Atemwegserkrankungen verursachen Fehlzeiten-Rekord in Westfalen-Lippe
AOK-Gesundheitsbericht 2022 analysiert Krankenstände in der Wirtschaft – Wert deutlich über dem Bundesdurchschnitt
Dortmund. Krankenstand erreicht Rekordhoch: In der westfälisch-lippischen Wirtschaft gab es 2022 so viele Fehlzeiten wie nie zuvor. Das geht aus dem aktuellen Gesundheitsbericht der AOK NordWest hervor. Danach ist der Krankenstand bei den rund 1,2 Millionen bei der AOK NordWest versicherten Arbeitnehmern im vergangenen Jahr sprunghaft auf 7,2 Prozent gestiegen, in 2021 betrug der Wert noch 5,9 Prozent. „Damit haben die Fehlzeiten in Westfalen-Lippe ein Rekordhoch erreicht. Ursache waren in erster Linie deutlich mehr Krankschreibungen wegen Atemwegsinfekten und Erkältungskrankheiten“, sagt AOK-Vorstandschef Tom Ackermann bei der heutigen Vorstellung des Berichts in Dortmund. Nach einem leichten Rückgang der Krankschreibungen in den ersten beiden Coronajahren sind durch den Wegfall der Abstands- und Hygieneregeln insbesondere die Infektionskrankheiten in 2022 rasant angestiegen. „Auch vor Corona gab es immer mal wieder starke Grippe- und Erkältungswellen. Doch diese außergewöhnlich hohen Krankenstände gab es noch nie“, so der AOK-Chef. Im Jahresverlauf wurde der höchste Krankenstand im Dezember mit 8,6 Prozent verzeichnet, im Juni mit 6,3 Prozent der geringste.
Atemwegserkrankungen sprunghaft angestiegen
Der Anteil der Arbeitsunfähigkeitsfälle aufgrund von Atemwegserkrankungen an allen AU-Fällen habe 2022 bei 26,1 Prozent und so mit weitem Abstand an erster Stelle gelegen. In 2021 hingegen lag der Anteil bei nur 16,2 Prozent.
„Husten, Schnupfen, Bronchitis und andere Erkältungskrankheiten verursachten damit 61 Prozent mehr Arbeitsausfall als im Vorjahr“, so Ackermann. Danach folgten Muskel- und Skeletterkrankungen mit 13,1 Prozent, Verdauungserkran-kungen mit einem Anteil von 5,8 Prozent an allen AU-Fällen sowie Verletzungen mit 5,3 Prozent.
Die Erwerbstätigen in Westfalen-Lippe fehlten im letzten Jahr durchschnittlich an 26,1 Tagen im Job. Das ist ein Anstieg im Vergleich zum Vorjahr um 22 Prozent. Im Jahresschnitt 2021 waren sie noch 21,4 Tage krankgeschrieben.
„Die Fehlzeiten in Westfalen-Lippe haben ein Rekordhoch erreicht“
Vorstandsvorsitzender der AOK NordWest
Arbeitsunfähigkeitsquote deutlich gestiegen
Nach der aktuellen AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… -Auswertung ist auch die Arbeitsunfähigkeitsquote in Westfalen-Lippe deutlich gestiegen. In 2022 waren 66,7 Prozent der bei der AOK NordWest versicherten Erwerbstätigen mindestens einen Tag im Jahr krankgeschrieben, 2021 waren es 54,2 Prozent. Die durchschnittliche Krankheitsdauer je Arbeitsunfähigkeit liegt nach der Definition des Gemeinsamen Bundesausschusses dann vor, wenn der Versicherte aufgrund… ist allerdings weiterhin zurückgegangen um 13,4 Prozent von 12,7 Tage in 2021 auf elf Tage im vergangenen Jahr.
Branchenvergleich: Energie, Wasser und Entsorgung an der Spitze
Im Branchenvergleich ist der höchste Krankenstand Der Krankenstand beziffert die Zahl der arbeitsunfähig geschriebenen Kranken bezogen auf 100… bei den AOK-Mitgliedern in Westfalen-Lippe im Jahr 2022 mit 8,4 Prozent im Bereich Energie, Wasser, Entsorgung sowie mit 8,2 Prozent in der öffentlichen Verwaltung und Sozialversicherung Die Sozialversicherung in ihrer heutigen Form geht auf die "Kaiserliche Botschaft" von 1881 und die… zu beobachten. Der niedrigste Wert war im Wirtschaftszweig Banken und Versicherungen mit 5,0 Prozent und in der Land- und Forstwirtschaft mit 5,1 Prozent festzustellen.
Gesamt-AU-Tage: Muskel- und Skelett noch vor Atemwege
Bezogen auf die Anzahl der AU-Tage waren die vier häufigsten Krankheitsarten in 2022: Muskel und Skelett mit 19,3 Prozent, Atemwegserkrankungen (16,5 Prozent), Psyche (9,8 Prozent) sowie Verletzungen (8,4 Prozent).
Unterschiede nach Alter und Geschlecht
Der AOK-Gesundheitsbericht wertet auch den Krankenstand nach Alter und Geschlecht aus. Danach lag bei den Männern in Westfalen-Lippe der höchste Krankenstand mit 12,9 Prozent in der Altersgruppe von 60 bis 64 Jahren, der niedrigste in der Altersgruppe von 25 bis 34 Jahren mit 5,4 Prozent. Bei den Frauen lag der höchste Krankenstand zwischen 60 und 64 Jahren bei 12,4 Prozent, der niedrigste im Alter von 30 bis 34 Jahren bei 5,1 Prozent.
Krankenstand in Westfalen-Lippe deutlich über Bundesniveau
Die Fehlzeiten in Westfalen-Lippe liegen mit 7,2 Prozent deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt von 6,7 Prozent. Für ganz NRW beträgt der Krankenstand 7,0 Prozent.
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