Wieder mehr Menschen in Schleswig-Holstein gehen zur Krebs-Früherkennung
Umfrage zum ‚Tag der Krebsvorsorge‘: 52 Prozent haben Angst, dass bei der Vorsorge Krebs entdeckt wird
Kiel. In Schleswig-Holstein lässt sich wieder ein positiver Trend bei der Inanspruchnahme der Krebs-Früherkennungsuntersuchungen erkennen. Das geht aus einer aktuellen Auswertung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) hervor. Danach ist die Teilnahme an der Krebsvorsorge nach starken Rückgängen in der Corona-Pandemie bei den gesetzlich Krankenversicherten im ersten Quartal 2023 wieder angestiegen. Besonders deutlich wird dies beim Darmkrebs- und Mammographie-Screening. Das bestätigt auch eine aktuelle Umfrage, nach der 57 Prozent der Befragten in Schleswig-Holstein angeben, wieder regelmäßig zur Krebsvorsorge zu gehen. Dennoch ist viel Luft nach oben: Darauf weisen die AOK NordWest und die Schleswig-Holsteinische Krebsgesellschaft aus Anlass des jährlichen ‚Tages der Krebsvorsorge‘ am 28. November hin. „Die positive Entwicklung ist erfreulich und macht Hoffnung, dass sich die Zahlen wieder normalisieren werden. Denn es gilt: Je früher Krebs oder Krebsvorstufen entdeckt werden, desto besser sind die Heilungsaussichten. Deshalb gilt weiterhin der Appell, bei diesem Thema nicht nachlässig zu werden und die Früherkennungstermine wahrzunehmen“, sagt AOK-Vorstandschef Tom Ackermann.
„Die positive Entwicklung ist erfreulich und macht Hoffnung, dass sich die Zahlen wieder normalisieren werden“
Vorstandsvorsitzender der AOK NordWest
Vorsorgetermine wahrnehmen
Auch Vanessa Boy, Geschäftsführerin der Schleswig-Holsteinischen Krebsgesellschaft, begrüßt den positiven Trend. Sie weist aber auch darauf hin, dass es immer noch Nachholbedarf wegen versäumter Untersuchungen in der Pandemie und generell große Lücken bei der regelmäßigen Inanspruchnahme der Krebsvorsorge gibt. „Wir unterstützen den ‚Tag der Krebsvorsorge‘ von AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… und der Deutschen Krebsgesellschaft. Gemeinsam möchten wir die Menschen in Schleswig-Holstein motivieren, sich mit dem Thema Krebs-Früherkennung Im Rahmen der Prävention dienen Maßnahmen der Früherkennung dazu, Krankheiten bereits im Frühstadium… zu beschäftigen“, so Boy. Ziel am ‚Tag der Krebsvorsorge‘ am 28. November sei es, die Aufmerksamkeit für das Thema wieder zu erhöhen und die Teilnahme an den vorgesehenen Untersuchungen zu fördern.
Positiver Trend bei der Krebsvorsorge in 2023
Die Teilnahmeraten an den Krebs-Früherkennungsuntersuchungen sind nach starken Rückgängen in den Coronajahren bei den gesetzlich Krankenversicherten im ersten Quartal 2023 wieder angestiegen. Die Detail-Ergebnisse der WIdO Das WIdO (Wissenschaftliches Institut der AOK) liefert als Forschungs- und Beratungsinstitut der… -Auswertung zeigen bei den Koloskopien im Rahmen des Darmkrebs-Screenings einen deutlichen Anstieg von 31,4 Prozent gegenüber dem 1. Quartal 2019. Allerdings dürfte der Anstieg auch damit zu tun haben, dass Männer die Untersuchung seit 2020 schon ab 50 Jahren in Anspruch nehmen dürfen. Beim Mammographie-Screening lag das Ergebnis 11,1 Prozent über dem Wert des 1. Quartals 2019, bei der Prostatakrebs-Früherkennung waren es 3,5 Prozent mehr. Bei der Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs war noch ein Rückgang von zwei Prozent gegenüber dem 1. Quartal 2019 zu verzeichnen. Einen Sondereffekt gab es beim Hautkrebs-Screening: Hier ist der Rückgang von 15,4 Prozent gegenüber dem Vergleichsjahr 2019 nach Einschätzung des WIdO hauptsächlich auf Änderungen des Untersuchungsintervalls bei der Allgemeinen Gesundheitsuntersuchung von zwei auf drei Jahre zurückzuführen.
Befragung zum ‚Tag der Krebsvorsorge‘
Eine aktuelle Online-Befragung aus November 2023 des Meinungsforschungsinstitutes Civey, die die AOK in Auftrag gegeben hat, zeigt, dass ein überwiegender Teil der Menschen in Schleswig-Holstein dem Thema Krebsvorsorge sehr offen gegenübersteht. So stimmen 57 Prozent der Befragten der Aussage zu, dass sie regelmäßig zu Krebsvorsorgeuntersuchungen gehen. Nur knapp jede vierte befragte Person (23 Prozent) gab an, sich nicht für das Thema Krebsvorsorge zu interessieren. Auch mögliche Ängste und Bedenken, die an der Teilnahme hindern könnten, waren Thema der Befragung: 27 Prozent der Befragten stimmten der Aussage zu, sie hätten Bedenken, dass Krebsvorsorgeuntersuchungen unangenehm und schmerzhaft sein könnten. Etwas mehr als die Hälfte der Befragten (52 Prozent) erklärte, Angst zu haben, dass bei einer Krebsvorsorgeuntersuchung tatsächlich Krebs entdeckt wird.
Mehr Aufklärung zur Krebs-Früherkennung
„Nach vielen verpassten Früherkennungsuntersuchungen in der Pandemie holen jetzt offenbar viele Versicherte das Versäumte nach und machen wieder Termine zur Krebsvorsorge“, sagt Ackermann. „Dies wollen wir gemeinsam mit der Schleswig-Holsteinischen Krebsgesellschaft durch gezielte Informationen unterstützen.“ So bietet die AOK auf ihrer Homepage zum ‚Tag der Krebsvorsorge‘ den ‚Vorsorg-O-Mat‘ an, der die wichtigsten Fragen zur Krebsvorsorge beantwortet und Nutzerinnen und Nutzer nach Eingabe individueller Informationen wie Alter und Geschlecht über die anstehenden Früherkennungsuntersuchungen informiert. Alle Informationen zum ‚Tag der Krebsvorsorge‘ und zum ‚Vorsorg-O-Mat‘ unter www.aok.de/tagderkrebsvorsorge.
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