Pressemitteilung

Erneuter Rückgang der sexuell übertragbaren Erkrankungen in Westfalen-Lippe im letzten Jahr

01.12.2022 AOK NordWest 3 Min. Lesedauer

Nachhaltiger Einfluss der Corona-Pandemie wahrscheinlich

Paar küsst sich im Bett.
In Westfalen-Lippe gab es auch im zweiten Corona-Jahr 2021 weniger sexuell übertragbare Erkrankungen.

Dortmund. Die Anzahl der sexuell übertragbaren Erkrankungen (STI) ist in Westfalen-Lippe im vergangenen Jahr weiter gesunken. So waren insgesamt 14.441 Fäl-le zu verzeichnen und damit 6,4 Prozent weniger als im Jahr zuvor (15.421 Fälle). In 2019 waren es noch 16.389 Fälle. Das teilte die AOK NordWest heute auf Basis einer aktuellen Auswertung mit. Die Ursache für den Rückgang könnte auch die Corona-Pandemie gewesen sein. Kontaktbeschränkungen und die Angst vor Covid-19 haben vermutlich in vielen Fällen intime körperliche Kontakte reduziert. „Oft verursachen sexuell übertragbare Krankheiten keine Beschwerden und bleiben deshalb unbehandelt. Doch wenn die sexuell übertragbaren Krankheiten frühzeitig erkannt werden, lassen sie sich in der Regel gut behandeln und sind in den meisten Fällen auch heilbar. Deshalb sollte bei Verdacht auf eine STI auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht werden“, sagt Dr. Thorsten Sebens, Mediziner bei der AOK NordWest.

Laut der AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… -Auswertung traten sexuell übertragbare Erkrankungen (STI) in 2021 am häufigsten im Alter von 20 bis 39 Jahren auf. Wenn auch gegenüber 2020 etwas gesunken, steht hierbei die Altersgruppe der 30 bis 34-Jährigen an der Spitze dieser Erkrankungen. Dabei liegt der Anteil der Männer etwas höher als der der Frauen aus dieser Altersgruppe. Im Vergleich dazu ergibt sich in der Altersgruppe der 20 bis 24-Jährigen ein ganz anderes Bild. Hier sind die jungen Frauen deutlich häufiger betroffen als die gleichaltrigen Männer.

Am häufigsten wurden bei den STI die anogenitalen (venerischen) Warzen diagnostiziert gefolgt von akuter Virushepatitis B und Chlamydien. Es folgen Herpes Simplex und Syphilis. Zu den häufigsten Anzeichen von STI gehören Ausfluss aus Harnröhre oder Scheide, genitale Geschwüre, Schwellungen der Leistengegend oder der Hoden sowie Unterbauchschmerzen. „Sexuell über-tragbare Krankheiten können zum Teil zu schweren Folgeschäden führen. Eine Chlamydien-Infektion kann zum Beispiel die Ursache für Unfruchtbarkeit sein, Infektionen mit humanen Papillomviren (HPV) oder auch mit Hepatitis B können Krebserkran-kungen zur Folge haben und eine nicht behandelte HIV-Infektion AIDS“, so Dr. Sebens.

Zur Prävention Prävention bezeichnet gesundheitspolitische Strategien und Maßnahmen, die darauf abzielen,… der Ausbreitung sexuell übertragbarer Krankheiten sei es da-her wichtig, frühzeitig und gezielt über Infektionen und Übertragungswege zu informieren. „Kondome bieten einen guten Schutz vor einer Infektion. Liegt eine sexuell übertragbare Erkrankung vor, sollten möglichst auch die Sexual-partner auf eine Infektion untersucht und gegebenenfalls behandelt werden. Geschlechtsverkehr mit häufig wechselnden Partnern erhöht das Risiko einer Infektion,“ sagt Dr. Sebens weiter.

Ursache für die am häufigsten diagnostizierte STI der anogenitalen (veneri-schen) Warzen (Feigwarzen) sind bestimmte humane Papillomviren (HPV), die Niedrigrisikotypen. Andere HP-Viren (Hochrisikotypen) können sogar zu Zell-veränderungen führen und langfristig verschiedene Krebsarten wie Gebär-mutterhalskrebs verursachen. Doch das Thema ist damit keine reine Frauen-sache. Auch viele Männer und Jungen sind damit infiziert. Deshalb können sie nicht nur den Erreger übertragen, sondern auch selbst an einem HPV-bedingten Tumor erkranken. Daher gilt die Impfempfehlung gegen die HP-Viren der Ständigen Impfkommission (STIKO) sowohl für Mädchen als auch auf Jungen.

In der Regel werden Jungen wie Mädchen zweimal in einem Abstand von sechs Monaten mit einer Spritze geimpft. Die Impfung sollte vor dem ersten Sexualkontakt erfolgen. Für Mädchen und Jungen im Alter von neun bis 17 Jahren übernehmen die Krankenkassen Die 97 Krankenkassen (Stand: 26.01.22) in der gesetzlichen Krankenversicherung verteilen sich auf… die vollen Kosten der HPV-Impfung über die Krankenversichertenkarte Seit 1995 ersetzte die Krankenversichertenkarte, auch Chipkarte genannt, den bis dahin geltenden… . Mehr Informationen zur Früherkennung Im Rahmen der Prävention dienen Maßnahmen der Früherkennung dazu, Krankheiten bereits im Frühstadium… gibt es im Internet unter ww.aok.de/nw, Rubrik Leistungen & Services und bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Die BZgA fördert durch praktische Gesundheitserziehung und -aufklärung das verantwortungsbewusste… (BZgA) unter www.liebesleben.de.

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Pressesprecher

Jens Kuschel

AOK NordWest