Pressemitteilung

Deutlicher Anstieg der Windpocken-Fälle in Schleswig-Holstein

30.01.2024 AOK NordWest 2 Min. Lesedauer

Mit rund 600 Fällen wurde das Vor-Corona-Niveau fast wieder erreicht

Das Foto zeigt den Rücken eines Kindes, der mit Bläschen von Windpocken übersät ist.
Trotz des extremen Juckreizes sollten Windpocken nicht aufgekratzt werden. In Schleswig-Holstein ist die Zahl der Infektionen in 2023 deutlich angestiegen.

Kiel. Die Windpocken-Fälle in Schleswig-Holstein haben wieder fast das Niveau vor der Corona-Pandemie erreicht. Das teilte heute die AOK NordWest auf Basis aktueller Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Berlin mit. So wurden 2023 insgesamt 559 Infektionsfälle gemeldet, im Jahr 2022 waren es 214 und in 2021 nur 168 Fälle. Vor der Pandemie in 2019 wurden fast 650 Windpocken-Fälle registriert. „Die Corona-Pandemie hat das Infektionsgeschehen stark beeinflusst. Die Fallzahlen gingen aufgrund der Maßnahmen wie Lockdown, Schul- und KiTa-Schließungen sowie strenger Hygieneregeln rasant zurück. Mit der Normalisierung des gesellschaftlichen Lebens und dem Wegfall der Maßnahmen hat sich die Situation dann wieder deutlich verändert mit der Folge steigender Fallzahlen“, sagt AOK-Vorstandsvorsitzender Tom Ackermann. Auslöser für Windpocken ist das sogenannte Varizellen-Zoster-Virus, das durch Tröpfcheninfektion über die Luft übertragen wird.

„Die Corona-Pandemie hat das Infektionsgeschehen stark beeinflusst. “

Tom Ackermann

Vorstandsvorsitzender der AOK NordWest

Impfung gegen Windpocken

Windpocken (Varizellen) gehören zu den häufigsten Kinderkrankheiten und sind äußerst ansteckend. „Daher raten wir dazu, insbesondere Kinder gegen Windpocken impfen zu lassen. Die von der Ständigen Impfkommission (STIKO) am RKI Das Robert Koch-Institut (RKI) ist ein Bundesinstitut im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für… empfohlenen Impfungen Aufgrund des GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetzes sind Leistungen für bestimmte Schutzimpfungen seit dem… werden von den gesetzlichen Krankenkassen Die 97 Krankenkassen (Stand: 26.01.22) in der gesetzlichen Krankenversicherung verteilen sich auf… selbstverständlich für ihre Versicherten bezahlt“, so Ackermann. Für die Grundimmunisierung im Kleinkindalter empfiehlt die STIKO zwei Impfstoffdosen im Alter von elf und 15 Monaten. Dabei sollte ein Mindestabstand von vier Wochen eingehalten werden. „Die Entscheidung, ob Eltern ihr Kind impfen lassen, kann ihnen niemand abnehmen. Es ist jedoch wichtig, dass sich Eltern mit diesem Thema auseinandersetzen, um gestärkt im Sinne ihres Kindes zu handeln“, so Ackermann. Eine Impfung kann nachgeholt werden, wenn sie nicht im empfohlenen Alter erfolgte.

Ansteckender Hautausschlag

Die Ansteckungsgefahr beginnt einen Tag, bevor der Hautausschlag auftritt, und endet, wenn die Bläschen austrocknen. Erst zehn Tage bis drei Wochen nach der Ansteckung äußert sich die Infektion in Form von Kopf-, Rücken- oder Gliederschmerzen und Fieber. Ein bis zwei Tage später treten linsengroße rote Flecken auf der Haut auf, die sich zunächst in stark juckende Knötchen, anschließend in Bläschen verwandeln. Die Bläschen sind mit einer wässrigen Flüssigkeit gefüllt, die in hohem Maße ansteckend ist. Innerhalb von ein bis zwei Wochen verkrusten sie und fallen ab.

Juckreiz lindern

Trotz des extremen Juckreizes sollten Windpocken nicht aufgekratzt werden. Dies kann nicht nur Narben hinterlassen. Durch das Kratzen können sich die Bläschen auch entzünden und es kann zu schweren Hautinfektionen kommen. Vom Arzt Die ärztliche Berufsausübung, die Ausübung der Heilkunde, setzt nach der Bundesärzteordnung eine… verordnete Salben oder Lotionen lindern den Juckreiz. Wie bei allen Virusinfektionen hilft Bettruhe bei der Genesung. Die Windpocken-Erreger verbleiben, wie alle Herpesviren, nach einer durchgemachten Windpockeninfektion im Körper. Sie ruhen sozusagen und können unter besonderen Umständen reaktiviert werden. Dann verursachen sie die sogenannte Gürtelrose (Zoster).

Einen Überblick über alle wichtigen Fakten zum Impfschutz und eine Hilfestellung bei der Entscheidung „Impfen ja oder nein“ sind abrufbar im Internet unter aok.de/nw Rubrik Leistungen & Services > Leistungen von A bis Z.

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Pressesprecher

Jens Kuschel

AOK NordWest