Norovirus-Infektionen in Nordrhein-Westfalen weiter im Aufwärtstrend
Infektionszahlen steigen aktuell stark an
Dortmund. Der Aufwärtstrend bei den Norovirus-Infektionen in Nordrhein-Westfalen setzt sich auch im Jahr 2024 fort. Das teilte heute die AOK NordWest auf Basis aktueller Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Berlin mit. Danach wurden im Jahr 2024 in NRW insgesamt 16.062 Fälle gemeldet, davon 8.621 Fälle in Westfalen-Lippe. Im Vorjahr waren es 10.893 Fälle in NRW, davon 5.889 Fälle in Westfalen-Lippe. Damit wurde im vergangenen Jahr sogar das Vor-Corona-Niveau im Jahr 2019 überschritten (15.617 Fälle in NRW und 7.943 Fälle in Westfalen-Lippe). Die steigende Tendenz setzt sich auch im Jahr 2025 fort: So wurden allein in den ersten fünf Wochen in NRW 3.115 Fälle gemeldet, davon 1.622 Fälle in Westfalen-Lippe. Im Vergleichszeitraum 2024 waren es 2.330 Fälle, davon 1.193 in Westfalen-Lippe. „Da es keine Impfung gegen Noroviren gibt, ist es umso wichtiger, bestimmte Hygieneregeln aus Zeiten der Corona-Pandemie wieder stärker zu beachten, die vor den Erregern schützen können“, sagt AOK-Chef Tom Ackermann.
„Da es keine Impfung gegen Noroviren gibt, sollten bestimmte Hygieneregeln aus Corona-Zeiten wieder stärker beachtet werden.“
Vorstandsvorsitzender der AOK NordWest
Gemeinschaftseinrichtungen besonders gefährdet
Noroviren sind hochansteckend und verbreiten sich rasend schnell. Besonders dort, wo viele Menschen zusammen sind, wie beispielsweise in Kindergärten, Altenheimen und Krankenhäusern. Besonders betroffen sind Kinder unter fünf Jahren und ältere Menschen. Über Stuhl und Erbrochenem scheiden die Erkrankten die Viren aus, die dann hauptsächlich über eine Schmierinfektion von Mensch zu Mensch oder verunreinigte Gegenstände übertragen werden. Im Rahmen eines schwallartigen Erbrechens können die Erreger auch über die Luft durch kleine Tröpfchen übertragen werden.
Flüssigkeitsverlust ausgleichen
Infektionen mit Noroviren können das ganze Jahr über auftreten, wobei ein saisonaler Höhepunkt häufig in den Monaten Oktober bis März zu beobachten ist. Noroviren sind für einen Großteil der nicht-bakteriellen Durchfallerkrankungen verantwortlich. Sie verursachen Übelkeit, Erbrechen und Durchfälle. Betroffene fühlen sich schwach und matt, haben oft Bauch-, Kopf- und Gliederschmerzen, gelegentlich leichtes Fieber. Dann heißt es: Bettruhe einhalten, viel trinken und sich mit Schonkost begnügen. Damit ist die Infektion nach ein bis zwei Tagen meistens überstanden. Kinder und Senioren können bei länger anhaltenden Durchfällen Kreislaufprobleme bekommen, weil sie über geringere Flüssigkeitsreserven verfügen.
Hände waschen schützt
Um niemanden anzustecken, sollten die Betroffenen deshalb bis zwei Tage nach Abklingen der Symptome möglichst abgeschirmt bleiben. Das heißt, Kontakte mit anderen Menschen auf ein Minimum reduzieren, eigene Handtücher und Hygieneartikel nutzen, wenn möglich auch eine eigene Toilette. Und: Kein Essen für andere zubereiten, weil die Erreger auch an Lebensmitteln haften bleiben können. Auch auf Türklinken, Toilettensitzen, Treppengeländern, Handtüchern, Wasserhähnen und sogar Kleidungsstücken bleiben sie viele Tage lang infektiös. Eine grundlegende Hygienemaßnahme ist, sich die Hände immer wieder zwischendurch gründlich mit Seife zu waschen und eventuell ein wirksames Desinfektionsmittel gegen Noroviren zu verwenden. Das RKI Das Robert Koch-Institut (RKI) ist ein Bundesinstitut im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für… empfiehlt Produkte in der Wirkkategorie ‚begrenzt viruzid PLUS‘.
Hygiene auch bei Lebensmitteln
Obst und Salat gründlich waschen, säubern und schälen. Bereits zubereitete warme Gerichte vor dem Verzehr gut erhitzen oder einmal aufkochen lassen. Benutztes Besteck und Geschirr mit heißem Wasser und Spülmittel abschrubben oder ein entsprechendes Programm für die Geschirrspülmaschine auswählen. Räume regelmäßig lüften und bei der Pflege Kann die häusliche Pflege nicht im erforderlichen Umfang erbracht werden, besteht Anspruch auf… eines Erkrankten sowie bei Reinigungsarbeiten Einmalhandschuhe und Einmaltücher verwenden. Benutzte Wäsche bei mindestens 60 Grad waschen.
Die Hygieneregeln sind auch dann noch zu beachten, wenn die Symptome bereits abgeklungen sind. Denn die Viren werden in der Regel noch bis zu 14 Tage nach einer akuten Erkrankung mit dem Stuhl ausgeschieden.
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Foto: Noroviren in Westfalen-Lippe
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