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Effizienz und Qualität  

14.03.2024 AOK PLUS, Maxi Dietrich 3 Min. Lesedauer

Volle Praxen, lange Wartezeiten oder keine Termine – das ist in vielen Regionen Realität in der ambulanten ärztlichen Versorgung. Um die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte zu stärken und im Praxisalltag von bürokratischen Hemmnissen zu entlasten, legte das Bundesgesundheitsministerium Anfang dieses Jahres ein Maßnahmenpaket vor.

Es ist eine bunte Mischung verschiedener Maßnahmen, die Gesundheitsminister Karl Lauterbach für eine Verbesserung der medizinischen Basisversorgung zusammengestellt hat. Doch eine nachhaltige Wirkung dürften die wenigsten Vorhaben erzielen – und somit auch keine echte Versorgungsverbesserung.

Entbudgetierung setzt keine Anreize für bessere Versorgung

Ein zentraler Baustein der kommenden Reform ist die Neuordnung der hausärztlichen Honorierung. Geplant ist die Entbudgetierung von Leistungen nach ähnlicher Systematik wie in der Kinder- und Jugendmedizin. Allerdings wird in einigen Kassenärztlichen Vereinigungen das den Hausarztpraxen zur Verfügung stehende Budget gar nicht ausgeschöpft. Ein Budget, das nicht bis zum Quartalsende reicht, ist dort kaum noch Realität. Insofern dürfte sich für die Patientinnen und Patienten nicht viel ändern, denn für die Ärzteschaft besteht kaum ein Anreiz, mehr zu versorgen. Ebenso fraglich ist, ob weitere finanzielle Mittel wie eine jährliche Versorgungspauschale für die Behandlung von chronisch Kranken die Versorgungslage verbessern können. Unnötige Arztbesuche sollen dadurch vermieden werden, was bei bundesweit durchschnittlich mehr als 18 Arzt Die ärztliche Berufsausübung, die Ausübung der Heilkunde, setzt nach der Bundesärzteordnung eine… -Patienten-Kontakten zu begrüßen ist. Die Gefahr ist jedoch, dass die „falschen“ Kontakte eingespart werden, nämlich die, die zwar medizinisch notwendig sind, aber besonders viel Aufwand erfordern.

Ressourcen besser nutzen

Die Beispiele zeigen: Die Probleme der hausärztlichen Versorgung liegen nicht in einer zu niedrigen Vergütung Die Leistungserbringer im Gesundheitswesen werden nach unterschiedlichen Systemen vergütet. Die… . Der Faktor Geld löst nicht Herausforderungen wie Fachkräftemangel und Überalterung und schon gar nicht die Überlastung der Praxen, insbesondere auf dem Land. Obwohl insgesamt mehr Leistungen erbracht werden, fühlt es sich für viele in Anbetracht weiterhin sinkender Zahlen von niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten in ländlichen Regionen nach einer schlechteren Versorgung an. Doch es besteht kein Kapazitäts-, sondern ein Verteilungsproblem. Statt immer mehr Geld on top zu geben, sollte die Frage im Mittelpunkt stehen: Wie können wir vorhandene Ressourcen so nutzen, dass mindestens die gleiche oder sogar eine bessere Versorgung erreicht wird?

Langfristige Effekte lassen sich nur durch Strukturänderungen erreichen. Das bedeutet in diesem Fall, dass der ambulante Bereich vernetzter, zielgerichteter und qualitätsgesteuerter agieren muss. Zielführender wären effiziente, neue Versorgungsstrukturen wie Kooperationen und telemedizinische Angebote. Auch qualifiziertes nicht-ärztliches Personal wie Gemeindeschwestern ist notwendig, um zukünftig die medizinische Basisversorgung flächendeckend zu sichern.

Karl Lauterbachs Pläne werden grundsätzlich wenig an der Gesamtsituation ändern, solange bestehende Anreize und Rahmenbedingungen im System nicht hinterfragt werden. Die Vorhaben führen zu Mehrausgaben bei den gesetzlichen Krankenkassen Die 97 Krankenkassen (Stand: 26.01.22) in der gesetzlichen Krankenversicherung verteilen sich auf… , ohne auch nur einen Anreiz für eine bessere Patientenversorgung zu schaffen. Die AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… PLUS rechnet allein durch die geplante Entbudgetierung mit Mehrkosten in Höhe von über 21 Millionen Euro, denn aktuell muss in beiden Freistaaten das Budget quotiert werden.

Digitalisierung vorantreiben

Immerhin: Einzelne geplante Maßnahmen unterstützen die angestrebte Entlastung der Ärzteschaft. Homeoffice für bestimmte ärztliche Tätigkeiten oder weniger "Abrechnungsarbeit" dürften sich positiv auf die Attraktivität einer Niederlassung auswirken. Auf eine effizientere Versorgung zielen die Maßnahmen im Bereich der Digitalisierung - etwa die Ausweitung von Videosprechstunden, die mit den Digitalgesetzen bereits umgesetzt wird. Nach Startschwierigkeiten kommt auch das seit Jahresbeginn verpflichtende E-Rezept immer mehr in Schwung. Hier gilt es nicht nachzulassen und weiter an digitalen Möglichkeiten im Gesundheitswesen Das Gesundheitswesen umfasst alle Einrichtungen, die die Gesundheit der Bevölkerung erhalten,… zu arbeiten.

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