Pressemitteilung

Rückgang bei Blinddarm-Operationen in Schleswig-Holstein um mehr als 23 Prozent seit 2016

03.04.2025 AOK NordWest 2 Min. Lesedauer

AOK warnt: Schnelle Diagnose ist wichtig, um Komplikationen zu vermeiden

Ein Kind liegt in einem Behandlungsraum auf einer Untersuchungsliege und wird von einer Ärztin am Bauch abgetastet
Bei einer Blinddarmentzündung muss schnell eine Diagnose gestellt und entschieden werden, ob der Blinddarm tatsächlich entfernt werden muss.

Kiel. In Schleswig-Holstein ist die Zahl der Blinddarm-Operationen nach wie vor auf einem niedrigen Niveau. Das geht aus einer aktuellen Auswertung der AOK NordWest hervor. Danach wurden im Jahr 2024 insgesamt 542 stationäre Eingriffe bei AOK-Versicherten vorgenommen, ähnlich wie im Vorjahr (524). Im Vergleich zu 2016 mit 708 Operationen zeigt sich aber eine deutlich rückläufige Tendenz: Das Minus liegt seitdem bei 23,4 Prozent. „Bei einer Blinddarmentzündung ist nicht immer sofort eine Operation erforderlich. Durch die Gabe von Antibiotika und bildgebende Verfahren kann eine gesicherte Diagnose gestellt und dadurch eine Operation im Einzelfall vermieden werden“, sagt AOK-Vorstandsvorsitzender Tom Ackermann.

„Bei einer Blinddarmentzündung ist nicht immer sofort eine Operation erforderlich.“

Tom Ackermann

Vorstandsvorsitzender der AOK NordWest

Kleines Anhängsel sorgt für große Schmerzen

Bei einer Blinddarmentzündung ist der sogenannte Wurmfortsatz (Appendix) entzündet, der am Ende des Blinddarms liegt. Anzeichen sind starke Schmerzen, Abwehrspannung und Druckschmerz im rechten Unterbauch, Fieber, Übelkeit und Erbrechen. Da diese Krankheitszeichen aber auch auf andere Erkrankungen hindeuten, ist die Diagnose nicht einfach zu stellen. Besonders bei kleinen Kindern wird die Entzündung oft erst spät erkannt, da Kinder die typischen Symptome oftmals nicht klar äußern können oder charakteristische Symptome wie Fieber oder Schmerzen nur mild bis gar nicht in Erscheinung treten. Weinen, Unruhe, vermehrtes Liegen mit angezogenen Beinen, erhöhte Leukozytenwerte (weiße Blutkörperchen) und weitere Entzündungsparameter im Blut können den Verdacht auf eine Appendizitis erhärten. 

Diagnose schnell stellen

„Bei einer Blinddarmentzündung muss der Arzt Die ärztliche Berufsausübung, die Ausübung der Heilkunde, setzt nach der Bundesärzteordnung eine… oder die Ärztin schnell eine Diagnose stellen und entscheiden, ob der Blinddarm entfernt werden muss oder nicht“, sagt Ackermann. Durch die Fortschritte in der bildgebenden Diagnostik, insbesondere durch den Einsatz von Ultraschall, MRT (Magnetresonanztomographie) und Computertomographie (CT) können Mediziner besser zwischen einer akuten Appendizitis und anderen Erkrankungen unterscheiden, die ähnliche Symptome hervorrufen. Dies führt dazu, dass weniger Patienten unnötig operiert werden. Häufig wird auch eine Antibiotikatherapie bei Verdacht auf Blinddarmentzündung sofort eingeleitet. Das verschafft mehr Zeit. Eine Operation wird in der Regel erst bei gesicherter Diagnose durchgeführt. Wenn sich der Verdacht nicht bestätigt und keine schwerwiegenden Symptome vorliegen, kann auf eine Operation verzichtet werden. In unklaren Fällen kann jedoch eine diagnostische Laparoskopie erforderlich sein, bei der der Wurmfortsatz gegebenenfalls direkt entfernt wird. 

Appendektomie überwiegend minimal-invasiv

Bei diagnostisch bestätigten akuten Blinddarmentzündungen gilt nach Empfehlungen der aktuellen S1-Leitlinie „Empfehlung zur Therapie der akuten Appendizitis bei Erwachsenen“ nach wie vor als Goldstandardtherapie, den Wurmfortsatz im Rahmen einer Operation zu entfernen. Die Appendektomie erfolgt heutzutage überwiegend minimal-invasiv, mittels ‚Schlüssellochchirurgie‘. Sie ist die am häufigste durchgeführte Bauchoperation. „Die Blinddarm-Operation gehört zu den Behandlungen, zu denen uns Qualitätsinformationen vorliegen“, sagt AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… -Chef Ackermann. Über die Krankenhaussuche im AOK-Gesundheitsnavigator können sich Patienten und Angehörige darüber informieren, welche Kliniken in ihrer Nähe bei häufig durchgeführten Eingriffen wie der Blinddarm-Operation im Hinblick auf Komplikationen besonders gut abschneiden. Weitere Informationen im Internet unter aok.de/gesundheitsnavigator

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Pressesprecher

Jens Kuschel

AOK NordWest