Mindestmengen im Krankenhaus: Mehr Qualität bei Brustkrebs-Operationen in Schleswig-Holstein
Neuer Qualitätsmonitor zeigt Fortschritte bei Steuerung in geeignete Kliniken

Kiel. Die operative Behandlung von Brustkrebs-Patientinnen in Schleswig-Holstein erfolgt zunehmend in Krankenhäusern, die als Brustkrebszentrum zertifiziert sind. Das machen heute aktualisierte Daten im Online-Portal ‚Qualitätsmonitor‘ des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) transparent. Danach wurden im Jahr 2023 von den 2.504 Brustkrebsoperationen nur noch 13 Prozent (332 Fälle) in nicht zertifizierten Kliniken behandelt. „Das ist eine erfreuliche Entwicklung und bestätigt den positiven Trend auf dem Weg zu einer bestmöglichen operativen Versorgung der betroffenen Patientinnen“, sagt AOK-Vorstandsvorsitzender Tom Ackermann. Dennoch sei hier wie auch bei vielen weiteren Operationen hinsichtlich der Behandlungsqualität noch viel Luft nach oben, wie aus dem ‚Qualitätsmonitor‘ mit den entsprechenden Mindestmengen-Transparenzkarten für insgesamt sechs Indikationen hervorgeht.
„Die Behandlung in zertifizierten Brustkrebszentren bietet laut Studienlage klare Überlebensvorteile für die betroffenen Patientinnen.“

Vorstandsvorsitzender der AOK NordWest
Behandlungen in Brustkrebszentren bieten klare Überlebensvorteile
Die stufenweise Einführung und jährliche Anhebung der Mindestmenge für Brustkrebs-Operationen auf 100 Fälle im Jahr 2025 ist nach Auffassung von AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… -Chef Ackermann ein Fortschritt und wird die Konzentration der Versorgung fördern. Allerdings sollte der Fokus der Politik noch mehr auf einer Zentralisierung der Behandlungen in zertifizierten Kliniken liegen, die neben der Mindestmenge viele weitere Struktur- und Prozesskriterien erfüllen. „Die Behandlung in diesen Zentren bietet laut Studienlage klare Überlebensvorteile für die betroffenen Patientinnen“, betont Ackermann.
Stagnation bei Steuerung von Herzinfarkten in geeignete Kliniken
Bei den Herzinfarkt-Behandlungen in Kliniken ohne Herzkatheterlabor (HKL) ist in Schleswig-Holstein nach einem positiven Trend auf hohem Niveau in den letzten Jahren nun eine gewisse Stagnation sichtbar: Der Anteil der Patientinnen und Patienten mit einem Herzinfarkt, die in einer Klinik ohne HKL-Verfügbarkeit behandelt wurden, lag in Schleswig-Holstein sowohl 2022 als auch 2023 zwischen zwei und drei Prozent. „Damit verzeichnen wir im Jahr 2023 im Norden insgesamt immer noch 212 Herzinfarkt-Fälle ohne leitliniengerechte Versorgung. Damit können wir nicht zufrieden sein, zumal wir Kliniken mit unklaren Angaben zum Herzkatheterlabor oder ohne Rund-um-die-Uhr-Versorgung hier noch gar nicht eingerechnet haben. Hier erwarten wir eine deutliche Reduzierung dieser Fehlversorgungsrate“, sagt AOK-Chef Ackermann. Deshalb ist es wichtig, an der bereits eingeleiteten Krankenhausreform auf der Bundesebene festzuhalten und auch die Krankenhausplanung Die Planung von Krankenhäusern steht in der Verantwortung der Bundesländer, die damit die… in Schleswig-Holstein anzupassen. Ziel muss sein, die Versorgungsqualität für die Patientinnen und Patienten durch einen höheren Spezialisierungsgrad zu verbessern“, so Ackermann.
Qualitätsmonitor macht Qualität der Krankenhausversorgung transparent
Das Onlineportal ‚Qualitätsmonitor‘ des WIdO Das WIdO (Wissenschaftliches Institut der AOK) liefert als Forschungs- und Beratungsinstitut der… macht Struktur- und Qualitätsunterschiede in der stationären Versorgung transparent. Es ermöglicht Auswertungen nach verschiedenen Qualitäts- und Strukturindikatoren zu den Indikationen Herzinfarkt, Brustkrebs, Lungenkrebs, Versorgung von Schenkelhalsbrüchen sowie zu komplexen chirurgischen Eingriffen an der Bauchspeicheldrüse und der Speiseröhre. Zudem bietet des Portal Zeitreihen zur Darstellung der Entwicklung bei verschiedenen Qualitätsthemen, regionale Vergleiche zwischen den Bundesländern und Daten zu einzelnen Kliniken. Die Nutzerinnen und Nutzer haben die Möglichkeit, die Qualitätskennzahlen in Karten oder Diagrammen zu visualisieren und herunterzuladen. Die Daten im Qualitätsmonitor werden jährlich aktualisiert. Mehr Infos: http://www.qualitaetsmonitor.de
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Foto: WIdO-Qualitätsmonitor für Schleswig-Holstein
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