Pressemitteilung

Über 270 Kleinkinder in NRW wegen Vergiftungen im Krankenhaus  

24.04.2025 AOK NordWest 3 Min. Lesedauer

AOK warnt: Chemikalien und Medikamente kindersicher aufbewahren

Ein Kleinkind steht im Garten vor einem Himbeerbusch und steckt sich eine Himbeere in den Mund.
Leckere Beeren: Nicht alle Pflanzen im eigenen Garten sind essbar. Eltern sollten daher ihren Garten auf giftige Pflanzen überprüfen.

Dortmund. Immer wieder müssen Kinder aufgrund einer Vergiftung ärztlich behandelt werden. Das zeigt eine Auswertung der AOK NordWest auf Basis aktueller Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Danach mussten in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2023 sogar 271 gesetzlich krankenversicherte Kinder bis zu einem Alter von zehn Jahren wegen Vergiftungen ins Krankenhaus. Allein bei der AOK NordWest mussten 169 Kinder bis zehn Jahren wegen Vergiftungen 2023 einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. Am gefährlichsten sind Medikamente, Wasch- und Reinigungsmittel sowie Pflanzen und Pilze. „In der eigenen Wohnung und im heimischen Garten lauern zahlreiche Gefahren für Kinder. Viele Eltern unterschätzen diese Risiken. Deshalb gilt: Alles, was gefährlich werden könnte, gehört kindersicher aufbewahrt und außer Reichweite des Kindes“, warnt AOK-Vorstandsvorsitzender Tom Ackermann.

„In der eigenen Wohnung und im heimischen Garten lauern zahlreiche Gefahren für Kinder. Viele Eltern unterschätzen diese Risiken.“

Tom Ackermann

Vorstandsvorsitzender der AOK NordWest

Gefahren in Haus und Garten

Die meisten Eltern gehen davon aus, dass ihr Kind in der eigenen Wohnung sicher ist. Ihnen ist häufig nicht bewusst, dass viele Dinge, die zum Teil regelmäßig benutzt werden, giftig und bei unsachgemäßem Gebrauch äußerst gefährlich sein können. Das gilt für alltägliche Reinigungsmittel, Medikamente, ätherische Öle, aber auch für giftige Pflanzen im Haus und im Garten. Auf ihren Erkundungstouren finden Kinder genau diese Dinge interessant. „Gerade kleine Kinder stecken sich vieles in den Mund. Das kann der Haushaltsreiniger, das giftige Blatt einer Zimmerpflanze oder das Medikament auf dem Nachttisch sein“, so Ackermann.

Symptome richtig deuten

Eine Vergiftung lässt sich häufig an Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder Speichelfluss erkennen. Anzeichen sind aber auch ungewöhnliches Verhalten wie Erregung, Störungen in der Bewegung wie ein unsicherer Gang oder Schläfrigkeit. Bei diesen Symptomen muss schnell gehandelt werden. Nicht immer kann man klare Symptome richtig einsortieren. Besonders für Säuglinge und Kleinkinder kann das gefährlich werden.

Im Fall der Fälle: Ruhe bewahren, aber schnell handeln

Im Falle einer Vergiftung gilt: Ruhe bewahren, Reste des Mittels oder Pflanzenteile aus dem Mund entfernen, Wasser ohne Kohlensäure trinken (Kinder ein bis zwei Gläser, Erwachsene zwei bis drei Gläser, nicht mehr), kein Erbrechen auslösen. Die Expertinnen und Experten der Informationszentrale gegen Vergiftungen am Eltern-Kind-Zentrum des Universitäts-Klinikum Bonn (Giftnotruf Bonn) helfen rund um die Uhr kostenfrei unter der Rufnummer 0228-19240 mit Informationen zum weiteren Vorgehen. Informationen gibt es auch unter www.gizbonn.de. Bei lebensbedrohlichen Symptomen ist sofort der Notruf 112 zu wählen. Falls die Kinderarztpraxis oder das Krankenhaus Krankenhäuser sind Einrichtungen der stationären Versorgung, deren Kern die Akut- beziehungsweise… aufgesucht werden, Reste aus dem Mund, das geschuckte Medikament oder die Verpackung, Pflanzenteile oder Reinigungsmittel unbedingt mitnehmen, damit gezielt geholfen werden kann.

Kindersicher aufbewahren

Damit es erst gar nicht zu einer gefährlichen Situation kommt, sollten Eltern vorbeugen: Solange das Kind klein ist, gehören Reinigungsmittel und Chemikalien an einen sicheren, für Kinder unerreichbaren Ort. Selbst wenn Medikamente regelmäßig eingenommen werden müssen, gehören diese ebenfalls kindersicher verschlossen und außerhalb deren Reichweite. Außerdem sollten Eltern ihre Wohnung und ihren Garten auf giftige Pflanzen überprüfen. Zu den gefährlichsten Giftpflanzen im Garten zählen unter anderem Eisenhut, Engelstrompete, Herbstzeitlose, Blauregen, Oleander, Thuja und Tollkirsche.

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Pressesprecher

Jens Kuschel

AOK NordWest