Düstere Aussichten
Der MDR hat die Menschen in Mitteldeutschland gefragt, wie sie die medizinische Versorgung einschätzen. Die Ergebnisse sind alarmierend und zeigen deutlichen Handlungsbedarf.
„Wenn Sie an Ihre Region denken: Fühlen Sie sich medizinisch gut versorgt?“ Mit dieser Frage hat der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) seine Befragung zum Thema „Zukunft der Medizin – Wie soll sie aussehen?“ eingeleitet. Fast 21.000 Menschen haben daran teilgenommen und ihre Sicht auf die Dinge dargelegt. Das Ergebnis: vier von zehn Befragten gaben an, sich nicht gut versorgt zu fühlen. Vor allem auf dem Land verfestigt sich dieser Eindruck, dort ist es sogar jeder zweite Befragte. Der Unterschied zu städtischen Regionen könnte auch hier deutlicher nicht sein.
Hauptproblem: Nachwuchs
Für uns ist dies nicht neu. Denn vor allem die ländlichen Regionen stehen aufgrund des demographischen Wandels und von Personalproblemen vor erheblichen Herausforderungen. Gehen Haus- oder Fachärzte in Rente, fällt es immer schwerer, diese Stellen nachzubesetzen. Die Menschen müssen bis zum nächsten Arzt Die ärztliche Berufsausübung, die Ausübung der Heilkunde, setzt nach der Bundesärzteordnung eine… oder zur nächsten Ärztin weitere Wege zurücklegen. Der Landesausschuss Die Kassenärztlichen Vereinigungen und die Landesverbände der Krankenkassen und Ersatzkassen bilden… der Ärzte und Krankenkassen Die 97 Krankenkassen (Stand: 26.01.22) in der gesetzlichen Krankenversicherung verteilen sich auf… weist für fast alle sächsischen Planungsbereiche eine drohende Unterversorgung bei der hausärztlichen Versorgung aus. Wenn sieben von zehn Befragten pessimistisch auf die zukünftige medizinische Versorgung schauen, haben sie damit nicht einmal unrecht.
Bei den Fachärzten und -ärztinnen sieht die Lage anders aus, dort ist bis auf die Bereiche Dermatologie sowie Kinder- und Jugendmedizin die Versorgung im Allgemeinen nicht gefährdet. Natürlich kann die subjektive Wahrnehmung eine andere sein, wenn nach unzähligen Telefonaten immer noch kein Facharzt Will ein Arzt nach erfolgter Approbation eine Fachgebietsbezeichnung (zum Beispiel Arzt für… oder Fachärztin gefunden ist. Ausgehend von der Bedarfsplanung ist die Versorgung aber gesichert.
Digitale Helfer
Die Frage ist jetzt nur: Wie kann kurzfristig geholfen werden? Hier liefert der MDR die Antwort gleich mit, indem er nach der Sinnhaftigkeit von Videosprechstunden fragt. Und siehe da: die Mehrheit findet sie sinnvoll. Je jünger die Befragten, desto größer ist auch die Zustimmung (wen das jetzt wundert, der werfe den ersten Stein). Als Problem wird dabei aber die Internetanbindung und die Verfügbarkeit passender Hardware gesehen. Gerade ältere Menschen benötigen hier Unterstützung.
Wie das aussehen kann, zeigt die AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… PLUS bereits seit Jahren in Thüringen und Sachsen mit dem Angebot „TeleDoc PLUS“. Dabei fahren ausgebildete nicht-ärztliche Praxisassistenzen zu den Patienten und Patientinnen nach Hause, führen kleinere Untersuchungen durch und stehen für Fragen zur Verfügung. Auf Wunsch bzw. bei Bedarf kann der Arzt oder die Ärztin per Video dazugeholt werden. Das entlastet nicht nur die (älteren) Patientinnen und Patienten, sondern auch die Praxen. Für leichtere Erkrankungen bietet die AOK PLUS über die App "AOK NAVIDA – deine persönliche Gesundheitsassistentin" eine Videosprechstunde an. Sofern die Erkrankung für eine telemedizinische Behandlung geeignet ist, kann schnell und einfach der Arzttermin gebucht werden.
