Positiver Aufwärtstrend bei der Krebs-Früherkennung in Schleswig-Holstein
‚Tag der Krebsvorsorge‘ am 28. November: Früherkennung von Hautkrebs im Fokus
Kiel. In Schleswig-Holstein gibt es bei der Teilnahme an Krebs-Früherkennungsuntersuchungen nach starken Rückgängen in der Corona-Pandemie wieder einen positiven Aufwärtstrend. Das geht aus einer aktuellen Auswertung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… (WIdO Das WIdO (Wissenschaftliches Institut der AOK) liefert als Forschungs- und Beratungsinstitut der… ) unter allen gesetzlich Krankenversicherten im Vorfeld des diesjährigen ‚Tages der Krebsvorsorge‘ am 28. November hervor. Danach wurden im Jahr 2023 Koloskopien zur Darmkrebsvorsorge, das Mammographie-Screening zur Früherkennung Im Rahmen der Prävention dienen Maßnahmen der Früherkennung dazu, Krankheiten bereits im Frühstadium… von Brustkrebs sowie die Früherkennung von Prostatakrebs gegenüber dem Vergleichsjahr 2019 vor der Pandemie von gesetzlich Versicherten wieder deutlich mehr genutzt. „Die steigenden Zahlen im vergangenen Jahr sind erfreulich. Scheinbar haben die vielen Hinweise gefruchtet und die Menschen motiviert, die Chance der Krebsvorsorge wieder stärker zu nutzen“, sagt Tom Ackermann, Vorstandsvorsitzender der AOK NordWest.
„Scheinbar haben die vielen Hinweise gefruchtet und die Menschen motiviert, die Chance der Krebsvorsorge wieder stärker zu nutzen.“
Vorstandsvorsitzender der AOK NordWest
Steigerungspotenzial trotz positiver Entwicklung
Im Vergleich zum Jahr 2019 war in 2023 bei der Teilnahme an Koloskopien zur Darmkrebsvorsorge ein Plus von 17,5 Prozent, am Mammographie-Screening von 5,4 Prozent sowie an Untersuchungen zur Früherkennung von Prostatakrebs von 4,5 Prozent zu verzeichnen. „Trotz des positiven Trends gibt es bei sämtlichen Krebsvorsorgeuntersuchungen noch erhebliches Steigerungspotenzial. Deshalb gilt weiterhin der Appell, bei diesem Thema nicht nachlässig zu werden“, so Ackermann. Lediglich bei der Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs mit einem Minus von 0,7 Prozent und beim Hautkrebs-Screening (minus 5,1 Prozent) lagen die Teilnahmeraten noch leicht unter dem Niveau vor der Corona-Pandemie.
Chance der Früherkennung nutzen
„Es ist sehr erfreulich, dass immer mehr Menschen die Vorsorgemaßnahmen wahrnehmen, doch es gibt noch viel Potenzial nach oben“, sagt PD Dr. med. Katharina C. Kähler, erste Vorsitzende der Schleswig-Holsteinischen Krebsgesellschaft e.V. und Leiterin des Hautkrebszentrums am UKSH, Campus Kiel. „Wir möchten die Menschen über die verfügbaren Screening-Programme zur Früherkennung aufklären und sie motivieren, rechtzeitig und regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung zu gehen. Daher unterstützen wir auch den ‚Tag der Krebsvorsorge‘ von der AOK und der Deutschen Krebsgesellschaft. Denn eines ist klar: Umso früher die Krebserkrankung erkannt wird, desto besser stehen die Behandlungschancen.“
Geringe Teilnahme beim Hautkrebs-Screening
Die Initiatoren stellen zum diesjährigen ‚Tag der Krebsvorsorge‘ am 28. November das Hautkrebs-Screening in den Mittelpunkt. Denn bei der Früherkennung von Hautkrebs sind die Teilnahmequoten weiterhin unter dem Niveau vor der Pandemie. Nach einer zusätzlichen Auswertung der AOK NordWest gingen im vergangenen Jahr nur 11,3 Prozent der AOK-Versicherten im nördlichsten Bundesland zur ärztlichen Früherkennung von Hautkrebserkrankungen. Der Anteil der Frauen lag mit 56 Prozent höher als der der Männer (44 Prozent).
Große regionale Unterschiede bei Teilnahme am Hautkrebs-Screening
Zudem zeigen sich bei der Teilnahme am Hautkrebs-Screening deutliche regionale Unterschiede in Schleswig-Holstein. Eine Analyse der Inanspruchnahmeraten in den Kreisen und kreisfreien Städte für 2023 ergab, dass die höchsten Teilnahmequoten im Kreis Dithmarschen mit 14,8 Prozent, Kreis Steinburg (14,6 Prozent) und Kreis Pinneberg (14,2 Prozent) zu finden waren. Die niedrigsten Quoten gab es in Lübeck (10,9 Prozent), Kiel (10,8 Prozent) und Flensburg (9,2 Prozent).
forsa-Umfrage zeigt große Unkenntnis
Eine repräsentative forsa-Umfrage aus April 2024 im Auftrag der AOK NordWest beleuchtet die Gründe für die geringe Teilnahme am Hautkrebs-Screening. Anspruchsberechtige Befragte ab 35 Jahren, die bislang nach eigenen Angaben noch nicht an der Früherkennungsuntersuchung teilgenommen hatten, wurden nach den Gründen dafür gefragt. Etwa ein Fünftel der Befragten (22 Prozent) gab Unkenntnis an. Ebenfalls jeder Fünfte (21 Prozent) verwies auf lange Wartezeiten oder Unsicherheit hinsichtlich der Anspruchsberechtigung (20 Prozent). Bemerkenswert ist vor allem auch, dass etwa jeder Sechste (17 Prozent) das Screening nicht für notwendig hielt. 17 Prozent gaben an, keine Zeit für diese Untersuchung zu haben. „Die Ergebnisse machen deutlich, dass bei diesem Thema weiterhin viel Aufklärungsarbeit notwendig ist“, betont Ackermann.
Gesetzlich Versicherte ab 35 Jahren können das Hautkrebs-Screening gegen Vorlage ihrer Gesundheitskarte alle zwei Jahre beim Haus- oder Hautarzt durchführen lassen. Die AOK NordWest bietet ihren Versicherten als Mehrleistung das Hautkrebs-Screening bereits ab 20 Jahren an.
‚Tag der Krebsvorsorge‘ jährlich am 28. November
Der ‚Tag der Krebsvorsorge‘, der jährlich am 28. November stattfindet, ist 2022 von der AOK gemeinsam mit der Deutschen Krebsgesellschaft ins Leben gerufen worden. Ziel ist es, die Aufmerksamkeit für das Thema wieder zu erhöhen und die Teilnahme an den vorgesehenen Untersuchungen zu fördern. In diesem Jahr bietet die AOK aus diesem Anlass unter anderem interaktiv gestaltete Informationen zum Hautkrebs-Check nach der sogenannten ‚ABCDE‘-Regel im Internet auf aok.de an. Zudem ist eine aktualisierte Version des ‚Vorsorg-O-Mat‘ online. Hier können sich Nutzerinnen und Nutzer nach Eingabe individueller Informationen wie Alter und Geschlecht über die anstehenden Früherkennungsuntersuchungen informieren. Alle Informationen zum Tag der Krebsvorsorge und zum ‚Vorsorg-O-Mat‘ unter www.aok.de/tagderkrebsvorsorge.
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Foto: Krebsvorsorge in Schleswig-Holstein
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