Abwasserqualität von Standorten der Antibiotika-Herstellung untersucht

Das IWW hat im Auftrag der AOK die Abwasserqualität von Antibiotika-Produktionsstandorten untersucht. Gerade in Indien gibt es noch viel zu tun.

1. Sie haben Standorte in Italien, Spanien und Indien überprüft. In Indien gibt es besonderen Grund zur Sorge?
Es sind nicht ausschließlich die indischen Standorte. Wir haben auch in Europa sehr kritische Werte in der durch Produktionsanlagen beeinflussten unmittelbaren Umwelt festgestellt. Aber klar ist, in Indien gibt es keine einheitlichen Richtlinien Der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) konkretisiert in Richtlinien mit Bindungswirkung für… wie in Europa. Jeder Bundesstaat macht unterschiedliche Vorgaben, es gibt kaum Grenzwerte für die Produktion. Dazu kommt, dass die Technik für Abwasseraufarbeitung aufwendig und energieziehend ist.

2. Konnten die Überprüfungen schon für Verbesserungen sorgen?
Wenn wir eine Belastung über dem Schwellenwert feststellen, informieren wir die Betreiber und sie haben Zeit für Anpassungen. Bei der nächsten Überprüfung sollten die Werte dann besser sein. Sehr positive Fälle haben wir in Indien beobachtet, wo es deutliche Verbesserungen gegeben hat - beim Abwasser und beim Umgang mit Produktionsstäuben und der Lagerung.

3. Welche Maßnahmen können Hersteller ergreifen, um die Arzneimittelproduktion nachhaltiger zu gestalten?
Unsere Aufgabe ist es, zu messen. Wir schlagen eigentlich keine Maßnahmen vor. Aber wir können Tipps geben. Nicht jede Abwasser-Technologie ist sinnvoll. Ein zweiter Punkt ist die Wartung dieser Abwasseraufarbeitungstechnik. Es reicht eben nicht, sie zu haben. Drittens wäre die Empfehlung, auch an den Oberflächenabfluss zu denken. In Indien werden Produktions- und Lagerflächen oft überschwemmt. Durch den Regen landen Antibiotika in Gewässern. Auch dagegen kann man etwas tun.