Pressemitteilung

Krebs-Früherkennung wird in Westfalen-Lippe wieder mehr genutzt

21.11.2024 AOK NordWest 4 Min. Lesedauer

Große regionale Unterschiede bei Teilnahme am Hautkrebs-Screening

Seitenansicht einer Frau, die von einer Assistentin bei der Mammogramm-Röntgen-Untersuchung positioniert wird.
Die Menschen in Westfalen-Lippe nutzten in 2023 erstmalig nach der Corona-Pandemie wieder stärker die wichtigen Krebsfrüherkennungsuntersuchungen.

Dortmund. Die Inanspruchnahme der Krebs-Früherkennungsuntersuchungen ist in Westfalen-Lippe nach der Corona-Pandemie wieder angestiegen. Das geht aus einer aktuellen Auswertung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… (WIdO Das WIdO (Wissenschaftliches Institut der AOK) liefert als Forschungs- und Beratungsinstitut der… ) unter allen gesetzlich Krankenversicherten im Vorfeld des diesjährigen ‚Tages der Krebsvorsorge‘ am 28. November hervor. Danach wurden im Jahr 2023 Koloskopien zur Darmkrebsvorsorge, das Mammographie-Screening zur Früherkennung Im Rahmen der Prävention dienen Maßnahmen der Früherkennung dazu, Krankheiten bereits im Frühstadium… von Brustkrebs sowie die Früherkennung von Prostatakrebs gegenüber dem Vergleichsjahr 2019 vor der Pandemie von gesetzlich Versicherten wieder deutlich mehr genutzt. „Trotz des positiven Trends gibt es bei sämtlichen Krebsvorsorgeuntersuchungen noch erhebliches Steigerungspotenzial. Deshalb gilt weiterhin der Appell, bei diesem Thema nicht nachlässig zu werden und die Chance der Krebsvorsorge unbedingt zu nutzen“, sagt Tom Ackermann, Vorstandsvorsitzender der AOK NordWest.

„Trotz des positiven Trends gibt es bei sämtlichen Krebsvorsorgeuntersuchungen noch erhebliches Steigerungspotenzial.“

Tom Ackermann

Vorstandsvorsitzender der AOK NordWest

Steigerungspotenzial trotz positiver Entwicklung

Im Vergleich zum Jahr 2019 war in 2023 bei der Teilnahme an Koloskopien zur Darmkrebsvorsorge ein Plus von 10,5 Prozent, am Mammographie-Screening von 7,1 Prozent sowie an Untersuchungen zur Früherkennung von Prostatakrebs von 4,3 Prozent zu verzeichnen. „Die steigenden Zahlen im vergangenen Jahr sind erfreulich. Scheinbar haben die vielen Hinweise gefruchtet und die Menschen motiviert, die Chance der Krebsvorsorge wieder zu nutzen“, so Ackermann. Lediglich bei der Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs mit einem Minus von 3,6 Prozent und beim Hautkrebs-Screening (minus 7,9 Prozent) lagen die Teilnahmeraten noch leicht unter dem Niveau vor der Corona-Pandemie. Auch die jüngsten Daten für das erste Quartal 2024 bestätigen das insgesamt positive Bild.

Chance der frühen Diagnostik nutzen

Auch Heike Heymann-Pfeiffer, Geschäftsführerin der Krebsgesellschaft NRW e.V., weist auf die Bedeutung der Krebs-Früherkennungsuntersuchungen hin: „Je früher Krebs entdeckt wird, desto besser sind in der Regel die Behandlungs- und Heilungschancen. Bei Früherkennungsuntersuchungen, wie der Darmspiegelung, können sogar Vorstufen gefunden werden, damit Krebs gar nicht erst entsteht. Ein guter Grund, regelmäßig zur Vorsorge Für die medizinische Vorsorge und die Rehabilitation gilt der Grundsatz ambulant vor stationär – das… zu gehen.“ Umfassende Informationen zur Krebsprävention bietet die Krebsgesellschaft NRW e.V. im Rahmen von fachärztlichen Vorträgen für Unternehmen und Vereine an.

Geringe Teilnahme beim Hautkrebs-Screening

Die Initiatoren stellen zum diesjährigen ‚Tag der Krebsvorsorge‘ am 28. November das Hautkrebs-Screening in den Mittelpunkt. Denn bei der Früherkennung von Hautkrebs sind die Teilnahmequoten weiterhin unter dem Niveau vor der Pandemie. Nach einer zusätzlichen Auswertung der AOK NordWest gingen im vergangenen Jahr nur 13,1 Prozent der AOK-Versicherten in Westfalen-Lippe zur ärztlichen Früherkennung von Hautkrebserkrankungen. Der Anteil der Frauen lag mit 55 Prozent höher als der der Männer (45 Prozent).

