Fehlzeiten in Schleswig-Holstein steuern in diesem Jahr auf neuen Rekordwert zu
AOK legt aktuelle Zahlen vor: Deutlicher Anstieg der Fehlzeiten bis Jahresende erwartet
Kiel. Die Zahl der Krankheitsfälle von Beschäftigten in Schleswig-Holstein steuert in diesem Jahr auf einen neuen Rekordwert zu. Schon zwischen Januar und August kamen auf 100 AOK-Versicherte rund 242 krankheitsbedingte Arbeitsausfälle. Das waren bereits so viele Krankheitsfälle wie im gesamten Vorjahr, teilt die AOK NordWest heute in Kiel mit. Dabei steht die zu erwartende Krankheitswelle im Herbst und Winter erst noch aus. Zum Vergleich: Im Durchschnitt der Jahre 2014 bis 2021 kamen auf 100 Versicherte lediglich knapp 160 Krankheitsfälle pro Jahr. „Es ist davon auszugehen, dass wir in der Gesamtbilanz für 2024 einen noch höheren Wert beim Krankenstand sehen werden als der bisherige Rekordwert in 2023“, so AOK-Vorstandschef Tom Ackermann.
„Es ist davon auszugehen, dass wir in der Gesamtbilanz für 2024 einen noch höheren Wert beim Krankenstand sehen werden.“
Vorstandsvorsitzender der AOK NordWest
Haupttreiber: Atemwegserkrankungen
Der wesentliche Treiber dieser Entwicklung sind nach wie vor die Atemwegserkrankungen. „Der Krankenstand Der Krankenstand beziffert die Zahl der arbeitsunfähig geschriebenen Kranken bezogen auf 100… liegt aufgrund einer erhöhten Empfänglichkeit für Infektionen und aufgrund der neuen, zusätzlichen viralen Erkrankungen der letzten Jahre insgesamt höher“, so Ackermann. So kamen zwischen Januar und August auf 100 Versicherte 76 krankheitsbedingte Arbeitsausfälle. Das sind 85 Prozent mehr als der Durchschnitt der Jahre 2014 bis 2021 mit 41 Krankheitsfällen.
Stetiger Anstieg und lange Ausfallzeiten bei psychischen Erkrankungen
Ein langfristig wirkender Faktor für höhere Krankenstände ist laut der aktuellen AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… -Auswertung auch der stetige Anstieg von Fehlzeiten durch psychische Erkrankungen, die besonders lange Krankschreibungen verursachen. So haben die AU-Tage aufgrund psychischer Erkrankungen in Schleswig-Holstein seit 2014 um 48 Prozent zugenommen (Stand: August 2024).
Bei Krankschreibungen wegen Burnout-Erkrankungen war zudem ein Anstieg von 139 AU-Tagen je 100 erwerbstätige AOK-Mitglieder im Jahr 2014 auf 219 Tage im Jahr 2024 festzustellen (Stand: August 2024). „Als Ursache vermuten wir ein Zusammenwirken verschiedener Faktoren – von der Zunahme psychischer Belastungen durch globale Krisen bis zu Veränderungen in der Arbeitswelt wie Verdichtung und Entgrenzung der Arbeit durch ständige Erreichbarkeit“, so Ackermann. Besonders betroffen von psychischen Erkrankungen waren Berufe im Bereich ‚Erziehung und Unterricht‘ und im ‚Gesundheits- und Sozialwesen‘ sowie in anderen kontaktintensiven Berufen wie der ‚öffentlichen Verwaltung‘.
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