsvorsorge

„Trotz der positiven Entwicklung gibt es bei sämtlichen Früherkennungs-Untersuchungen noch erhebliches Steigerungspotential. Mit dem Tag der Krebsvorsorge am 28. November wollen wir alle Versicherten dazu aufrufen, die empfohlenen Vorsorgeuntersuchungen auch wahrzunehmen. Im ServiceCenter Schwerin bieten wir eine persönliche Beratung vor Ort an, aber auch interessante Online-Kurse, um das persönliche Krebsrisiko zu senken. Auf unserer Website zum Tag der Krebsvorsorge finden Versicherte zudem den Vorsorg-O-Mat, der in nur drei Klicks eine personalisierte Empfehlung für die passenden Vorsorgeuntersuchungen anzeigt“, sagt Dr. Maria Albota, Medizinerin bei der AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… Nordost.

Große regionale Unterschiede bei Teilnahme am Hautkrebs-Screening

Die Initiatoren stellen zum diesjährigen „Tag der Krebsvorsorge“ am 28. November das Hautkrebs-Screening in den Mittelpunkt. Hier sind die Teilnahmequoten im Vergleich zu den anderen Früherkennungs-Untersuchungen am geringsten. So haben in MV nur 25 Prozent der anspruchsberechtigten Versicherten im Zeitraum von 2021 bis 2023 eine Hautkrebsvorsorge in Anspruch genommen. Männer sind dabei seltener als Frauen zur Vorsorge gegangen.
Zudem gibt es große regionale Unterschiede. Im Landkreis Ludwigslust-Parchim lag die Teilnahmequote am Hautkrebs-Screening mit 32 Prozent am höchsten, gefolgt von Rostock (28 Prozent). Am niedrigsten lag die Quote in den Landkreisen Mecklenburgische Seenplatte und Nordwestmecklenburg (jeweils 22 Prozent). Die Teilnahmequote aller Landkreise und kreisfreien Städte in MV zeigt die Grafik im Anhang. Auswertungen der AOK Nordost zeigen, dass sozial benachteiligte Menschen die Hautkrebsvorsorge, aber auch andere Früherkennungsuntersuchungen signifikant seltener wahrnehmen.

Alle Bevölkerungsschichten mit Vorsorgeuntersuchungen vertraut machen

„Wir müssen schauen, dass wir alle Bevölkerungsschichten mit dem Angebot der Vorsorgeuntersuchung vertraut machen. Dazu zählen auch Menschen, die aus anderen Gesundheitssystemen zu uns kommen. Es ist zum Beispiel nicht in allen Kulturen üblich, die Brust oder die Prostata untersuchen zu lassen. Wir müssen hier Ängste nehmen und kultursensibel beraten“, sagt Prof. Junghanß, der an der Universitätsmedizin Rostock die onkologische Klinik leitet.

Ein ausführliches Interview mit Prof. Junghanß – in dem er unter anderem erläutert, warum inzwischen mehr Frauen als Männer an Hautkrebs erkranken – finden Sie hier.

AOK Nordost unterstützt Hautkrebs-Präventionsprogramm in Kitas

Da jeder Sonnenbrand im Kindesalter das Hautkrebsrisiko im Erwachsenenalter erhöht, unterstützt die AOK Nordost als Teil des „GKV-Bündnis“ das Präventionsprojekt SunPass der Landeskrebsgesellschaft MV.

In dem Projekt werden pro Jahr landesweit Eltern sowie Erzieherinnen und Erzieher in 50 Kitas im richtigen Umgang mit der Sonne geschult. Spielplätze der "SunPass"-Einrichtungen bieten durch Schattenplätze und Sonnensegel ausreichend Schutz vor zu viel Sonne. Zudem achten die Erzieherinnen und Erzieher auf konsequenten Sonnenschutz durch Sonnencreme, Kopfbedeckung und entsprechende Kleidung. 

Hinweise für Journalistinnen und Journalisten:

Für die Analyse hat das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) Routinedaten aller gesetzlich Versicherten in Mecklenburg-Vorpommern ausgewertet. Hierzu zählen „kollektivvertragliche“ Daten der vertragsärztlichen Versorgung nach §§ 295 und 87 SGB V, die wesentliche Teile der ambulanten Versorgung widerspiegeln. Für Mecklenburg-Vorpommern wurden dabei die Jahre 2019 bis 2023 ausgewertet. Die Anzahl der durchgeführten Früherkennungsuntersuchungen wurde dabei ins Verhältnis gesetzt zur Anzahl der Versicherten, die Anspruch auf die jeweilige Untersuchung haben.

Sommer auf einer Wiese. Ein Kind streckt seinen rechten Arm vor, gehalten vermutlich von der Mutter. Diese reibt einen weißen Sonnenschutz auf die Haut. Die Gesichter der beiden Protagonistinnen sind nicht zu sehen.
Veröffentlicht am 26.11.2024
Pressesprecher

Dirk Becker

AOK Nordost