Pressemitteilung

Norovirus-Infektionen in Schleswig-Holstein wieder auf dem Vormarsch

19.02.2024 AOK NordWest 3 Min. Lesedauer

AOK rät dringend: Hygieneregeln beachten, um Verbreitung zu vermeiden

Foto zeigt eine Frau, die in einem WC auf dem Boden vor der Toilette sitzt und sich den Bauch hält.
Die Norovirus-Infektionszahlen sind in Schleswig Holstein in 2023 stark gestiegen. Dieser Trend ist auch aktuell ungebrochen. Noroviren verursachen Übelkeit, Erbrechen und heftige Durchfälle.

Kiel. Norovirus-Infektionen sind in Schleswig-Holstein wieder auf dem Vormarsch. Das teilte heute die AOK NordWest auf Basis aktueller Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Berlin mit. Danach wurden im Jahr 2023 im nördlichsten Bundesland insgesamt 1.302 Fälle gemeldet. Im Vorjahr waren es 959 Fälle. Die steigende Tendenz setzt sich auch in 2024 fort: So wurden allein in den ersten fünf Wochen 352 Fälle gemeldet. Im Vergleichszeitraum 2023 waren es nur 84. „Da es keine Impfung gegen Noroviren gibt, ist es umso wichtiger, bestimmte Hygieneregeln zu beachten, die vor den Erregern schützen können“, sagt AOK-Chef Tom Ackermann.

„Da es keine Impfung gegen Noroviren gibt, ist es umso wichtiger, bestimmte Hygieneregeln zu beachten.“

Tom Ackermann

Vorstandsvorsitzender der AOK NordWest

Corona-Pandemie mit positivem Nebeneffekt

Die Schutzmaßnahmen sowie die strengen Hygieneregeln in den beiden Corona-Jahren hatten einen positiven Nebeneffekt: Sie ließen die Infektionszahlen deutlich purzeln. So wurden in 2021 nur 704 Norovirus-Fälle gemeldet, in 2020 waren es sogar nur 664 Fälle. Vor der Pandemie im Jahr 2019 wurden hingegen über 1.800 Fälle registriert. „Die Corona-Pandemie hatte spürbare Auswirkungen auf das Infektionsgeschehen. Mit der Normalisierung des gesellschaftlichen Lebens hat sich die Situation deutlich verändert mit der Folge wieder steigender Fallzahlen“, so Ackermann.

Hochansteckende Magen-Darm-Erkrankung

Noroviren verursachen Übelkeit, Erbrechen und Durchfälle, sind hochansteckend und verbreiten sich rasend schnell. Besonders dort, wo viele Menschen zusammen sind, wie beispielsweise in Kindergärten, Altenheimen und Krankenhäusern. Besonders betroffen sind Kinder unter fünf Jahren und ältere Menschen.

Die Grafik zeigt die Novovirus-Infektionsfälle in Schleswig-Holstein von 2019 bis 2023 an.
In Schleswig-Holstein steigen die Norovirus-Fälle wieder rasant an.

Symptome der Norovirus-Infektion

Noroviren sind für einen Großteil der nicht-bakteriellen Durchfallerkrankungen verantwortlich. Die Infektion verläuft meist kurz und heftig: Sie beginnt plötzlich mit schwallartigem Erbrechen oder starkem Durchfall. Betroffene fühlen sich schwach und matt, haben oft Bauch-, Kopf- und Gliederschmerzen, gelegentlich leichtes Fieber. Dann heißt es: Bettruhe einhalten, viel trinken und sich mit Schonkost begnügen. Damit ist die Infektion nach ein bis zwei Tagen meistens überstanden. Kinder und Senioren können bei länger anhaltenden Durchfällen Kreislaufprobleme bekommen, weil sie über geringere Flüssigkeitsreserven verfügen.

Rasche Verbreitung

Über Stuhl und Erbrochenem scheiden die Erkrankten die Viren aus, die dann hauptsächlich über eine Schmierinfektion von Mensch zu Mensch oder verunreinigte Gegenstände übertragen werden. Im Rahmen eines schwallartigen Erbrechens können die Erreger auch über die Luft durch kleine Tröpfchen übertragen werden.

Hygieneregeln beachten

Um niemanden anzustecken, sollten die Betroffenen deshalb bis zwei Tage nach Abklingen der Symptome möglichst abgeschirmt bleiben. Das heißt, Kontakte mit anderen Menschen auf ein Minimum reduzieren, eigene Handtücher und Hygieneartikel nutzen, wenn möglich auch eine eigene Toilette. Und: Kein Essen für andere zubereiten, weil die Erreger auch an Lebensmitteln haften bleiben können. Auch auf Türklinken, Toilettensitzen, Treppengeländern, Handtüchern, Wasserhähnen und sogar Kleidungsstücken bleiben sie viele Tage lang infektiös. Eine grundlegende Hygienemaßnahme ist, sich die Hände immer wieder zwischendurch gründlich mit Seife zu waschen und eventuell ein wirksames Desinfektionsmittel gegen Noroviren zu verwenden. Das RKI Das Robert Koch-Institut (RKI) ist ein Bundesinstitut im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für… empfiehlt Produkte in der Wirkkategorie „begrenzt viruzid PLUS“, die auch vor Corona-Viren schützen.

Weitere Hinweise zur Hygiene: Obst und Salat gründlich waschen, säubern und schälen. Bereits zubereitete warme Gerichte vor dem Verzehr gut erhitzen oder einmal aufkochen lassen. Benutztes Besteck und Geschirr mit heißem Wasser und Spülmittel abschrubben oder ein entsprechendes Programm für die Geschirrspülmaschine auswählen. Räume regelmäßig lüften und bei der Pflege Kann die häusliche Pflege nicht im erforderlichen Umfang erbracht werden, besteht Anspruch auf… eines Erkrankten sowie bei Reinigungsarbeiten Einmalhandschuhe und Einmaltücher verwenden. Benutzte Wäsche bei mindestens 60 Grad waschen.

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Pressesprecher

Jens Kuschel

AOK NordWest