Pressemitteilung

Sexuell übertragbare Infektionen in Westfalen-Lippe geringfügig gesunken

04.02.2025 AOK NordWest 3 Min. Lesedauer

Über 15.000 Behandlungsfälle in 2023. Frühzeitig erkannt, lassen sie sich gut behandeln

Ein Paar (Mann und Frau) tauscht Zärtlichkeiten unter der Bettdecke aus, unter der sie hervorschauen.
Die Anzahl der sexuell übertragbaren Infektionen (STI) in Westfalen-Lippe ist in 2023 geringfügig gesunken. Kondome können schützen.

Dortmund. Die Anzahl der sexuell übertragbaren Infektionen (STI) ist in Westfalen-Lippe im Jahr 2023 geringfügig gesunken. So waren insgesamt 15.224 Fälle zu verzeichnen und damit 1,6 Prozent weniger als im Jahr zuvor (15.473 Fälle). Im Jahr 2019 waren es noch 16.389 Fälle. Das teilte die AOK NordWest heute auf Basis einer aktuellen Auswertung mit. Aktuell ist eine gewisse Konstanz im Auftreten der STI zu verzeichnen. Deren weitere Ausbreitung bei intimen körperlichen Kontakten können durch Information und Prävention effektiv verhindert werden. „Bei Verdacht auf eine STI sollte auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht werden. Oft verursachen sexuell übertragbare Infektionen keine Beschwerden und bleiben deshalb unbehandelt. Wenn sie frühzeitig erkannt werden, sind sie in der Regel gut zu behandeln und in den meisten Fällen auch heilbar“, sagt Dr. med. Katja Schwarzenhölzer, Medizinerin bei der AOK NordWest.

„Liegt eine sexuell übertragbare Infektion vor, sollten möglichst auch die Sexualpartner auf eine Infektion untersucht und gegebenenfalls behandelt werden.“

Dr. med. Katja Schwarzenhölzer

Medizinerin bei der AOK NordWest

Altersabhängiges Auftreten von STI

Laut der AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… -Auswertung traten sexuell übertragbare Infektionen (STI) im Jahr 2023 am häufigsten im Alter zwischen 20 bis 44 Jahren auf. In der Altersgruppe der 20 bis 24-Jährigen treten die sexuell übertragbaren Infektionen noch häufiger bei den jungen Frauen auf als bei den gleichaltrigen Männern. Dies kann damit erklärt werden, dass die Infektionen bei Frauen häufiger und früher entdeckt werden, da sie eher die Frauenärztin oder den Frauenarzt aufsuchen. In der Altersgruppe der 30 bis 34-Jährigen überwiegt die STI dagegen bei den Männern. Eine deutliche Erkrankungsspitze ist dann in der Altersgruppe der 35 bis 39-Jährigen zu verzeichnen, bei der Frauen und Männern nahezu gleich stark von den STI betroffen sind. In den Altersgruppen von 45 bis 59 Jahren hält sich das Auftreten von STI auf einem mit 2022 vergleichbar erhöhten Niveau, bevor es in den älteren Altersgruppen weiter absinkt.

STI: Häufigkeiten, Anzeichen und Folgeschäden

Im Jahr 2023 wurden bei den STI am häufigsten die anogenitalen (venerischen) Warzen diagnostiziert, gefolgt von akuter Virushepatitis B und Herpes Simplex. Es folgen Chlamydien und Syphilis. Zu den häufigsten Anzeichen von STI gehören Ausfluss aus Harnröhre oder Scheide, genitale Geschwüre, Schwellungen der Leistengegend oder der Hoden, Juckreiz, Schmerzen beim Sex und Wasserlassen sowie Unterbauchschmerzen. „Sexuell übertragbare Infektionen können zum Teil zu schweren Folgeschäden führen. Eine Chlamydien-Infektion kann zum Beispiel die Ursache für Unfruchtbarkeit sein, Infektionen mit humanen Papillomviren (HPV) oder auch mit Hepatitis B können Krebserkrankungen zur Folge haben und eine nicht behandelte HIV-Infektion AIDS“, so Dr. Schwarzenhölzer.

Prävention verhindert Infektion

Zur Prävention Prävention bezeichnet gesundheitspolitische Strategien und Maßnahmen, die darauf abzielen,… der Ausbreitung sexuell übertragbarer Infektionen sei es daher wichtig, frühzeitig und gezielt über Infektionen und Übertragungswege zu informieren. „Kondome und Lecktücher bieten bei korrekter Anwendung einen guten Schutz vor einer Infektion. Liegt eine sexuell übertragbare Infektion vor, sollten möglichst auch die Sexualpartner auf eine Infektion untersucht und gegebenenfalls behandelt werden. Ungeschützter Geschlechtsverkehr mit häufig wechselnden Partnern erhöht das Risiko einer Infektion,“ sagt Dr. Schwarzenhölzer weiter.

HP-Viren sind auch Männersache

Ursache für die am häufigsten diagnostizierte STI der anogenitalen (venerischen) Warzen (Feigwarzen) sind bestimmte humane Papillomviren (HPV), die Niedrigrisikotypen. Andere HP-Viren (Hochrisikotypen) können sogar zu Zellveränderungen führen und langfristig verschiedene Krebsarten wie Gebärmutterhalskrebs verursachen. Doch das Thema ist damit keine reine Frauensache. Auch viele Männer und Jungen sind damit infiziert. Deshalb können sie nicht nur den Erreger übertragen, sondern auch selbst an einem HPV-bedingten Tumor erkranken. Daher gilt die Impfempfehlung gegen die HP-Viren der Ständigen Impfkommission (STIKO) sowohl für Mädchen als auch für Jungen im Alter von neun bis 14 Jahren.

Früherkennung und Impfung nutzen

In der Regel werden Jungen wie Mädchen zweimal in einem Abstand von sechs Monaten mit einer Spritze geimpft. Die Impfung sollte idealerweise vor dem ersten Sexualkontakt erfolgen. Für Mädchen und Jungen im Alter von neun bis 17 Jahren übernehmen die Krankenkassen Die 97 Krankenkassen (Stand: 26.01.22) in der gesetzlichen Krankenversicherung verteilen sich auf… die vollen Kosten der HPV-Impfung über die Krankenversichertenkarte Seit 1995 ersetzte die Krankenversichertenkarte, auch Chipkarte genannt, den bis dahin geltenden… . Bei Frauen und Männern ab 18 Jahren erstattet die AOK NordWest im Rahmen des 500-EUR-Gesundheitsbudgets 80 Prozent der Kosten der HPV-Impfung. Mehr Informationen zur Früherkennung Im Rahmen der Prävention dienen Maßnahmen der Früherkennung dazu, Krankheiten bereits im Frühstadium… gibt es im Internet unter ww.aok.de/nw, Rubrik Leistungen & Services und bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Die BZgA fördert durch praktische Gesundheitserziehung und -aufklärung das verantwortungsbewusste… (BZgA) unter www.liebesleben.de.

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Pressesprecher

Jens Kuschel

AOK NordWest