Über 1.200 Kinder in NRW wegen Brandverletzungen im Krankenhaus
AOK warnt vor Verbrennungen bei Kleinkindern in der Adventszeit
Dortmund. In der Adventszeit lauern zahlreiche Gefahrenquellen für Kinder: Brennende Kerzen, das knisternde Kaminfeuer oder heiße Ofenbleche - kleine Kinder können häufig die Gefahr nicht einschätzen. Daher müssen jedes Jahr zahlreiche Kinder in Nordrhein-Westfalen mit Verbrennungen ärztlich versorgt werden. Aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes belegen, dass im Jahr 2023 in NRW insgesamt 1.276 Kinder bis zu zehn Jahren mit Verbrennungen ins Krankenhaus eingeliefert wurden. Besonders betroffen sind dabei Kinder bis zu fünf Jahren. Auf diese Altersgruppe entfielen 83 Prozent der Krankenhauseinweisungen. „Der erste Advent steht vor der Tür: So schön die Adventszeit mit Kerzenlicht und Plätzchenbacken ist, birgt sie auch Gefahren. Vor allem kleine Kinder sind gefährdet“, warnt AOK-Vorstandschef Tom Ackermann.
„Bei größeren Verbrennungen sollten Eltern schnell den Notruf 112 wählen.“
Vorstandsvorsitzender der AOK NordWest
Steigende Zahlen bei Verbrennungsunfällen
Alles weckt die kindliche Neugier. Und schon ist es passiert. Betroffen sind Jungen und Mädchen gleichermaßen. Auf die Jungen entfielen in 2023 rund 56 Prozent der Behandlungsfälle wegen Verbrennungen im Krankenhaus Krankenhäuser sind Einrichtungen der stationären Versorgung, deren Kern die Akut- beziehungsweise… . Die ‚Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Mehr Sicherheit für Kinder e.V.‘ registriert seit Jahren steigende Zahlen im Bereich der Verbrennungs-Unfälle. Allerdings gehen die meisten Eltern davon aus, dass ihr Kind in der eigenen Wohnung sicher ist und sehen oftmals die Gefahren nicht.
Vorsicht bei brennenden Kerzen
Unfallort in der Vorweihnachtszeit ist meist die Küche. Herd, Backofen, heiße Plätzchenbleche, all das sind Gegenstände, an denen sich Kinder verbrennen können. Gefährlich sind auch elektrische Geräte mit herunterhängenden Kabeln oder Decken auf dem Tisch, die unabsichtlich heruntergezogen werden. Auch der Adventskranz mit seinen brennenden Kerzen oder offene Flammen im Kamin sind für Kinder oft besonders faszinierend. Verbrennungen und Verbrühungen gehören zu den häufigsten Unfällen im Kindesalter. Besonders gefährdet sind Mädchen und Jungen im Vorschulalter.
Erste-Hilfe-Tipps bei Verbrennungen
Wenn sich Kinder verbrennen oder verbrühen, ist es wichtig, Ruhe zu bewahren und das Kind zu beruhigen. Zuerst sollte in Brand geratene Kleidung mit Wasser gelöscht oder die Flammen mit einer Decke erstickt werden. Bei Verbrühungen muss die mit heißer Flüssigkeit durchtränkte Kleidung rasch, aber vorsichtig ausgezogen werden. Kleinflächige Verbrennungen, zum Beispiel am Finger, werden am besten mit handwarmem Wasser (mindestens 15 Grad Celsius) für zehn bis 15 Minuten gekühlt. Bei großflächigen Verbrennungen wird nicht gekühlt, da dies zu einer gefährlichen Unterkühlung führen kann. Besser ist es, betroffene Körperteile mit einem keimfreien Verbandtuch abzudecken. „Bei größeren Verbrennungen sollten Eltern schnell den Notruf 112 wählen“, so Ackermann. Brandsalben, Brandbinden oder Öl dürfen nicht auf die Wunde aufgetragen werden, weil sie die Hitze im Gewebe halten und so verhindern, dass die Haut mit Luft versorgt wird. Auch sogenannte Hausmittel wie Mehl, Puder oder Öl sind tabu. Eis und Eiswasser lindern zwar erst einmal den Schmerz, können aber das Gewebe zusätzlich schädigen.
Unfallquellen beseitigen
Die meisten Unfälle mit kleinen Kindern können verhindert werden, wenn bestimmte Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden. Dazu gehören Streichhölzer und Feuerzeuge immer konsequent wegzuschließen, statt echter Kerzen in der Adventszeit LED-Kerzen zu verwenden, Adventskränze nie unbeaufsichtigt zu lassen und Tassen oder Kannen mit heißen Getränken immer weit entfernt vom Tischrand zu stellen.
Weitere Informationen zur Kindersicherheit bei der Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e.V. (BAG) unter www.kindersicherheit.de.
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Foto: Verbrennungen bei Kindern in Westfalen-Lippe
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