Pressemitteilung

159 Kinder in Schleswig-Holstein wegen Brandverletzungen in Klinik

26.11.2024 AOK NordWest 2 Min. Lesedauer

Mehr Jungen als Mädchen von Verbrennungen betroffen

Das Foto zeigt ein Mädchen und einen Jungen, die sich brennende Kerzen anschauen.
Kerzen sind für Kinder oft besonders faszinierend. Verbrennungen gehören in Schleswig-Holstein zu den häufigsten Unfällen im Kindesalter.

Kiel. Plätzchenduft und Kerzenschein: Groß und Klein in Schleswig-Holstein freut sich auf die kommende Adventszeit. Doch so schön die heimelige Zeit ist, birgt sie auch Gefahren: Jedes Jahr müssen zahlreiche Kinder in Schleswig-Holstein mit Verbrennungen ärztlich versorgt werden. Aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes belegen, dass im nördlichsten Bundesland im vergangenen Jahr insgesamt 159 Kinder bis zu zehn Jahren mit Verbrennungen ins Krankenhaus eingeliefert wurden. Besonders betroffen sind dabei Kinder bis zu fünf Jahren. Auf diese Altersgruppe entfielen 89 Prozent der Krankenhauseinweisungen. „Kleine Kinder können häufig die Gefahr von brennenden Kerzen oder heißen Ofenblechen nicht einschätzen. Eltern können jedoch mit geeigneten Vorsichtsmaßnahmen vorbeugen und so Unfälle verhindern“, warnt AOK-Vorstandschef Tom Ackermann.

„Kleine Kinder können häufig die Gefahr von brennenden Kerzen oder heißen Ofenblechen nicht einschätzen.“

Tom Ackermann

Vorstandsvorsitzender der AOK NordWest

Jungen häufiger betroffen

Jungen sind von Verbrennungen häufiger betroffen als Mädchen: Auf sie entfielen in 2023 fast 63 Prozent der Behandlungsfälle im Krankenhaus Krankenhäuser sind Einrichtungen der stationären Versorgung, deren Kern die Akut- beziehungsweise… . Die ‚Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Mehr Sicherheit für Kinder e.V.‘ registriert seit Jahren steigende Zahlen im Bereich der Verbrennungs-Unfälle. Allerdings gehen die meisten Eltern davon aus, dass ihr Kind in der eigenen Wohnung sicher ist und sehen oftmals die Gefahren nicht.

Hier lauern Gefahren

Unfallort in der Vorweihnachtszeit ist meist die Küche. Herd, Backofen, heiße Plätzchenbleche, all das sind Gegenstände, an denen sich Kinder verbrennen können. Gefährlich sind auch elektrische Geräte mit herunterhängenden Kabeln oder Decken auf dem Tisch, die unabsichtlich heruntergezogen werden. Auch der Adventskranz mit seinen brennenden Kerzen oder offene Flammen im Kamin sind für Kinder oft besonders faszinierend. Verbrennungen und Verbrühungen gehören zu den häufigsten Unfällen im Kindesalter. Besonders gefährdet sind Mädchen und Jungen im Vorschulalter.

Bei Verbrennungen richtig handeln

Wenn sich Kinder verbrennen oder verbrühen, ist es wichtig, Ruhe zu bewahren und das Kind zu beruhigen. Zuerst sollte in Brand geratene Kleidung mit Wasser gelöscht oder die Flammen mit einer Decke erstickt werden. Bei Verbrühungen muss die mit heißer Flüssigkeit durchtränkte Kleidung rasch, aber vorsichtig ausgezogen werden. Kleinflächige Verbrennungen, zum Beispiel am Finger, werden am besten mit handwarmem Wasser (mindestens 15 Grad Celsius) für zehn bis 15 Minuten gekühlt. Bei großflächigen Verbrennungen wird nicht gekühlt, da dies zu einer gefährlichen Unterkühlung führen kann. Besser ist es, betroffene Körperteile mit einem keimfreien Verbandtuch abzudecken. „Bei größeren Verbrennungen sollten Eltern schnell den Notruf 112 wählen“, so Ackermann. Brandsalben, Brandbinden oder Öl dürfen nicht auf die Wunde aufgetragen werden, weil sie die Hitze im Gewebe halten und so verhindern, dass die Haut mit Luft versorgt wird. Auch sogenannte Hausmittel wie Mehl, Puder oder Öl sind tabu. Eis und Eiswasser lindern zwar erst einmal den Schmerz, können aber das Gewebe zusätzlich schädigen.

Unfälle vermeiden

Die meisten Unfälle mit kleinen Kindern können verhindert werden, wenn bestimmte Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden. Dazu gehören Streichhölzer und Feuerzeuge immer konsequent wegzuschließen, statt echter Kerzen in der Adventszeit LED-Kerzen zu verwenden, Adventskränze nie unbeaufsichtigt zu lassen und Tassen oder Kannen mit heißen Getränken immer weit entfernt vom Tischrand zu stellen.

Weitere Informationen zur Kindersicherheit bei der Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e.V. (BAG) unter www.kindersicherheit.de.

 

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Pressesprecher

Jens Kuschel

AOK NordWest