Vernetzung für mehr Qualität
Ein wichtiger Aspekt der MDR-Umfrage war auch die Sorge um eine nachlassende Behandlungsqualität. Was nicht verwundert: wenn immer weniger Ärztinnen und Ärzte immer mehr Patientinnen und Patienten behandeln müssen, kann die ärztliche Tätigkeit zur Fließbandarbeit verkommen. Zwei Faktoren müssen hier bedacht werden, um die Ärztinnen und Ärzte zu unterstützen und den Patientinnen und Patienten die bestmögliche Behandlung zukommen zu lassen: die Patientensteuerung und der ärztliche Austausch. Was bedeutet das? Dass Patientinnen und Patienten dort behandelt werden, wo ihnen auch geholfen werden kann. Bei schweren Erkrankungen sind das spezialisierte Zentren, denn diese verfügen über die notwendige technische Ausstattung und die Mediziner über ausreichend Erfahrung. Dort kann die Diagnose gestellt und die Behandlung eingeleitet werden. Durchgeführt wird sie dann wieder von den Ärztinnen und Ärzten vor Ort, unter Hilfe der Spezialisten. Mittels Telemedizin, regelmäßig stattfindenden Fallbesprechungen und dem Austausch von Informationen kann die Behandlung so jederzeit auf die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten angepasst werden.
Hier setzt die AOK PLUS bereits erste Maßstäbe. Kinder und Jugendliche mit chronischen Kopfschmerzen erhalten in Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Dresden wohnortnah eine passgenaue medizinische Behandlung. Dabei steht nicht nur die Selbsthilfe, sondern auch die Vernetzung der behandelnden Ärztinnen und Ärzte im Mittelpunkt. Ein weiterer Bereich ist das Thema Schwangerschaft. Da bietet die AOK PLUS ihren Versicherten mit dem Feto-Neonatalen Pfad sowie dem Versorgungsnetz „Sichere Geburt“ gleich zwei innovative Behandlungsprogramme an, welche wohnortnah durchgeführt werden. Auch hier spielt die Telemedizin bei der Vernetzung der behandelnden Ärztinnen und Ärzte sowie Therapeutinnen und Therapeuten eine wichtige Rolle.
Wenn es so einfach wäre
All diese Maßnahmen, und weitere, sind auf kurzfristige Unterstützung ausgelegt. Aber wie soll langfristig sichergestellt werden, dass genügend Medizinerinnen und Mediziner in Sachsen und Thüringen vorhanden sind? Einfach backen geht leider nicht. Und schnelle Lösungen sind auch nicht möglich, die Ausbildung von Medizinern dauert mehrere Jahre. Die Lösung muss also darin bestehen, auf der einen Seite mehr jungen Menschen zum Studium zu verhelfen und diese dann in der Region zu halten. Die AOK PLUS setzt sich bei beidem ein. Zum einen unterstützt sie das Programm „Studieren in Europa“ , bei dem bis zu 40 Studienplätze ohne Zulassungsbeschränkung in Ungarn vergeben werden. Einzige Voraussetzung: Dass die Studierenden nach ihrer Ausbildung im ländlichen Raum tätig werden. Fast in die gleiche Kerbe schlägt das Programm „Medi5c“ in Chemnitz. Der Studiengang hat zum Ziel, die Ausbildung der angehenden Medizinerinnen und Mediziner regional zu gestalten und sie so in der Region zu verankern.
Neben diesen Projekten beteiligt sich die AOK PLUS auch an Strukturförderprogrammen, welche Neuansiedlungen und den Erhalt von Arztpraxen fördern. Neben einer Investitionsfinanzierung wird Arztpraxen auch ein Mindestumsatz gewährt. Mit diesen Anreizen soll die Niederlassung gefördert werden. In Thüringen unterstützt die Gesundheitskasse bereits seit Jahren die „Stiftung zur Förderung der ambulanten ärztlichen Versorgung in Thüringen“ mit 100.000 Euro alle zwei Jahre. Insgesamt 700.000 Euro sind dafür bereits gespendet worden – mit positivem Ergebnis. So arbeiten in bereits fast 30 Städten und Gemeinden Ärztinnen und Ärzte, die über die Stiftung gefördert wurden.
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