Nach Anhebung der Mindestmenge: Mehr Speiseröhren-OPs in geeigneten Kliniken
Aktueller Qualitätsmonitor für Westfalen-Lippe zeigt wenig Fortschritte bei Herzinfarkt- und Brustkrebs-Operationen

Dortmund. Erfreuliche Entwicklung für betroffene Patientinnen und Patienten: Bei komplexen Operationen an der Speiseröhre hat es durch die Anhebung der Mindestmenge von zehn auf 26 Eingriffe im Jahr 2023 in Westfalen-Lippe eine deutliche Konzentration der Leistungen auf weniger Klinik-Standorte mit höheren Fallzahlen gegeben. Das machen heute aktualisierte Daten im Online-Portal ‚Qualitätsmonitor‘ des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) transparent. Während im Jahr 2022 noch 32 Prozent der Fälle in Kliniken mit weniger als 26 Eingriffen pro Jahr behandelt wurden, waren es im Jahr der Mindestmengen-Anhebung 2023 nur noch 24 Prozent. „Das ist eine erfreuliche Entwicklung und bestätigt den positiven Trend. Trotzdem wird immer noch etwa jede vierte Speiseröhren-OP in Westfalen-Lippe in Kliniken unterhalb der Mindestmenge durchgeführt“, sagt AOK-Vorstandsvorsitzender Tom Ackermann. Dies sei jedoch durch Ausnahme- und Übergangsregelungen zu erklären, die im Einzelfall auch fallzahlschwächeren Kliniken auf Basis einer positiven Prognose die Operationen erlauben.
„Noch etwa jede vierte Speiseröhren-OP in Westfalen-Lippe wird in Kliniken unterhalb der Mindestmenge durchgeführt.“

Vorstandsvorsitzender der AOK NordWest
Stagnation bei Steuerung von Herzinfarkten in geeignete Kliniken
Für alle sechs im WIdO Das WIdO (Wissenschaftliches Institut der AOK) liefert als Forschungs- und Beratungsinstitut der… -Qualitätsmonitor abgebildeten Indikationen sind heute die Kennzahlen und Daten für das Jahr 2023 ergänzt worden. Die Entwicklung zeigt sich je nach Indikation unterschiedlich. So ist bei den Herzinfarkt-Behandlungen in Kliniken ohne Herzkatheterlabor (HKL) nach einem positiven Trend in den letzten Jahren nun eine gewisse Stagnation sichtbar: Der Anteil der Patientinnen und Patienten mit einem Herzinfarkt, die in einer Klinik ohne HKL-Verfügbarkeit behandelt wurden, lag in Westfalen-Lippe sowohl 2022 als auch 2023 relativ konstant bei fünf Prozent. „Wir verzeichnen für 2023 insgesamt 985 Herzinfarkt-Fälle ohne leitliniengerechte Versorgung. Damit können wir nicht zufrieden sein, zumal wir Kliniken mit unklaren Angaben zum Herzkatheterlabor oder ohne Rund-um-die-Uhr-Versorgung hier noch gar nicht eingerechnet haben. Hier erhoffen wir uns eine deutliche Reduzierung dieser Fehlversorgungsrate“, so AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… -Chef Ackermann.
Mehr als zehn Prozent der Brustkrebs-Patientinnen nicht in zertifizierten Kliniken operiert
Auch bei der operativen Behandlung von Brustkrebs in Krankenhäusern, die als Brustkrebszentrum zertifiziert sind, zeigt der Qualitätsmonitor nach einem positiven Trend in den letzten Jahren zuletzt kaum noch Bewegung: Weiterhin werden in Westfalen-Lippe mehr als zehn Prozent der Patientinnen mit Brustkrebs in nicht-zertifizierten Kliniken operiert. Im Jahr 2023 waren es 770 von 7.456 Fällen. „Die stufenweise Einführung und jährliche Anhebung der Mindestmenge für Brustkrebs-Operationen auf 100 Fälle im Jahr 2025 ist sicherlich ein Fortschritt und wird die Konzentration der Versorgung fördern. Allerdings sollte der Fokus der Politik noch mehr auf einer Zentralisierung der Behandlungen in zertifizierten Kliniken liegen, die neben der Mindestmenge viele weitere Struktur- und Prozesskriterien erfüllen. Die Behandlung in diesen Zentren bietet laut Studienlage klare Überlebensvorteile für die betroffenen Patientinnen“, betont Ackermann. Es wird daher begrüßt, dass nach der NRW-Krankenhaus Krankenhäuser sind Einrichtungen der stationären Versorgung, deren Kern die Akut- beziehungsweise… -Reform die Qualitätsvorgabe Zertifizierung als Brustzentrum für die Leistungsgruppe Senologie eingeführt wurde. Eine Übernahme dieser Verordnung Einige Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung bedürfen einer schriftlichen Anweisung durch… in die auf Bundesebene vorgesehene Leistungsgruppe für Brustkrebsoperationen wäre wichtig.
Qualitätsmonitor macht Qualität der Krankenhausversorgung transparent
Das Onlineportal ‚Qualitätsmonitor‘ des WIdO macht Struktur- und Qualitätsunterschiede in der stationären Versorgung transparent. Es ermöglicht Auswertungen nach verschiedenen Qualitäts- und Strukturindikatoren zu den Indikationen Herzinfarkt, Brustkrebs, Lungenkrebs, Versorgung von Schenkelhalsbrüchen sowie zu komplexen chirurgischen Eingriffen an der Bauchspeicheldrüse und der Speiseröhre. Zudem bietet des Portal Zeitreihen zur Darstellung der Entwicklung bei verschiedenen Qualitätsthemen, regionale Vergleiche zwischen den Bundesländern und Daten zu einzelnen Kliniken. Die Nutzerinnen und Nutzer haben die Möglichkeit, die Qualitätskennzahlen in Karten oder Diagrammen zu visualisieren und herunterzuladen. Die Daten im Qualitätsmonitor werden jährlich aktualisiert. Mehr Infos: http://www.qualitaetsmonitor.de
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Foto: WIdO-Qualitätsmonitor für Westfalen-Lippe
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