Pressemitteilung

Post-Covid-Erkrankungen in Schleswig-Holstein: Mehr als 1.000 Beschäftigte betroffen

16.03.2023 AOK NordWest 3 Min. Lesedauer

Weniger betroffen, aber lange Ausfallzeiten

Eine Frau stützt erschöpft ihren Kopf auf der Hand ab.
In Schleswig-Holstein sind seit Pandemiebeginn mehr als 45.200 durchgängig erwerbstätige AOK-Versicherte mindestens einmal im Zusammenhang mit einer Covid-Erkrankung in ihrem Unternehmen ausgefallen.

Kiel. Seit Pandemiebeginn sind in Schleswig-Holstein mehr als 45.200 durchgängig erwerbstätige AOK-Versicherte mindestens einmal im Zusammenhang mit einer Covid-Erkrankung in ihrem Unternehmen ausgefallen. Davon waren bis Dezember 2022 insgesamt 1.050 Beschäftigte von einer Post-Covid-Erkrankung betroffen. Das geht aus einer aktuellen Auswertung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) hervor. Danach erreichten nach mehreren Auf- und Abwärtsbewegungen sowohl akute als auch Post-Covid-Erkrankungen im Frühjahr 2022 ihren vorläufigen Höhepunkt. „Im bisherigen Verlauf der Pandemie sind nur vergleichsweise wenige Beschäftigte wegen Post-Covid krankgeschrieben worden. Diese relativ wenigen Betroffenen haben aber lange AU-Zeiten von durchschnittlich 26 Tagen“, sagt AOK-Vorstandsvorsitzender Tom Ackermann. Post-Covid-Erkrankungen werden als Arbeitsunfähigkeit dokumentiert, wenn die Beschwerden länger als zwölf Wochen nach Beginn der Covid-Infektion vorhanden sind und nicht anderweitig erklärt werden können.

Ältere Beschäftigte länger von Arbeitsausfall durch Covid betroffen

Die AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… -Analysen zeigten zudem, dass die Arbeitsunfähigkeitsdauer von Beschäftigten, die von Covid-Erkrankungen betroffen sind, mit zunehmendem Alter deutlich ansteigt. Das gilt sowohl für Akut- als auch für Post-Covid-Erkrankungen. Während unter 30-Jährige Beschäftigte im Mittel 6,7 Tage aufgrund einer akuten und 16,3 Tage aufgrund einer Post-Covid-Erkrankung arbeitsunfähig geschrieben wurden, fielen Berufstätige ab 60 durchschnittlich 10,3 Tage beziehungsweise 38 Tage aus. Über alle Beschäftigten hinweg waren bei akuten Covid-Erkrankungen durchschnittlich 8,4 Ausfalltage zu verzeichnen, bei Post-Covid-Erkrankungen durchschnittlich 26,5 Tage.

Berufe in der Sozialverwaltung und pharmazeutisch-technische Assistenz mit am stärksten betroffen

Laut Analyse des WIdO Das WIdO (Wissenschaftliches Institut der AOK) liefert als Forschungs- und Beratungsinstitut der… waren Berufe in der Sozialverwaltung und -versicherung in Schleswig-Holstein im bisherigen Verlauf der Pandemie am stärksten von akuten Covid-Erkrankungen betroffen (30.502 Erkrankte je 100.000 Beschäftigte). Bei Post-Covid-Erkrankungen liegt diese Berufsgruppe mit 563 Erkrankten je 100.000 Beschäftigte jedoch auf dem zehnten Platz.

Den ersten Rang bei Post-Covid-Erkrankungen nehmen die Beschäftigten der Berufe in der Kinderbetreuung und -erziehung ein mit 1.035 Erkrankten je 100.000 Beschäftigte, gefolgt von den Berufen in der Altenpflege (844 Erkrankten je 100.000 Beschäftigte) und den Berufen in der Gesundheits- u. Krankenpflege (754 Erkrankten je 100.000 Beschäftigte.

Besonders viele Arbeitsausfälle wegen akuter Covid-Diagnosen gab es zudem in Berufen der pharmazeutisch-technischen Assistenz (30.099 Erkrankte je 100.000 Beschäftigte), unter Medizinischen Fachangestellten (29.677 Erkrankte je 100.000 Beschäftigte), Berufe in der Kinderbetreuung und -erziehung (28.155 Erkrankte je 100.000 Beschäftigte) und Berufe in der Physiotherapie (25.492 Erkrankte je 100.000 Beschäftigte). „Es fällt auf, dass die Berufsgruppen, die am stärksten von akuten Covid-Erkrankungen betroffen waren, in der Folge nicht unbedingt die meisten Post-Covid-Ausfälle zu verzeichnen hatten“, so Ackermann.

Hilfe für Betroffene

Mit dem „Long-COVID-Coach“ unterstützt wir Menschen, die von Long-COVID oder Post-COVID betroffen sind“, sagt Ackermann. Das Angebot ist für alle Interessierten unter www.aok.de/long-covid kostenfrei verfügbar und soll Patientinnen und Patienten, aber auch deren Angehörigen beim Umgang mit der Erkrankung helfen. Die Informationen im Long-COVID-Coach sind in Zusammenarbeit mit Expertinnen und Experten des Universitätsklinikums Heidelberg und der Rehaklinik Heidelberg-Königstuhl entwickelt worden. Darüber hinaus informiert der Long-COVID-Coach darüber, wo Betroffene Hilfe und eine bestmögliche Versorgung ihrer Erkrankung erhalten können.

2 passende Downloads

  • Pressemitteilung vom 16.03.2023 als PDF

    Format: PDF | 69 KB

  • Foto: Covid-Erkrankung

    Format: JPG | 161 KB | 3000 × 2000 px

    Lizenz: Dieses Angebot (Foto, MP3, PDF...) darf für private und kommerzielle nicht-werbliche Zwecke und in sozialen Medien genutzt werden. Bitte geben Sie die Quellenangabe an.

Pressesprecher

Jens Kuschel

AOK NordWest