Grippeschutzimpfung wird in Schleswig-Holstein immer weniger genutzt
AOK rät älteren und chronisch kranken Menschen sich jetzt impfen zu lassen
Kiel. Die Grippeschutzimpfung wird in Schleswig-Holstein immer weniger genutzt. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der AOK NordWest. Danach ließen sich im vergangenen Jahr nur 14,7 Prozent der AOK-Versicherten gegen Influenza impfen. Das war nach 2017 mit 14,2 Prozent der zweitniedrigste Wert in den vergangenen zehn Jahren. Den höchsten Stand erreichte die Impfquote während der Coronapandemie: Im Jahr 2020 ließen sich insgesamt 19,1 Prozent der AOK-Versicherten gegen die Grippe impfen. „Die Bereitschaft, sich gegen die Grippe impfen zu lassen, ist in Schleswig-Holstein in den letzten Jahren immer geringer geworden. Dabei ist die Impfung besonders für ältere und chronisch kranke Menschen unerlässlich“, sagt AOK-Vorstandschef Tom Ackermann.
„Die Bereitschaft, sich gegen die Grippe impfen zu lassen, ist in Schleswig-Holstein in den letzten Jahren immer geringer geworden.“
Vorstandsvorsitzender der AOK NordWest
Größere Impfbereitschaft bei Über-60-Jährigen
Bei den AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… -Versicherten über 60 Jahren ist die Impfbereitschaft deutlich höher. 2023 ließen sich insgesamt 36,3 Prozent impfen. Dennoch sinkt die Impfquote auch in dieser Gruppe weiter ab: Im Vorjahr 2022 gingen noch 38,7 Prozent der AOK-Versicherten in Schleswig-Holstein zur Grippeschutzimpfung, 2020 waren es sogar 43,0 Prozent. Dabei empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) am RKI Das Robert Koch-Institut (RKI) ist ein Bundesinstitut im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für… eine Schutzimpfung besonders für Menschen ab 60 Jahren. Denn mit zunehmendem Alter und bei chronischen Erkrankungen lassen die Abwehrkräfte nach: Infektionskrankheiten wie die Grippe können dann gefährliche Folgen nach sich ziehen. Dazu gehören Lungenentzündungen, Herzinfarkt und Schlaganfall. Eine Grippe kann zudem Asthmaanfälle verursachen.
Menschen unter 60 Jahren nutzen Impfung wenig
Bei jungen, gesunden Menschen sorgen hingegen meist die Abwehrkräfte des Körpers dafür, dass Viren und Bakterien weitestgehend in Schach gehalten werden. Das spiegelt sich auch in der Impfquote wider: Nur 5,0 Prozent der AOK-Versicherten in Schleswig-Holstein unter 60 Jahren nutzten 2023 die Möglichkeit der Grippeschutzimpfung. Das ist auch hier der niedrigste Wert seit sechs Jahren. Im Jahr 2017 betrug der Wert 4,9 Prozent.
AOK rät zur Grippeschutzimpfung
Die AOK NordWest rät dringend dazu, die Grippeschutzimpfung wieder besser zu nutzen. Die STIKO empfiehlt die Impfung neben Menschen ab 60 Jahren auch Personen mit erhöhtem Gesundheitsrisiko wie Schwangere und chronisch Kranke aller Altersgruppen, außerdem für medizinisches und pflegerisches Personal sowie Personengruppen mit umfangreichem Publikumsverkehr.
Bester Zeitpunkt für die Impfung
In den letzten Jahren erreichte die jährliche Grippewelle in Deutschland meist nach dem Jahreswechsel ihren Höhepunkt, wobei die Fallzahlen bereits ab Ende September zunahmen. Der beste Zeitraum für eine Impfung sind die Monate Oktober bis Mitte Dezember. Nach der Impfung dauert es etwa zehn bis 14 Tage, bis der Körper den vollen Impfschutz aufgebaut hat. Da sich Grippeviren ständig verändern, wird der Impfstoff jährlich für die zu erwartende Virus-Variante angepasst. Um optimal für die aktuelle Saison geschützt zu sein, ist eine erneute Impfung notwendig.
Die Impfung kann bei allen niedergelassenen Ärzten und Ärztinnen wie in der hausärztlichen Praxis durchgeführt werden. Zudem ist die Grippeimpfung für Personen ab 18 Jahren auch in Apotheken möglich. Dafür müssen Apotheker Der Beruf des Apothekers setzt ein Pharmaziestudium voraus. Näheres zur Ausbildung und… und Apothekerinnen eine spezielle Fortbildung nachweisen. Für die Impfung wird nur die elektronische Gesundheitskarte vorgelegt.
Unterschied: Grippe und grippaler Infekt
Die Virusinfektion ‚Influenza‘ sollte nicht mit den als ‚grippalen Infekten‘ bezeichneten Krankheitsbildern verwechselt werden. Im Vergleich zum grippalen Infekt mit Husten, Schnupfen und Heiserkeit nimmt die Virusgrippe häufig einen schweren Verlauf mit hohem Fieber, Muskel- und Kopfschmerzen sowie trockenem Reizhusten.
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