Pressemitteilung

Ein Modellprojekt macht die Runde – PINAH für Patientinnen und Patienten aller Krankenkassen

03.06.2024 AOK NordWest 4 Min. Lesedauer

Flexible Behandlung über alle Leistungsbereiche hinweg: voll-, teilstationär und ambulant

Das Foto zeigt eine Frau, auf einer Coach sitzend, im Gespräch mit einer ihr gegenübersitzenden männlichen Person, die sich dabei Notizen macht.
Das ganzheitliche Modellprojekt PINAH ermöglicht psychisch schwer erkrankten Patientinnen und Patienten in Westfalen-Lippe eine bedarfsgerechte und persönliche Versorgung.

Inhalte im Überblick

Bochum. Vor zehn Jahren startete im LWL-Universitätsklinikum Bochum für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatische Medizin und Präventivmedizin ein Modellprojekt, das mit stationsungebundenen Behandlungsleistungen psychisch schwer erkrankten Patient:innen eine bedarfsgerechte und persönliche Versorgung ermöglichen sollte: PINAH (Psychiatrie integrativ aus einer Hand) steht bis heute für ein ganzheitliches Behandlungsmodell, das eine flexible Behandlung über alle Therapie- und Leistungsbereiche hinweg in vollem Umfang zuhause wie in der Klinik zulässt. Neu hinzugekommen sind unter anderem digitale Angebote sowie das individuelle Coaching in spezifischen Lebenslagen. Seit 2023 profitieren hiervon Patient:innen aller Krankenkassen in Westfalen-Lippe.

„Mit PINAH sind wir nah an den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten und gehen flexibel und angemessen auf den jeweiligen Zustand der Erkrankung ein.“

Tom Ackermann

Vorstandsvorsitzender der AOK NordWest

Ausschlaggebend für die Einführung von PINAH im Jahr 2014 waren die klinischen Erfahrungen, dass bei der Behandlung von Patient:innen mit komplexen und schwierigen psychischen Störungen, mit vermehrten Krisen und Rückfällen und daraus resultierenden häufigen Krankenhausaufenthalten eine modernere und individuell angepasste Versorgung notwendig wurde. „Im Sinne der Betroffenen und ihrer Angehörigen, aber auch für uns als Versorger, musste eine neue Perspektive geschaffen werden“, so der Ärztliche Direktor Prof. Dr. Georg Juckel. „Diese sehen wir in einer Behandlung mit Nähe. Das heißt, nah an den Bedürfnissen der Patient:innen, indem wir flexibel und angemessen auf den jeweiligen Zustand der Erkrankung eingehen. Das heißt aber auch, wenn eine Behandlung aus verschiedenen Gründen hier im Klinikum nicht möglich ist, leisten wir Hausbesuche oder stellen in Absprache mit dem Behandlungsteam bei Bedarf ein individuelles auf den Patienten oder die Patientin ausgerichtetes digitales Programm bereit.“ Stellvertretend für die Krankenkassen Die 97 Krankenkassen (Stand: 26.01.22) in der gesetzlichen Krankenversicherung verteilen sich auf… ergänzt Dirk Ruiss, Leiter der vdek-Landesvertretung NRW: „Seit nunmehr zehn Jahren ist das Modellprojekt PINAH ein Erfolg. Das Ziel, die Behandlungsqualität der Patient:innen zu verbessern, ist auch heute noch genauso aktuell. Was sich geändert hat, sind die Möglichkeiten digitale Angebote und das individuelle Coaching in spezifischen Lebenslagen auszuweiten. Dies ist eine sinnvolle Ergänzung des Versorgungsangebots.“

In der wohnortnahen häuslichen Behandlung („Home Treatment“) kann neben dem klinischen Psychiater oder der Psychologin demnach auch die Ergotherapeutin und die Pflegefachkraft nach Hause kommen, um Gespräche und Übungen durchzuführen.

Ob zuhause oder auf dem Klinikgelände – die Behandlung erfolgt genauso intensiv wie im stationären Rahmen und so lange, wie PINAH-Patient:innen sie zur Genesung brauchen. In jedem Fall behalten sie gemeinsam mit ihrem festen klinischen Behandlungsteam unter oberärztlicher Leitung die Möglichkeit, jederzeit in eine stationäre oder teilstationäre Behandlung zu wechseln, etwa bei psychischen Krisen und Verschlechterungen des Befindens.

Ziel einer erfolgreichen PINAH-Behandlung ist es, die stabilisierten Patient:innen an niedergelassene Ärzte, Ärztinnen und Therapeut:innen zu vermitteln und damit einen Übergang zu einer klassischen ambulanten Weiterversorgung zu schaffen. „PINAH ist die Verbindung zwischen dem Krankenhausaufenthalt und der ambulanten Versorgung. Durch mehr Flexibilität beim Einsatz unserer hochwertigen Behandlungsangebote werden wir voll- oder teilstationäre Aufenthalte künftig auf schwere Fälle beschränken und häufige Wiederaufnahmen vermeiden können“, ist Georg Juckel überzeugt.

Info-Kasten:

2014 wurde das PINAH-Modellprojekt von der Techniker Krankenkasse (TK), der BARMER, dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) und dessen Bochumer Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum auf den Weg gebracht mit der Aufgabe, die ambulante Versorgung psychisch erkrankter Menschen zu stärken. Im Jahr 2018 traten die DAK-Gesundheit, die Kaufmännische Krankenkassen (KKH), die Handelskrankenkasse (hkk) sowie Hanseatische Krankenkasse (hek) hinzu. Darüber hinaus soll es als Pionierprojekt den Klinikbetrieb neue Organsationformen ermöglichen um den Weg in die Regelversorung zu ermöglichen. Von dem Modellprojekt profitieren Patient:innen mit Angststörungen, Depressionen, Psychosen bis hin zu Sucht- und Zwangserkrankungen. Das PINAH-Prinzip ist als eine neue Form „personalisierter Psychiatrie“ zu verstehen, demnach Patient:innen nach Bedarf voll-, teilstationär Kann die häusliche Pflege nicht im erforderlichen Umfang erbracht werden, besteht Anspruch auf… oder ambulant stundenweise in der Klinik behandelt werden können – ohne Bett mit einer dem jeweiligen Krankheitsstadium angepassten individuellen Therapie. Seit 2023 beteiligen sich die AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… NordWest, die ikk classic, die KNAPPSCHAFT Die Deutsche Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See fungiert als Renten-, Kranken- und… , die SVLFG sowie die viactiv Krankenkasse an dem Modellprojekt.

2 passende Downloads

  • Gemeinsame Pressemitteilung vom 03.06.2024 als PDF

    Format: PDF | 171 KB

  • Foto: PINAH für Patientinnen und Patienten aller Krankenkassen

    Format: JPG | 1 MB | 2200 × 1160 px

    Lizenz: Dieses Bild darf nur im Zusammenhang mit der nebenstehenden redaktionellen Berichterstattung und ausschließlich von Zeitungsredaktionen bzw. Verlags-/Medienhäuser für ihre Print-Publikationen (Veröffentlichung ist auf 500k Kopien begrenzt), Online-Plattformen und für ihre sozialen Medien genutzt werden. Bitte geben Sie immer die folgende Quelle (Copyright) an: AOK NordWest/Colourbox/hfr.

Pressesprecher

Jens Kuschel

AOK NordWest