Große regionale Unterschiede bei Teilnahme am Hautkrebs-Screening

Zudem zeigen sich bei der Teilnahme am Hautkrebs-Screening deutliche regionale Unterschiede in Westfalen-Lippe. Eine Analyse der Inanspruchnahmeraten in den Kreisen und kreisfreien Städte für 2023 ergab, dass die höchsten Teilnahmequoten in Dortmund mit 18,9 Prozent, Hagen (17,0 Prozent) und Hamm (15,5 Prozent) zu finden waren. Die niedrigsten Quoten gab es in Bielefeld (10,7 Prozent), Kreis Siegen-Wittgenstein (10,6 Prozent) und Münster (9,4 Prozent).

forsa-Umfrage zeigt große Unkenntnis

Eine repräsentative forsa-Umfrage aus April 2024 im Auftrag der AOK NordWest beleuchtet die Gründe für die geringe Teilnahme am Hautkrebs-Screening. Anspruchsberechtige Befragte ab 35 Jahren, die bislang nach eigenen Angaben noch nicht an der Früherkennungsuntersuchung teilgenommen hatten, wurden nach den Gründen dafür gefragt. Etwa ein Viertel der Befragten (28 Prozent) gab Unkenntnis an. Jeder Sechste (16 Prozent) verwies auf lange Wartezeiten oder Unsicherheit hinsichtlich der Anspruchsberechtigung (17 Prozent). Bemerkenswert ist vor allem auch, dass etwa jeder Vierte (28 Prozent) das Screening nicht für notwendig hielt. 15 Prozent gaben an, keine Zeit für diese Untersuchung zu haben. „Die Ergebnisse machen deutlich, dass bei diesem Thema weiterhin viel Aufklärungsarbeit notwendig ist“, betont Ackermann.Gesetzlich Versicherte ab 35 Jahren können das Hautkrebs-Screening gegen Vorlage ihrer Gesundheitskarte alle zwei Jahre beim Haus- oder Hautarzt durchführen lassen. Die AOK NordWest bietet ihren Versicherten als Mehrleistung das Hautkrebs-Screening bereits ab 20 Jahren an.

‚Tag der Krebsvorsorge‘ jährlich am 28. November

Logo 'Tag der Krebsvorsorge am 28.11.'.

Der ‚Tag der Krebsvorsorge‘, der jährlich am 28. November stattfindet, ist 2022 von der AOK gemeinsam mit der Deutschen Krebsgesellschaft ins Leben gerufen worden. Ziel ist es, die Aufmerksamkeit für das Thema wieder zu erhöhen und die Teilnahme an den vorgesehenen Untersuchungen zu fördern. In diesem Jahr bietet die AOK aus diesem Anlass unter anderem interaktiv gestaltete Informationen zum Hautkrebs-Check nach der sogenannten ‚ABCDE‘-Regel im Internet unter aok.de an. Zudem ist eine aktualisierte Version des ‚Vorsorg-O-Mat‘ online. Hier können sich Nutzerinnen und Nutzer nach Eingabe individueller Informationen wie Alter und Geschlecht über die anstehenden Früherkennungsuntersuchungen informieren. Informationsfilme zum Ablauf und Nutzen der einzelnen Früherkennungsuntersuchungen ergänzen das Angebot.

Alle Informationen zum Tag der Krebsvorsorge und zum ‚Vorsorg-O-Mat‘ unter www.aok.de/tagderkrebsvorsorge.

Entwicklung der Teilnahme an der Krebs-Früherkennung von allen gesetzlich Krankenversicherten in Westfalen-Lippe im Vergleich zum Referenzjahr 2019

  2020 2021 2022 2023
Früherkennung Gebärmutterhalskrebs    -6,3%   -8,4%     -8,1%     -3,6%
Früherkennung Prostatakrebs -9,9%   -4,4%        -2,3%  +4,3%
Hautkrebs-Screening   -22,7%  - 12,3%  -11,3% -7,9%
Koloskopien des Darmkrebs-Screenings +0,6%  +0,4%    +2,3%   +10,5%
Mammographie-Screening -7,4%     +5,1%   +4,2%   +7,1%

Quelle: Früherkennungsmonitor 2024 des WIdO

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Jens Kuschel

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