Pressemitteilung

Anzahl sexuell übertragbarer Krankheiten in Schleswig-Holstein leicht angestiegen

16.01.2024 AOK NordWest 3 Min. Lesedauer

Frühzeitig erkannt, lassen sie sich gut behandeln

Ein junges Paar liegt im Bett aneinander gekuschelt. Der Mann auf dem Rücken, die Frau locker mit seinem rechten Arm seitlich umfassend. Die Frau liegt auf dem Bauch und hat sich mit den Armen auf die Brust des Mannes gestützt und schaut, halb aufgerichtet mit einem lächelnden Seitenblick auf den Betrachter.
Die Zahl sexuell übertragbarer Krankheiten (STI) ist in Schleswig-Holstein leicht gestiegen. Dabei sind Frauen in der jüngeren Altersgruppe (20 bis 24-Jährige) häufiger betroffen als die gleichaltrigen Männer.

Kiel. In 2022 ist die Anzahl der sexuell übertragbaren Krankheiten (STI) in Schleswig-Holstein leicht gestiegen. So waren insgesamt 4.341 Fälle zu verzeichnen und damit 5,6 Prozent mehr als im Jahr zuvor (4.110 Fälle). In 2019 waren es noch 4.494 Fälle. Das teilte die AOK NordWest heute auf Basis einer aktuellen Auswertung mit. Das Ende der Pandemie hat vermutlich in vielen Fällen wieder zu mehr intimen körperlichen Kontakten geführt und könnte eine mögliche Ursache für den erneuten Anstieg sein. „Wenn die sexuell übertragbaren Krankheiten frühzeitig erkannt werden, lassen sie sich in der Regel gut behandeln und sind in den meisten Fällen auch heilbar. Oft verursachen sie keine Beschwerden und bleiben deshalb unbehandelt. Bei Verdacht auf eine STI sollte auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht werden“, sagt Dr. med. Katja Schwarzenhölzer, Medizinerin bei der AOK NordWest.

„Liegt eine sexuell übertragbare Erkrankung (STI) vor, sollten möglichst auch die Sexualpartner auf eine Infektion untersucht und gegebenenfalls behandelt werden.“

Dr. med. Katja Schwarzenhölzer

Medizinerin bei der AOK NordWest

Laut der AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… -Auswertung treten sexuell übertragbare Krankheiten am häufigsten im Alter von 20 bis 39 Jahren auf. Hierbei stehen die Altersgruppe der 20 bis 24-Jährigen sowie die der 30 bis 34-Jährigen an der Spitze dieser Erkrankungen. Dabei fällt auf, dass die Frauen in der jüngeren Altersgruppe (20 bis 24-Jährige) häufiger betroffen sind, als die gleichaltrigen Männer, in der Altersgruppe der 25 bis 34-Jährigen verhält es sich genau umgekehrt. Dies kann damit erklärt werden, dass die Erkrankungen bei Frauen häufiger und früher entdeckt werden, da sie eher die Frauenärztin oder den Frauenarzt aufsuchen. Einen relativen Anstieg im Vergleich zu 2021 gibt es in der Altersgruppe der 50 bis 55-Jährigen, bevor es in den höheren Altersgruppen wieder einen deutlichen Rückgang im Auftreten der STI gibt.

Am häufigsten wurden bei den STI die anogenitalen (venerischen) Warzen diagnostiziert gefolgt von akuter Virushepatitis B und Herpes Simplex. Es folgen Chlamydien und Syphilis. Zu den häufigsten Anzeichen von STI gehören Ausfluss aus Harnröhre oder Scheide, genitale Geschwüre, Schwellungen der Leistengegend oder der Hoden, Juckreiz, Schmerzen beim Sex sowie Unterbauchschmerzen. „Sexuell übertragbare Krankheiten können zum Teil zu schweren Folgeschäden führen. Eine Chlamydien-Infektion kann zum Beispiel die Ursache für Unfruchtbarkeit sein, Infektionen mit humanen Papillomviren (HPV) oder auch mit Hepatitis B können Krebserkrankungen zur Folge haben und eine nicht behandelte HIV-Infektion AIDS“, so Dr. Schwarzenhölzer.

Prävention verhindert Infektion

Zur Prävention Prävention bezeichnet gesundheitspolitische Strategien und Maßnahmen, die darauf abzielen,… der Ausbreitung sexuell übertragbarer Krankheiten sei es daher wichtig, frühzeitig und gezielt über Infektionen und Übertragungswege zu informieren. „Kondome bieten bei korrekter Anwendung einen guten Schutz vor einer Infektion. Liegt eine sexuell übertragbare Erkrankung vor, sollten möglichst auch die Sexualpartner auf eine Infektion untersucht und gegebenenfalls behandelt werden. Geschlechtsverkehr mit häufig wechselnden Partnern erhöht das Risiko einer Infektion,“ sagt Dr. Schwarzenhölzer weiter.

HP-Viren sind auch Männersache

Ursache für die am häufigsten diagnostizierte STI der anogenitalen (venerischen) Warzen (Feigwarzen) sind bestimmte humane Papillomviren (HPV), die Niedrigrisikotypen. Andere HP-Viren (Hochrisikotypen) können sogar zu Zellveränderungen führen und langfristig verschiedene Krebsarten wie Gebärmutterhalskrebs verursachen. Doch das Thema ist damit keine reine Frauensache. Auch viele Männer und Jungen sind damit infiziert. Deshalb können sie nicht nur den Erreger übertragen, sondern auch selbst an einem HPV-bedingten Tumor erkranken. Daher gilt die Impfempfehlung gegen die HP-Viren der Ständigen Impfkommission (STIKO) sowohl für Mädchen als auch für Jungen im Alter von neun bis 14 Jahren.

Früherkennung und Impfung nutzen

In der Regel werden Jungen wie Mädchen zweimal in einem Abstand von sechs Monaten mit einer Spritze geimpft. Die Impfung sollte idealerweise vor dem ersten Sexualkontakt erfolgen. Für Mädchen und Jungen im Alter von neun bis 17 Jahren übernehmen die Krankenkassen Die 97 Krankenkassen (Stand: 26.01.22) in der gesetzlichen Krankenversicherung verteilen sich auf… die vollen Kosten der HPV-Impfung über die Krankenversichertenkarte Seit 1995 ersetzte die Krankenversichertenkarte, auch Chipkarte genannt, den bis dahin geltenden… . Mehr Informationen zur Früherkennung Im Rahmen der Prävention dienen Maßnahmen der Früherkennung dazu, Krankheiten bereits im Frühstadium… gibt es im Internet unter www.aok.de/nw, Rubrik Leistungen & Services und bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Die BZgA fördert durch praktische Gesundheitserziehung und -aufklärung das verantwortungsbewusste… (BZgA) unter www.liebesleben.de.

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Pressesprecher

Jens Kuschel

AOK NordWest